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Klimawandel in Deutschland

Begonnen von Wetterboy, 16.03.2008, 17:14:51

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Waterwind

Hallo Reiner,

wo siehst du denn ein Problem mit der Meldepflicht wenn es dir völlig egal ist was die Feuerwehren für Probleme mit den Anlagen haben. Bei der Meldepflicht ging es doch gerade darum, dass die Feuerwehren Bescheid wissen wo solche Anlagen vorhanden sind. Und um nichts anderes, wenn ich das Zitat von dir richtig gelesen habe.

Grüßle Dirk
WS2500/ WS2500PC (V3.1) mit WsWin, Bodentemperatur +5 cm, Regenmesserheizung, Intervall: 3 min

Gunga

Waterwind,

es ging nicht um die Feuerwehren, sondern um den Beitrag von Holli, wo er beschrieb, daß man, wenn keine Zuschüsse fließen, keine Anmeldung benötigt.

Die Feuerwehren wurden halt in dem Zitat erwähnt. Vielleicht hätte ich sie einfach weglassen sollen.

Habe ich mich verständlich ausgedrückt?


gruß

Reiner :-)  :kaffee:
In Sachen Klimawandel "Wir können nicht die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel setzen in der falschen Hoffnung, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler Unrecht hat"
Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

http://www.rm-54.de

Waterwind

Hallo Reiner,

ja du hast dich verständlich ausgedrückt. Nur hättest du die Feuerwehren in dem Zitat weggelassen dann wäre der ganze Zusammenhang des Zitats verloren gegangen.

Nun noch etwas zur Nicht-Meldepflicht. Holli du magst wohl insoweit ja Recht haben das man sich ja nicht anmelden muss. Aber dann rechnet sich die Anlage auch kaum noch. Mein Brennholzlieferant hat sich zwei große Anlagen auf seine Stallungen gebaut. Er hat mir erklärt das sich die privaten Anlagen erst nach 10-12 Jahren rechnen und auch nur wegen der Zuschüsse und der Einspeisung des selbst ungenutzten Stromes. Wenn du aber nirgends angemeldet bist erhältst du auch keine Zuschüsse und kein Geld für den selbst ungenutzten Strom. Also dürfte sich solch eine Anlage dann kaum noch rechnen.

Grüßle Dirk
WS2500/ WS2500PC (V3.1) mit WsWin, Bodentemperatur +5 cm, Regenmesserheizung, Intervall: 3 min

Schmidl

Hallo Dirk,

ZitatAnsonsten halte ich persönlich nicht viel von diesen privaten Anlagen, denn umso mehr gebaut werden umso teurer wird für uns der Strom, da die Zuschläge welche die Betreiber bekommen auf alle Strombezieher umgelegt wird. Einfach auf deutsch gesagt, wir alle die keine solche Anlagen auf dem Dach haben, bezahlen den Nachbarn die solche Anlagen haben den Strom

Einfache Lösung: selbst eine Anlage installieren.

Ich habe selbst eine PV-Anlage und verdiene damit auch Geld. Es wird aber wieder investiert, somit hat mein Nachbar wieder Arbeit. Das Geld das ich damit verdiene kommt nicht in den Geldbeutel von einem Großaktionär od. Vorstandsvorsitzenden von EON u.Konsorten sondern in den von einem ganz normalen Arbeiter mit Familie. Einige Elektrofirmen in meiner Umgebung haben wieder Leute eingestellt, allein der Hersteller von Solar Montagegestellen in meiner Nachbarschaft hat von 150 Mitarbeitern auf über 1400 aufgestockt. Irgend etwas müssen wir ja tun, den irgend einmal sind Kohle, Öl u. Uran zu Ende - und was dann ?:confused:  :confused:
Und ist der ÖKO-Strom wirklich teurer als der konventionell erzeugte.


Gruß Martin

Gunga

Schmidl,

ZitatUnd ist der ÖKO-Strom wirklich teurer als der konventionell erzeugte.

Wenn man die Rechnung richtig aufstellt mit Sicherheit nicht.

Wenn man die Folgekosten für unseren ökologischen Wahnsinn rechnet, ist man sicherlich im Plus.

Nur das ist halt Zukunft. Man müßte in der Gegenwart investieren und evtl. verzichten. Das aber können bzw. wollen viele Menschen in den entwickelten Staaten nicht.

Gruß

Reiner :-)  :kaffee:
In Sachen Klimawandel "Wir können nicht die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel setzen in der falschen Hoffnung, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler Unrecht hat"
Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

http://www.rm-54.de

Holli

Zitat von: "Waterwind"warum eigentlich alles immer gleich zerstören?
Weil ein paar zerdepperte Solarpaneele immer noch billiger sind als ein komplett abgebranntes Haus. Immer mehr Feuerwehren erklären eindeutig, daß sie nicht mit Wasser löschen, wenn sie wissen, daß eine Solaranlage auf dem Haus ist. Andere Löschmittel helfen bei Wohnhausbränden aber nun mal nur bedingt.

