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Klimawandel in Deutschland

Begonnen von Wetterboy, 16.03.2008, 17:14:51

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Cato

Alle reden über das Wetter, aber keiner ändert irgendetwas daran. (Mark Twain)


Gunga

Hallo Cato,

es ist halt wie immer, die Politik meint, sie müßte alles mit in ihre Ideologien einbinden, sind aber selbst nicht in der Lage teilweise einfachste(zumindest für den normal denkenden, vernunftbegabten Menschen) Dinge zu regeln.

Daß es einen Klimawandel gibt wird kein vernünftiger Mensch, der sich damit befasst, abstreiten können.

Wie und warum ist eine ganz andere Frage. Ob nun der Mensch verantwortlich ist oder es sich um allgemeine Zyklen des Klimas handelt ist auch vom Prinzip her egal. Denn sollte es vom Menschen verursacht sein, so haben wir in den letzten Jahren immer wieder erleben müssen, daß der Mensch offensichtlich nicht der Lage ist, sein Denken und Tun wirkungsvoll zu ändern. Also muß die Menschheit anscheinend mit den Folgen, aus welchem Grund auch immer, leben und leben lernen.

Ich vermute sie wird es nicht können.

Die logische Schlussfolgerung daraus kann doch nur sein, den Auswirkungen (Folgen) in vernünftiger und sachlicher Weise zu begegnen.

Der Mensch als Art hat sich auf einen Weg begeben, und der ist anscheinend unumkehrbar (kulturelle Evolution), aus dem er das Beste machen muss, wenn er das nicht kann wird er wie die allermeisten Lebensformen(ca. 99%) der bisherigen Evolution verschwinden und es werden andere, vielleicht besser geeignete Lebensformen seinen Platz einnehmen.

Der Artikel lehrt uns wiedereinmal, dass überall wo sich die Politik mit ihren Interessen einmischt nichts gescheites herauskommt. Mir ist jedenfalls in der Geschichte nichts bekannt.

Gruß

Reiner :) :kaffee:
In Sachen Klimawandel "Wir können nicht die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel setzen in der falschen Hoffnung, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler Unrecht hat"
Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

http://www.rm-54.de

Holli

Zitat von: Gunga am 14.03.2013, 14:22:49
Wie und warum ist eine ganz andere Frage. Ob nun der Mensch verantwortlich ist oder es sich um allgemeine Zyklen des Klimas handelt ist auch vom Prinzip her egal. Denn sollte es vom Menschen verursacht sein, so haben wir in den letzten Jahren immer wieder erleben müssen, daß der Mensch offensichtlich nicht der Lage ist, sein Denken und Tun wirkungsvoll zu ändern. Also muß die Menschheit anscheinend mit den Folgen, aus welchem Grund auch immer, leben und leben lernen.

Ich vermute sie wird es nicht können.
Sicher wird sie es (irgendwie) können. Sie hat die Eiszeiten in Europa überlebt, als die Alpen fast komplett unter Eis lagen und der Nordische Eisschild Norddeutschland bedeckte, und Skandinavien wurde quasi "sofort" (in evolutionären Maßstäben gemessen) nach dem Rückzug des Eises besiedelt. Zur selben Zeit wurde sie aus der bis dahin fruchtbaren südlichen Sahara durch Hitze und Trockenheit verdrängt.

Der Mensch ist grundsätzlich flexibel und anpassungsfähig genug, um auch unter extremsten Umständen zu überleben.

Was mit größter Wahrscheinlichkeit nicht überleben wird, ist die aktuelle Zahl der Menschen. Gerade bei der bin ich mir aber inzwischen nicht mehr sicher, ob sie wirklich nur eine Folge der industriellen Revolution und der zugehörigen Errungenschaften ist oder ob nicht gerade die bereits stattgefundene Erwärmung maßgeblich daran beiteiligt ist, und zwar als Rückkopplung: Durch den technischen Fortschritt steigen die Zahl und das Wissen der Menschen, durch das steigende Wissen wird der Fortschritt beschleunigt.

