Hier findest du nützliche Tipps vor dem Kauf einer Wetterstation

Sofern man sich eine Wetterstation zulegen möchte, sollten grundlegende Dinge vorher betrachtet werden

Die Frage steht, welche Daten interessieren mich. Wetterstationen ab ca 20 Euro aufwärts sind im Handel zu erwerben. In der Regel gibt es einen aufsteigenden „Interessenlevel“ und mit zunehmenden verschiedenen Komponenten steigt auch der Preis. Aufsteigend daher hier die Wetterwerte, die im allgemeinen im Hobbybereich ermittelt werden

Hier muss man sich schon früh entscheiden, reicht mir ein Sensor oder möchte ich an mehreren Stellen messen. Bei kleinen Stationen ist meist die Innentemperatur in der Station integriert und ein weiterer Sensor für außen dabei. Hier gibt es auch schon preiswerte Stationen, bei denen man weitere Sensoren dazu erwerben kann. Bei etwas teureren Stationen kann man dann schon bis zu 8 Sensoren dazu erwerben (selbst noch mehr sind bei preisintensiven Stationen möglich). Schon hier sollte man rechnen,ob mir ggf. zwei oder drei kleine Stationen hilfreicher sind als eine große Station. Der Aufstellungsort spielt dabei eine wesentliche Rolle bezüglich der Empfangsqualität. Benötige ich digital nut Temperatur (und ggf. Luftfeuchte) kann auch ein Klimalogger (KlimaloggerPro) eine sehr gute Alternative sein.

Innenstationen haben häufig einen Feuchtesensor für das Ablesen des Raumklimas integriert. Für Außen sind in vielen Stationen der Sensor für die Feuchte gekoppelt mit dem Temperatursensor, es gibt sie aber auch einzeln, wichtig und interessant für Leute, die z.Bsp. das Gewächshaus, den Keller oder spezielle Lagerräume überwachen. Für separate und gute Luftfeuchtesensoren sollten Sie den Fachhandel nutzen, denn diese sind im Grunde nicht unter 50 Euro zu bekommen, im Preis nach oben gibt es (fast) keine Grenzen, je nach Genauigkeit und Zweck. Wenn Sie nur in der Wohnung die Luftfeuchte messen wollen und sie nicht am PC ausgewertet werden muss, legen Sie sich ein schönes analoges Hygrometer zu, diese halten ewig und sind optisch oft ein Hingucker, gleiches gilt auch für Thermometer und Barometer.

In den meisten digitalen Stationen ist der Luftdrucksensor in der Innenstation oder auch Basis integriert. Der Druck ist in der Regel innen wie außen gleich. Hier ist die korrekte Einstellung erforderlich und sie müssen auch überwacht werden, da häufig eine Nachjustierung erforderlich ist. Nutzen Sie dazu Referenzwerte von Nachbarstationen oder einer DWD Station in der Nähe. Beachten Sie unbedingt die Standorthöhe, denn sie hat maßgeblichen EEinfluss auf die Ermittlung des exakten Luftdrucks.

Nun geht es bereits in den preislich höheren Bereich. Und auch hier zählt, was und wie will ich messen. Brauche ich nur die Information, wieviel es geregnet hat und ich will diese Werte nicht automatisch speichern oder am PC auswerten, empfiehlt sich ein Regenbecher im Baumarkt, möchten sie es genauer, dann den Regenmesser von Hellmann (100) und ganz exakt den 200. Rein digitale Regenmesser mit Funkübertragung gibt es ab 30 Euro aufwärts, wichtig ist hier gute Pflege und Wartung, zu beachten ist der Aufstellungsort, möglichst in einem Meter Höhe (Gebirge 1,5 bis zwei Meter) und dass der Regen auch von allen Seiten ungehindert in den Auffangbehälter gelangen kann. Sofern die Daten digital ermittellt werden sollen und auch andere Wetterdaten ermittelt werden sollen, empfiehlt sich dann eine kombinierte Wetterstation ab etwa 70 Euro aufwärts. Es empfiehlt sich hier allerdings nicht das Billigste zu kaufen. Es gibt Niederschlagsmesser, die auch einen Regensensor enthalten, der bereits Regen signalisiert, sobald ein Tropfen die Fläche erreicht. Und es gilt, je kleiner die Regenmenge in der Auflösung erfasst wird, umso teuer sind die Geräte. Mit einer Erfassung erst ab 0,5 Liter sollten Sie keinen Niederschlagsmesser kaufen. In guten Wetterstationen wird zusätzlich die Regenintensität/Dauer ermittelt und es gibt auch beheizte Regenmesser, die Schnee und Eis tauen.

Auch hier steht die Frage vorweg, analog oder digital? Ein schöner Wetterhahn zeigt mir die Windrichtung an, ein Schalenkreuz zeigt dazu, wie stark der Wind weht. Möchte ich das ermitteln und speichern, komme ich um einen Windmesser digital nicht herum. Es gibt sie separat mobil und stationär, auch hier raten wir nicht zum Billigsten. Im Grunde empfieht sich für den Hobbymeteorologen hier dann die kombinierte Wetterstation, die in der Regel Windgeschwindigkeit, Windrichtung und die besseren Stationen auch die Böen erfassen. Je kleiner das Messintervall, desto preisintensiver dann die Winderfassungsgeräte. Am häufigsten wird das Schalenanenometer genutzt, es gibt aber auch im Hobbybereich bereits Ultraschallmesser separat oder inetgriert in der Station (z.Bsp. Vantage Davis und Froggitstationen), was sich natürlich deutlich im Preis niederschlägt.