Auch ein Schaumteppich auf den Paneelen wird eine Feuerwehr, die Angst davor hat, daß die eigenen Scheinwerfer dort eine Spannung von 1300V erzeugen, kaum beruhigen.

Zitat von: "Waterwind"Nun noch etwas zur Nicht-Meldepflicht. Holli du magst wohl insoweit ja Recht haben das man sich ja nicht anmelden muss. Aber dann rechnet sich die Anlage auch kaum noch.
Du kannst nicht beides haben: Stromerzeuger sein und Geld dafür kassieren und gleichzeitig Privatmann bleiben, der außer seiner Einkommensteuer nichts mit dem Finanzamt zu tun hat. Für eins mußt du dich entscheiden.

Klar wäre allen Kleinunternehmern lieber, keine Steuern zahlen zu müssen, aber dann ginge unser Staat noch schneller pleite.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Cato

Alle reden über das Wetter, aber keiner ändert irgendetwas daran. (Mark Twain)


frihag

Das Thema werden die Feuerversicherer ganz elegant lösen.

Die zusätzliche Dachlast ist nicht Gegenstand der Urversicherung.
Die Brandlast erhöht sich.
Folge
höhere Prämien
oder riesige Auflagen, natürlich auch dann Meldepflicht, Überwachung, jährliche Prüfung und und

Siehe Elementarschäden
sind fast überall schon ausgenommen.
Dann werden die Anlagen in Massen abgebaut. Wer möchte ein Objekt haben, das nicht mehr versicherbar ist.
So beisst sich Umweltschutz mit anderen Auflagen

Holli

Ich finde es gewagt, aus der am Boden auftreffenden Strahlung, insbesondere der UV-Strahlung, auf die Sonnenaktivität zu schließen. Um diesen Zusammenhang herzustellen, müßte man vergleichbare Proben aus der ganzen Welt zur Verfügung haben, die alle dasselbe aussagen.

Strahlung, und ganz besonders UV-Strahlung, kann nämlich auch aus ganz anderen Gründen verringert auf den Boden treffen: Wolken. Und eine Zunahme der Bewölkung muß durchaus keine globale Temperatursenkung als Ursache haben. Im Gegenteil: Sie können durch verstärkte Verdunstung über dem Meer durch höhere Temperaturen entstehen.

Und nicht zuletzt wird anscheinend gern vergessen, daß in West- und Mitteleuropa ein ganz besonderes, atypisches Mikroklima herrscht. Der Golfstrom transportiert Wärme hierher, die von der geografischen Breite her normalerweise niemals hier ankommen würde. Schon eine vorübergehende, marginale Störung dieser Strömung reicht aus, um das Klima hier deutlich abkühlen zu lassen.

Die neuen Erkenntnisse sind sicherlich interessant, aber sie müssen noch mit Messungen in der ganzen Welt abgeglichen werden, bevor daraus plausible und logische Schlüsse gezogen werden können. Der simple Schluß "x% geringere Sonnenstrahlung = x Grad Abkühlung", wie er im Spiegel suggeriert wird, ist in dieser vereinfachten Form ganz einfach falsch.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Wetterboy

Hallo,

Habe vor kurzem einen Artikel zum Klimwandel verfasst, den ich gerne mit Euch teilen möchte.
Vielleicht dient er ja dem ein oder anderen als Diskussionsgrundlage. :top:


Was macht eigentlich der Klimawandel?

Im Wetter gibt es verschiedene Phasen, die sich abwechseln. Hierbei wechseln sich trockene Perioden mit feuchteren Perioden ab, die durch die allgemeine Großwetterlage bestimmt werden. Es kann auch mal passieren, dass eine bestimmte Wetterlage zwar unterbrochen wird, aber sich immer wieder einstellt (Bsp.: Frühling und Sommer 2003). Das nennt man dann Persistenz (also starke Erhaltungsneigung) einer Großwetterlage, die durch atmosphärische Faktoren wie Wassertemperaturen, Höhentemperaturen und andere Zirkulationsmuster bestimmt werden. Das kann dann sogar zu Anomalien führen (also anhaltende Zustände mit bestimmten Abweichungen vom Mittel).

Das ist aber nicht weiter besorgniserregend und diese Schwankungen passieren beim Wetter öfter. Es gleicht sich in einem bestimmten Zeitraum - manchmal ein Monat, manchmal aber auch Jahre - wieder aus. Deshalb kann man fundierte Rückschlüsse auf das vorherrschende Klima meist erst nach mehreren Jahren ziehen. Die Vergleichswerte stammen ja für eine Klimareferenzstation aus 30 Jahren (1960-1990). Damit wären wir nun beim Klimawandel, denn Klima umschreibt den durchschnittlichenWetterzustand über mehrere Jahre.

