Wie hängt Blattfeuchtigkeit mit Boden- und Luftfeuchtigkeit zusammen?

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amosfuegel
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Wie hängt Blattfeuchtigkeit mit Boden- und Luftfeuchtigkeit zusammen?

#1

Beitrag von amosfuegel »

Hallo, ich möchte einen Blattfeuchtigkeitssensor (Typ WN35) in ein Gartenüberwachungssystem integrieren, bin mir aber nicht sicher, wie ich die erfassten Daten nutzen soll.
Insbesondere bin ich mir nicht sicher, wofür ich diesen Wert verwenden soll: für automatische Bewässerung, Krankheitsüberwachung oder Mikrowettervorhersage?
Ich finde diesen Sensor empfindlicher als den WS90 bei der Erkennung von Tau oder leichtem Regen, verstehe aber den Zusammenhang zwischen Blattfeuchtigkeit und Luft-/Bodenfeuchtigkeit nicht.

Kann jemand, der ihn bereits verwendet hat, eine praktische Anwendung nennen? Danke.
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Gyvate
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Re: Wie hängt Blattfeuchtigkeit mit Boden- und Luftfeuchtigkeit zusammen?

#2

Beitrag von Gyvate »

Also zwischen Blattfeuchte und Bodenfeuchte besteht soviel direkte Beziehung wie zwischen Gustav und Gasthof. ;)
Wenn man mal davon absieht, dass genügend Wasser im Boden vorhanden sein muss, damit es nach oben in die Pflanze transportiert werden kann.

Zwischen Blattfeuchte und Luftfeuchte allerdings schon, auch in Zusammenhang mit dem Dampfdruckdefizit (VPD), wenn auch nicht allgemein. Das ist pflanzenspezifisch.

Die Feuchtigkeit der Blattoberfläche steht in Zusammenhang mit der Wasserregulation einer Pflanze, die über sogenannte Spaltöffnungen erfolgt, wobei Wasser in einer Pflanze unterschiedlichen Zwecken dient.
Einfach gesagt, denn die Zusammenhänge sind einigermassen komplex, gibt es für Wachstum, Blüte und Fruchten eine optimale Blattfeuchte bzw. auch einen optimalen VPD-Wert. Dazu gibt es auch Tabellen.

Man kann den WN35 natürlich auch als Regenbeginnmesser benutzen, wenngleich das problematisch sein kann, denn es gibt auch Anstiege in der gemessenen Feuchte ohne dass ein Tropfen Regen fällt, wobei WS85 und WS90 nicht nur in meiner Erfahrung ziemlich gut erste Regentropfen bestimmen. Natürlich kann Tau zu Regenmessungen führen - geschieht eigentlich bei jedem Regenmesser, da es sich ja um aus der Luft kondensiertes Wasser = Regen handelt, wenn auch i.d.R. in eher kleinen Mengen, jedenfalls in unseren Breiten, die nur dann zu Messergebnissen führen, wenn der Kipplöffel bereits auf der Kippe steht.
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WS68, WS69, WS80, WS85, WS90,
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KerMitHertz
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Re: Wie hängt Blattfeuchtigkeit mit Boden- und Luftfeuchtigkeit zusammen?

#3

Beitrag von KerMitHertz »

amosfuegel hat geschrieben: 29 Jul 2025, 06:36 Hallo, ich möchte einen Blattfeuchtigkeitssensor (Typ WN35) in ein Gartenüberwachungssystem integrieren, bin mir aber nicht sicher, wie ich die erfassten Daten nutzen soll.
Insbesondere bin ich mir nicht sicher, wofür ich diesen Wert verwenden soll: für automatische Bewässerung, Krankheitsüberwachung oder Mikrowettervorhersage?
Ich finde diesen Sensor empfindlicher als den WS90 bei der Erkennung von Tau oder leichtem Regen, verstehe aber den Zusammenhang zwischen Blattfeuchtigkeit und Luft-/Bodenfeuchtigkeit nicht.

Kann jemand, der ihn bereits verwendet hat, eine praktische Anwendung nennen? Danke.
Mich hat auch interessiert, wozu dieser Sensor wirklich dient, da es mir durch die Beschreibung bei Ecowitt und Froggit nicht so ganz klar wurde:

https://de.blog.sencrop.com/blattnasse- ... tsrisikos/
Blattnässe bezeichnet das Vorhandensein von freiem Wasser auf der Oberfläche eines Blattes – ein wesentlicher Indikator zur Bewertung des Risikos für pilzliche Pflanzenkrankheiten. Eine präzise Erfassung dieser Daten ermöglicht eine gezieltere Anwendung von Pflanzenschutzmaßnahmen.
[...]
Der Sensor ahmt die physikalischen Eigenschaften eines echten Blattes nach und liefert Landwirt:innen, Winzer:innen und Obstbauer:innen zuverlässige Messwerte – inmitten der Parzelle, also mitten in der Vegetation. Nur dort sind die gleichen Bedingungen wie bei den echten Blättern gegeben (Feuchtigkeit, Luftbewegung, Benetzung).
Es wird also die Feuchte auf dem Blatt und nicht im Blatt gemessen, die durch Tau und Regen entsteht.
Nach allem was ich so quergelesen habe, geht es also um das "zu viel" und weniger darum zu erkennen, ob eine Pflanze Trockenstress hat.
Viele Grüße aus Hessen
KermitHertz

Ecowitt:

GW3000, WN1980C, WH0291A.
WN32, WH40H, WH57, 2x WH51.
WN30 zur Bodentemperaturmessung in 10 cm Tiefe,
WN34S,
WN31 erstmal nur zum Rumspielen.

Im Zulauf: 2x WN30 für Bodentemperaturmessungen, 2x WH51L.

Auf einen Kombisensor mit Windmessung verzichte ich vorerst, weil mir als altem Perfektionisten die Orte nicht gefallen, wo ich ihn installieren könnte, bzw. auf dem Dach wäre es sehr schlecht zugänglich.

meine Wetterstation bei ecowitt.net
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