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Technik TFA Klimalogger

Begonnen von carstenk, 14.02.2006, 15:49:47

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carstenk

Ich mache mal ein neues Thema dazu auf und kopiere meinen Beitrag aus dem Wetterstations Forum mal hier rein:

Ich habe diesen Dostmann Klimalogger mittlerweile gekriegt, zusammen mit 5 Aussensensoren. Auf den ersten Blick 'beruhigend' ist, dass die Aussensensoren alle identische Werte bis auf 1%rH liefern. Das habe ich bei älteren Sensoren auch schon anders gesehen. Die Temperaturen aller Sensoren stimmen ebenfalls sehr gut überein. Ich habe noch 3 andere Sensoren (MBO/Rossmann), die etwas (3%rH) unter den Dostmann Sendern liegen. Zumindest diesbezüglich bin ich zufrieden. Der Hygrosensor im Basisgerät/Logger liegt 2-3%Punkte über den Aussensensoren. Halte ich auch noch für recht ordentlich. Ich habe das Basisgerät mal geöffnet und darin befindet sich tatsächlich ein digitaler Sensirion Sensor. Dabei hat man sich sogar sehr präzise an die Designvorgaben aus dem Datenblatt gehalten. Welcher Typ da genau verbaut ist kann ich leider nicht sehen, dafür müsste ich die Plastikabdeckung abschneiden und womöglich gäbe es selbst dann keine eindeutige Beschriftung auf dem Sensorelement. Das Zerlegen des Basisgerätes ist übrigens nicht so ganz trivial, wenn man das nicht unbedingt braucht, sollte man es lieber lassen.
Die Sensoren habe ich bisher noch nicht aufgekriegt, bisher ist mir noch nicht klar, wie das zerstörungsfrei geht. Wenn jemand nen Tip hat... Momentan vermute ich eine Schraube unter diesem eingesetzten Plastikscheibchen in der Nähe der Typbeschriftung. Wenn da der gleiche Sensor drin ist wie im Basisgerät, würde mich zumindest wundern, woher dieser Offset gegenüber allen Aussensendern kommt.
Die Temperatur des Basisgerätes stimmt jedenfalls mit der der Aussensender überein.
Allerdings ist es so, dass der Einbaupunkt des Sensorelementes bei diesen Geräten immer ein bißchen 'BlackMagic' zu sein scheint. Im Basisgerät scheint mir der Einbaupunkt etwas übertrieben entkoppelt von den Gehäuseöffnungen. Das Gehäuse kann zwar von unten nach oben durchströmt werden, das Sensorelement liegt aber in der unteren Ecke unterhalb der WM Buchse für die RS232-Schnittstelle. Das scheint mir doch ein bißchen weit ab vom Schuss zu sein.
Momentan läuft das Ding mit offenem Gehäuse, mal sehen, ob sich da was ändert.
Sensirion schreiben im SHT Datenblatt, dass bestimmte Materialien (auch Kunststoffe) durchaus nennenswert Feuchtigkeit speichern und verzögert abgeben können.
Es wäre wohl vermessen anzunehmen, dass die Hersteller dieser vergleichsweise billigen Taiwan-Geräte darauf wirklich Rücksicht nehmen und diesbezüglich unbedenkliche Materialien für Platine, Vergussmittel und Gehäuse nehmen. Von daher wäre es durchaus vorstellbar, dass die Basisstation sich über mehrere Tage hin mehr den Aussensendern angleicht. Natürlich könnte sie auch noch weiter ausreissen

Der interessante Teil der Elektronik im Basisgerät liegt unter Vergussmasse, ausser dem (im Vergleich zu simplen Funkthermometern) recht hohen Anteil an diskreten SMD-Elementen ist nur ein prominent sitzendes EEPROM zu sehen, in dem ich den Loggerspeicher vermute.

Es dürften zwar mittlerweile noch mehr Leute das ausprobiert haben, aber unabhängig von Log-EEPROM oder nicht, das Gerät behält die Logdaten auch ohne Batterien. Das könnte schonmal nützlich sein, denn laut Anleitung hängt die korrekte Funktion der RS232 Schnittstelle von ausreichender Batteriespannung ab. Wenn es da mal klemmt, kann man also ohne Datenverlust die Batterien wechseln.

Soweit erstmal...


- Carsten

tehr

Zitatvergleichsweise billigen Taiwan-Geräte

Bist Du sicher, dass die Geräte aus Taiwan stammen?

carstenk

Ich kenne keine Wetterstation, bei der das nicht der Fall ist.

Ist für die konkrete Frage auch egal - bei der Materialwahl für die Gehäuse von solchen Geräten werden andere Kriterien immer bevorzugt werden als ein paar theoretische % Abweichung aufgrund esoterischer Materialeigenschaften.

Diesen Logger gibts in ähnlicher Ausführung (anderes Tasten- und Displaylayout) auch von LaCrosse und anderen Anbietern (von Lacrosse stammt auch die Software zum Logger).


Ich weiss nicht, ob jemand vielleicht unnötigerweise da Kritik herausgehört hat - abgesehen von den mehr oder weniger typischen kleinen Hängern finde ich den Klimalogger ziemlich gut, für 130 Euro ein Thermo/Hygro Logger mit 6 Kanälen mit dieser Genauigkeit ist ziemlich sensationell.