So gab es im Februar und März eine weitgehend hochdruckdominierte Großwetterlage, die anfangs für die trockene Kälte sorgte. Mit dem steigenden Sonnenstand und einer kleinen Verschiebung des Hochkerns konnte es im März frühlingshaft warm werden. Die aktuellen Aussichten sehen im April einen weitgehend tiefdruckdominierten Verlauf, mit feuchter Witterung, die größtenteils normaltemperiert oder etwas zu kühl im Bezug auf den Vergleichszeitraum 1960-1990 ausfallen dürfte. Der Dezember und Januar waren übrigens tiefdruckbestimmt, der November davor rekordverdächtig trocken durch Hochdruck.
Man sieht also, dass sich die Witterung im Laufe der Zeit immer abwechselt bzw. gewissenen mittel- und langfristigen Schwankungen unterliegt.

Es ist aber dennoch unbestritten, dass es einen Klimawandel gibt. Das sieht man zum Beispiel an den Jahresdurchschnittswerten der Temperatur, die bereits 1 K höher liegen als vor 100 Jahren. Aber auch das Klima unterliegt gewissen Schwankungen. Hier gibt es mal kältere Zeiten (Eiszeiten) und mal wärmere Zeiten (z.B. mittealterliches Klimaoptimum), die sich über Jahrhunderte abwechseln.

Wie sich aber der aktuelle Klimawandel genau auf unsere Witterung auswirkt, ist noch nicht sicher. Ein aktueller Trend ist, dass sich die Polkappen schneller erwärmen, als die Äquatorregionen, was zu einem verringerten Temperaturgradienten zwischen Subtropen und Arktis führt. Dieser Temperaturgradient dient mit seinen Energieströmen als Motor unserer Westdrift, die das Wetter bestimmt. Ist diese besonders stark ausgeprägt (Zonalisierung), dann gibt es oft milde stürmische Winter und kühle Sommer, da die Tiefdruckgebiete wie an einer Schnur gezogen vom Atlantik nach Mitteleuropa ziehen und dort feuchte Luftmassen maritimen Ursprungs einfließen lassen.

Wenn sich aber nun die Temperaturdifferenz durch die stärkere Erwärmung der Pole verringert, ist der Jetstream (das Starkwindband, das die Tiefs schnell von West nach Ost ziehen lässt) schwächer ausgeprägt und neigt zur Wellenbildung. Diese Phänomen nennt man Mäandrieren. Mit der schnellen Strömungsgeschwindigkeit von Hochs und Tiefs lässt sich die Luftmasse nahezu breitenkreisparallel nach Osten führen. Wird dieser Strom aber schwächer, verschieben sich Luftmassen und Druckgebiete in Richtung der Längengrade (nach Süden bzw. Norden) und wirken quasi als Block. Das heißt, dass die allgemein Strömung von West nach Ost stark abgebremst wird und sich die Druckgebiete länger halten können. Genau dieses Phänomen der Meridionalisierung - also das Mäandrieren des Jetstreams - sorgt dann für tage- oder wochenlange gleiche Wetterbedingungen.

Der Trend zu Meridionalisierung heißt aber nicht, dass es zukünftig ausschließlich Extrema geben wird, sondern vielmehr, dass sich Wetterphasen länger und markanter ausprägen bzw. die Wetterstürze heftiger ausfallen. Das heißt jetzt nicht unbedingt, dass es stärkere Gewitter gibt. Es heißt im Verhältnis dazu, dass es die letzten Woche noch über 35°C geben kann und von heute auf morgen die nächste Zeit nur 15-20°C. Mitte Februar gab es noch vielerorts Temperaturen unter -20°C und drei Wochen später schon +20°C. Das ist jetzt aber mein subjektives Empfinden.

Meridionalisierung heißt im Allgemeinen für das Wetter, dass sich die entsprechend verschiendenen Großwetterlagen stärker und länger ausprägen. Das heißt aber auch nicht unbedingt, dass es 3 Wochen am Stück regnet und dann 3 Wochen wiederum nicht. Es bedeutet vielmehr, dass es deutlichere Tendenzen zu Normalabweichungen geben kann. Man kann daher sagen, dass eine Wetterlage im Grunde für eine längere Zeit hoch- oder tiefdruckdominiert ist. Es ist aber auch der Fall, dass man zwischen den Stühlen sitzt, was weiterhin für wechselhaftes Wetter sorgen kann und wird.

Überhaupt haben der Herbst und das Frühjahr die stärksten Tendenzen zur Meridionalisierung. Im Winter und Sommer dagegen, wenn die Temperaturunterschiede zwischen Polen und Äquator besonders stark ausgeprägt sind, nimmt die Tendenz zur Zonalisierung wieder zu.
Genau diese Meridionalisierung ist der Trend der letzten Jahre. Gab es in den 90ern noch eine stark zonale Nordhemisphäre mit häufigen Wetterwechseln, so gibt es heute längere einseitige Wetterperioden, die langsam wieder ab- bzw. umgebaut werden können.

Inwiefern der Klimawandel aber da in Zukunft weiter darauf Einfluss nehmen wird, darüber kann man sich streiten.

Gruß Flo