In der bekannten Geschichte sind nämlich die Zusammenhänge von Warm- und Kaltzeiten mit technologischen und kulturellen Hochzeiten und Niedergängen unübersehbar. Riesige Reiche sind bei sinkenden Globaltemperaturen untergegangen, und während anhaltender Kaltzeiten kann der Begriff "finsteres Mittelalter" auf so gut wie alle Regionen der Erde übertragen werden. Und gleichzeitig mit dem Anstieg der Temperaturen setzte der Anstieg von Technologie und Kultur wieder ein. Bei direkt vergleichbaren Technologien wird das besonders deutlich: Nach dem Untergang des Römischen Reiches hat es über 1000 Jahre gedauert, bis der Straßenbau in Europa wieder die Qualität und Effizienz erreichte, die bei den Römern schon selbstverständlich war.

Natürlich muß sich die Politik mit diesen veränderten Umständen befassen und darauf reagieren, das ist ihre Aufgabe. Das Problem ist (wie immer), daß gleichzeitig versucht wird, die notwendigen Veränderungen zum eigenen Vorteil auszuschlachten. Und, wie immer bei so gesellschaftlich grundlegenden Problemen, es bildet sich ein politischer und quasi-religiöser Fanatismus heraus, der komplett blind wird für Realitäten und Fakten und seine Ziele über alles stellt. Mit vielen "Kämpfern gegen die globale Erwärmung" kann man absolut nicht mehr vernünftig diskutieren, und sie würden einen am liebsten am nächsten Baum aufknüpfen, wenn man ihnen klarmacht, daß die bisherigen Kaltzeiten alles andere als vorteilhaft und wünschenswert waren, sondern im Gegenteil die größten Rückschritte in der kulturellen Entwicklung der Menschheit bedeutet haben. Und bis auf wenige Ausnahmen wurden sie darin bisher von der westlichen Politik unterstützt und gefördert. Es gab Zeiten, da habe ich schon fast erwartet, daß ein Leugnen der Klimalüge ("die gesamte Erwärmung ist durch den Menschen gemacht") dem Leugnen des Holocaust gleichgestellt würde.

In das ganze Thema muß mehr Sachlichkeit und Realität einkehren, wenn es tatsächlich konstruktiv behandelt werden soll. Der Anstieg des Meeresspiegels ist nicht ausschließlich antropogen, sondern ein völlig natürlicher Vorgang am Ende jeder Eiszeit. Und natürlich gingen mit diesem Anstieg jedesmal große Verluste theoretisch besiedelbaren Landes einher, wie es auch an der Nordseeküste bereits vor 1000 Jahren geschah. Und dabei handelt es sich nur die marginalen Verluste in historischer Zeit. Im Verhältnis zu den Verlusten, als der Meeresspiegel noch um über 100m niedriger lag, die halbe Nordsee trocken lag und fast alle Kontinente bis an ihre Schelfränder reichten, sind die historisch bekannten und noch zu erwartenden Verluste geradezu lächerlich.

Unser riesiger Vorteil heute ist: Wir wissen (ungefähr), was uns erwartet, und können uns darauf einstellen. In den Planungen, die Folgen des Unvermeidbaren so weit wie möglich abzumildern, wären die politischen und wissenschaftlichen Energien wesentlich besser untergebracht als in dem quasi-religiösen Grabenkrieg der letzten Jahre eines Al Gore und vieler Grüner. Deshalb finde ich es positiv, wenn es unter den Werkzeugen dieser religiösen Fanatiker, nämlich den Klimawissenschaftlern, auch welche gibt, die sich trauen, unliebsame Wahrheiten auszusprechen.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Cato

Alle reden über das Wetter, aber keiner ändert irgendetwas daran. (Mark Twain)


Holli

Gefällt mir, der Artikel. Erfrischend neutral und ohne Dogmen. Endlich spricht mal jemand öffentlich aus, daß wir sowohl über die Ursachen wie auch die Folgen zu wenig wissen. Noch vor 5 Jahren wäre er mundtot gemacht oder einfach ignoriert worden.