- Carsten

tehr

Ich frage nur, weil ich mich neulich in Taiwan nach Wetterstationen umgesehen habe. Nicht einmal ein digitales Thermo-/Hygrometer war aufzutreiben.

Deshalb wundert mich die Aussage, dass diese Geräte alle aus Taiwan stammen sollen.

Tobi

Einige Wetterstationen stammen von Europe Supplies in Hongkong, http://www.eslhk.com/en/

Neben eigenen Stationen werden dort auch teils Stationen für deutsche Firmen in deren Auftrag gefertigt. Wenn ich mich richtig erinnere, teilen sich ELV Elektronik und andere Hersteller auch manchmal die Produktionskapazitäten in Fernost.

Viele Grüße,
Tobi

carstenk

Naja, Du wirst in chinesischen Gefangenenlagern auch nicht das kaufen können, das dort für westliche Firmen produziert wird ;-)

Wenn Du die meisten Wetterstationen/Thermo/Hygrometer etc. aufmachst wirst Du die Fernost Herkunft an den Platinenaufschriften erkennen. Diese Dinger sind hochintegriert und extrem kostensensitiv hergestellt. Meist sitzt da bei den einfachen Geräten nur ein auf die Platine gebondeter Plastikklecks, der die komplette Display, Tasten und Funkansteuerung macht. Das Funkmodul selbst ist wegen der international unterschiedlichen Frequenzen dann meistens modular aufgesetzt.
Für die verschiedenen Hersteller produzieren die dann ggfs. OEM Versionen - MBO, Medion, ELV, Conrad, LaCrosse, whatever.

Typischer Hersteller einfacher Geräte ist z.B. Hideki.

- Carsten

tehr

Man beachte bitte den Unterschied zwischen Taiwan und China, auch wenn es offiziell keinen Unterschied gibt.

Taiwan hat von den Löhnen und dem Lebensumständen mehr mit Deutschland gemein als mit China.

Auch Taiwan importiert mittlerweile die Billig-Produkte aus anderen Ländern.

Deshalb war ich etwas verwundert über die Aussage, dass diese Stationen in Taiwan gefertigt werden.

malfix

Bin neu hier im Forum, lese aber schon einige Zeit die super Beiträge. Möchte mich an dieser Stelle einklinken.

Hallo, Carsten. Da ich ein sehr neugieriger Mensch bin, habe ich einen Außensensor geöffnet. Dazu habe ich ihn mit einem kleinen Schraubendreher aufgehebelt. Scheint mir eine Klebeverbindung zu sein. Unter dem runden Stopfen steckt eine Justierschraube, habe daran gedreht und jetzt sendet der Sensor nicht mehr! Bilder habe ich keine gemacht und Daten des Sensors kann ich Dir im Moment auch nicht sagen. Habe den Sensor mit Klebeband zusammengeklebt und außer dem Sendesignal funktioniert er wieder. Hoffe ich habe Dir etwas weiter helfen können.
Gruß Ralph
F: Wie heißt der Koch der Wetterküche?
A: Nach der letzten Fusion weiß das keiner mehr so genau!

carstenk

Upps - Danke für deinen selbstlosen Einsatz, malfix ;-)

Meiner Erfahrung nach sind diese Einstellglieder für die Feinabstimmung des Funkteils zuständig. Normalerweise dreht man daran also so lange herum, bis das Signal am Empfänger optimal ist. Das ist in deinem Fall natürlich vermutlich etwas schwieriger, weil der Sender nur in längeren Intervallen sendet und Du also nur alle 5 Minuten prüfen kannst, ob die Einstellung richtig war, dazu muss die Wetterstation auch 'wissen' wann das Ding senden will bzw. ob dieser Sensor überhaupt 'da' ist. Ohne einen daueraktiven Messempfänger ist eine Neujustage also recht mühsam. Kann dir nur empfehlen, alle anderen Sender mal ne Zeitlang ausser Betrieb zu nehmen und dich in kleinen Schritten wieder an die Ausgangsstellung ranzutasten. Beim Klimalogger ist das Auslösen der Lernfunktion ja nur über den sehr aufwendigen Vollreset möglich. Wenn Du ne andere Wetterstation hast, ist das vielleicht einfacher. In dem Fall würde ich wie gesagt alle anderen Sensoren ihrer Batterien entledigen, die Station auf 'Lernen' bringen, dann den dejustierten Sensor starten und kontinuierlich dran drehen. Während der Lernphase ist die Station daueraktiv und der Sender sendet vermutlich öfters als normal, deine Chancen sind in der Phase also besser. Wenn Du eine funktionierende Reglerposition gefunden hast, das ganze nochmal zur Feinabstimmung mit größerer Entfernung zwischen Sender und Empfänger (ggfs. Freund/Freundin dazunehmen). Nur so kriegst Du auch wieder ne ordentliche Funkreichweite.
Ansonsten biete ich gerne an, dass Du mir das Ding mal zusendest. Ich kann dann Photos für mich und den Rest der Welt machen und bin einigermaßen sicher, dass ich das Ding wieder hingetuned kriege. Bei Bedarf carsten<at>vw111.de.


Ciao - Carsten

malfix

Hallo Carsten
Habe den Sensor nochmal geöffnet und Bilder gemacht. Das Ergebnis hier! Rückseite mit Gehäuse oben, Vorderseite ohne Gehäuse unten.
Gruß Ralph
F: Wie heißt der Koch der Wetterküche?
A: Nach der letzten Fusion weiß das keiner mehr so genau!