Bessere Stationen haben Sensoren für die Sonnenscheindauer, die UV Stärke und weitere Strahlungskomponenten integriert. Hier gilt, je mehr, desto preisintensiver und unter 300 Euro ist da kaum nur halbwertiges Material erhältlich. Das Maß der Dinge für den Hobbybereich ist hier die Vantage Davis, die aber dann mit all diesen Komponenten sich schon an die 2000 Euro-Marke herantastet und auch locker überschreiten kann. Es gibt aber auch Funkstationen von Netatmo, Froggit und weitere, die Komponenten in diesem Bereich als Zusatzsensoren anbieten. Natürlich gibt es auch separate Instrumente, hier empfiehlt sich dann wieder den Fachhandel sowie die elektronischen Onlineversandhandelshäuser zu nutzen. Sofern Sie solche Geräte separat nutzen wollen, lassen Sie sich gut beraten, denn auch hier gibt es „guten Billigschrott“.

Das sind schon sehr spezielle Instrumente, die ebenfalls als Zusatzsensoren bei guten Kombi-Stationen angeboten werden (Davis Vantage, Froggit, Netatmo). Sensoren und Technik für diese Geräte sind separat erhältlich und in der Regel auch besser, allerdings sehr preisintensiv. Der Autor empfiehlt, sofern Sie sich speziell für Gewitter interessieren, separate Instrumente zu erwerben.

Hier steht die Frage analog oder digital zuerst. Sobald ich Daten auf dem Rechner oder im Smartphone haben möchte oder an Wetternetzwerke senden möchte, komme ich um eine elektronische/digitale Station nicht herum.

Kabelgebundene Stationen haben einen großen Vorteil, sie sind nicht an ein Funknetz gebunden und in der Regel auch weniger störanfällig, dafür haben sie einen großen Nachteil, das ist das Kabel selbst und aufgrund der Aufstellungsgegebenheiten, schließt sich das für viele Wetterstationen aus. Bei Funkstationen ist zu beachten, dass sie auch von Störquellen beeinflusst werden können bzw. auch selbst als Störquelle auftreten könen. Eindeutig sind hier Stationen die im 868 Mhz Bereich senden im Vorteil und noch besser, wenn es mehrere Kanaleinstellungsmöglichkeiten gibt. Die Angaben über die Reichweite werden immer sehr großzugig ausgegeben. Eine Wand kann bereits die Verbindung erheblich reduzieren. Optimal ist, die Station in Sichtweite (Fenster) der Außeneinheiten zu platzieren. Wichtig, möchte ich die Daten auswerten und/oder später weiter bearbeiten, so benötige ich in jedem Fall eine Station, die einen Datenspeicher haben muss. Das ist insbesondere auch dann erforderlich, wenn der Funkkontakt mal nicht vorhanden ist oder die Station eben nicht permanent an einen PC angeschlossen wird. Anzumerken wäre noch, dass die Erstinstallation und Empfang bzw. das Anmelden in Wetternetze und die Datenversendung schon so manche Hobbymeteorologen zur Verzweiflung gebracht hat. Sofern hier Probleme auftreten, melden Sie sich einfach im Forum.

Vielen Wetterstationen wird eine Software beigelegt, bzw. die Daten werden direkt an ein Wetternetzwerk gesandt und sind über eine App abrufbar. Auch hier gilt, was ist mir wichtig? Will ich nur meine Daten sofort im Handy bzw. der App ablesen oder möchte ich umfangreiche Statistiken erstellen, bearbeiten und auswerten, ggf. in meine Webseite einarbeiten. Nicht alle Stationen bieten kompatible Software zur Auswertung der eigenen Daten. In den Beschreibungen und Anleitungen wird darauf leider seitens der Händler und der Hersteller oft nicht explizit hingewiesen. Fragen Sie ggf. im Forum. Sie erhalten auch Tipps zur Wettersoftware, freie open source Projekte im Wiki.

Eine Frage die hier am Ende steht, aber natürlich zu Beginn gestellt werden muss. Sehr einfach zu beantworten, je mehr ich haben will mit entsprechender Qualität, um so teuerer wird es.

Preisorientierung

  • Stationen für innen und nur einen Fühler draußen ab 20 Euro
  • Stationen mit zwei bis drei Sensoren (Temperatur/Feuchte) ab 40 Euro
  • kleine Wettercenter/Stationen mit Außeneinheit ab 100 Euro
  • komplexere Wetterstationen mit Einbindung Zusatzsensoren 200-600 Euro (häufigste Anwendung im Hobbybereich)
  • hochwertige semiprofessionelle Stationen ab 1000 Euro (im Hobbybereich ist hier die Davis Vantage Pro das Flaggschiff)
  • Zuletzt geändert: 2022/10/26 20:47
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