Einziger Kritikpunkt: Sowohl CO2 wie auch Methan sind Klimafolger. In den Meeren sind Milliarden Tonnen CO2 gespeichert, und deren Speicherfähigkeit nimmt mit steigender Temperatur ab. Auch vor der Industrialisierung stieg der CO2-Gehalt in der Atmosphäre bei steigenden Globaltemperaturen an. Der starke Anstieg ist also sicher nicht allein auf fossile Brennstoffe zurückzuführen. Die haben sicher ihren Anteil daran, aber nicht so viel, wie der Anstieg suggeriert.

Dasselbe gilt für Methan. Zum einen werden gewaltige Mengen aus auftauenden Permafrostböden freigesetzt (wodurch gleichzeitig belegt ist, daß diese Böden auch in der Vergangenheit ungefroren gewesen sein müssen, denn sonst hätten dort nicht so viele Pflanzen wachsen können, daß die zersetzenden Bakterien so viel Methan hätten bilden können), zum andern lagern in den Tiefen der Meere unglaubliche Mengen Methanhydrat, deren obere Schichten schon bei minimalen Temperaturanstiegen explosionsartig auftauen und in die Atmosphäre gelangen. Dagegen dürfte der Anteil aus der Rinderzucht verschwindend gering sein.

Viel spannender und wichtiger finde ich eigentlich die Forschung nach den Ursachen, weshalb seit der letzten großen Vereisung jeder Temperaturanstieg beendet wurde und die Temperaturen wieder fielen, teilweise äußerst unangenehm. In der nächsten "kleinen Eiszeit" sehe ich nämlich eigentliche Gefahr. Zwischen den vergangenen bekannten "kleinen Eiszeiten" und den Untergängen großer und bekannter Reiche besteht nämlich eine auffällige Korrelation, während in den wärmeren Zeiten dazwischen neue Hochkulturen und Reiche entstanden.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
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Gunga

Hallo,

eigentlich ist mir die Meinung der sogenannten Experten mittlerweile ziemlich egal.

Dieser Artikel ist aber wohlwollend sachlich. Was ich nicht verstehen kann ist die Verwunderung, dass der Methangehalt angestiegen ist?
Es sollte doch klar sein, dass je mehr sich Dauerfrostböden in "Normalböden" umwandeln, auch je mehr Methan freigesetzt wird.

Ich brauche nur aus dem Fenster zu schauen und da reift wiedereinmal ein Wein heran an einer mittlerweile 15Jahre alten Rebe der vorzüglich schmecken wird. Wohlgemerkt in 500m ü NN. und einem klimatischen Gebiet, in dem Weinreben noch nie gediehen sind und solche realen Beobachtungen sind für mich die entscheidenden Kriterien, die mir als Individium zeigen, dass sich etwas grundsätzlich geändert hat. Was übrigens auch durch die Datenreihen voll bestätigt wird.

Gruß

Reiner  :) :kaffee:
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Rehau ab 1947

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Holli

Zitat von: Gunga am 06.09.2013, 07:25:02
Es sollte doch klar sein, dass je mehr sich Dauerfrostböden in "Normalböden" umwandeln, auch je mehr Methan freigesetzt wird.
Das Methan muss ja mal erst in den Boden gekommen sein. Dazu müssen da mal Pflanzen gewachsen sein, und zwar gar nicht so wenige. Die wachsen aber nun mal nicht auf gefrorenem Boden, also ist es normal, wenn er ab und zu auftaut.

ZitatWohlgemerkt in 500m ü NN. und einem klimatischen Gebiet, in dem Weinreben noch nie gediehen sind
Vor 1000 Jahren ist vermutlich niemand auf die Idee gekommen, bei euch Reben zu pflanzen, aber das Klima war damals durchaus danach.

Zitatund solche realen Beobachtungen sind für mich die entscheidenden Kriterien, die mir als Individium zeigen, dass sich etwas grundsätzlich geändert hat. Was übrigens auch durch die Datenreihen voll bestätigt wird.
Sicher hat sich was geändert, und das ist auch gut so[tm]. In dem Klima, das von ca. 1500-1800 geherrscht hat, wären die Reben sicher nicht gewachsen, und wir hätten unseren Stand der Technologie nie erreicht.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
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Gunga

Holli,

ich muß dir leider sagen, deine Anwort ist falsch.

Bei uns war an den Anbau solcher Pflanzen im Freiland noch vor 15 Jahren nicht zu denken und in den Jahrzehnten und Jahrhunderten vorher sowieso nicht.

Im Übrigen begannen bereits die Römer in Deutschland mit dem Weinbau.

Das Methan hat sich sicherlich auch in der Vergangenheit von Zeit zu Zeit  in die Athmosphäre verflüchtigt. Aber mit den dementsprechenden Folgen. Die Mengen von Methan die in den Permafrostböden gelagert sind, haben  ein wesentlich höheres Volumen als die bekannten Erdgasvorkommen. Die Folgen  kannst du dir doch ausmalen. Oder.

Von unserem Klima und seiner Entwicklung jedenfalls hast du sehr wenig Ahnung, dabei wäre es ein leichtes, auf meiner Homepage z.B., seine Wissenslücken auszumerzen.

Nichts für Ungut wir als Einzelne können die Entwicklung sowieso nicht aufhalten.

Gruß

Reiner :) :kaffee:



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Holli

#138
Zitat von: Gunga am 06.09.2013, 12:28:34
Holli,

ich muß dir leider sagen, deine Anwort ist falsch.
Hast du Klimareihen aus dem 10 Jh.?

ZitatBei uns war an den Anbau solcher Pflanzen im Freiland noch vor 15 Jahren nicht zu denken und in den Jahrzehnten und Jahrhunderten vorher sowieso nicht.
Davon habe ich auch nicht geredet.

ZitatIm Übrigen begannen bereits die Römer in Deutschland mit dem Weinbau.
Aber sicher nicht im Bayrischen Wald. Und als deren Reich ab ca. 300 zerbröselte, war es auch an der Mosel zu kalt für Weinanbau. Wahrscheinlich besteht dazwischen sogar ein kausaler Zusammenhang, denn gewachsen ist das Reich, als es besonders warm war. Es wurde dann sogar sogar so kalt, dass sich viele germanische Völker in ihrem Gebiet nicht mehr ernähren konnten und in angenehmere Regionen gezogen sind, die Angeln und einige Sachsen sogar bis nach England. Und als es nach dieser Abkühlung wieder warm wurde, entstand das Frankenreich. Die Alpengletscher waren wesentlich kleiner als heute, also war in den entsprechenden Lagen ganz sicher auch Weinbau möglich.

ZitatDas Methan hat sich sicherlich auch in der Vergangenheit von Zeit zu Zeit  in die Athmosphäre verflüchtigt. Aber mit den dementsprechenden Folgen. Die Mengen von Methan die in den Permafrostböden gelagert sind, haben  ein wesentlich höheres Volumen als die bekannten Erdgasvorkommen. Die Folgen  kannst du dir doch ausmalen. Oder.
Nein, kann ich nicht. Fest steht, dass diese Böden bei jeder Erwärmung aufgetaut sind, das gespeicherte Methan freigegeben und durch verrottende Fauna neues gebildet haben. Trotzdem ist die Temperatur immer wieder gefallen. Warum?

ZitatVon unserem Klima und seiner Entwicklung jedenfalls hast du sehr wenig Ahnung, dabei wäre es ein leichtes, auf meiner Homepage z.B., seine Wissenslücken auszumerzen.
Ich habe eher den Eindruck, du weißt nicht, wovon du redest. Deine Argumentation ist wie: "Es ist von Februar bis Mai immer wärmer geworden, also werden wir dem Trend entsprechend im Dezember 50°C haben." So funktioniert Klima nun mal nicht.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
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Flockati

Guten Morgen!

Sorry wenn ich etwas blauäugig nachfrage, aber mich interessiert das Thema massiv und ich fange grade an mich näher damit zu beschäftigen!

Gibt es eigentlich zugängliche Aufzeichnungen die den Wetterverlauf der letzten - sagen wir - 50 Jahre in Deutschland beschreiben? Ne Art Broschüre die man sich irgendwo bestellen kann? Besser fände ich noch ein Plakat mit einer Übersicht die man sich aufhängen könnte! Mich würde das mal in Großformat an der Wand sehr interessieren oder müsste man sich so eine Art Statistik Plakat selbst machen? Woher bekäme man die genauen Daten?

Grüße
Flockati