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Trockenster November?

Begonnen von hotec, 17.11.2011, 21:12:50

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Bautzmann

Die Bauart und Materialbeschaffenheit eines Regenmessers sind es, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Wenn der Regenmesser zudem noch beheizt ist, ist sonnenklar, daß sich kaum Nebelnässe oder Reif absetzen kann. Wie unterschiedlich Materialien auf Tau/Reif reagieren, kann jeder bei sich ständig selber beobachten. Auf meinem Werktisch (im Freiem,) setzte sich mehrfach weitaus mehr Tau ab, wie ich im Regenmesser gemessen hatte. Ich habe es mal nachgemessen.

Zum anderen, messen ja wohl auch die Profis (DWD und Meteomedia) so, wie sie es für richtig halten, bzw. wie sie wollen - wenn man der Aussage meines Vorredners glauben schenken will. Also messen die auch so wie wir. Letztendlich ist diese Diskussion rein akademisch und hat mit der Meßwirklichkeit wenig zu tun.

Da sich in meinem Regenmesser prima Tau und Reif sammelt, filtere ich sämtliche Gesamttagesmengen unter 0,2mm (meine kleinste Meßeinheit) aus meiner Regentagsstatistik heraus, zähle diese Tage jedoch zu den Niederschlagstagen hinzu. Diese Praxis hat sich bewährt, egal ob das jetzt nach WMO 100% richtig ist oder nicht.

Solange selbst die Profis sich noch nicht einmal einig sind, brauchen wir uns darüber auch nicht weiter den Kopf zu zerbrechen. Die Vorschriften/Normen sind übrigens das eine, deren Einhaltung das andere. Das geht ja nun glasklar aus den diversen Aussagen des DWD und Meteomedia hervor.

Ansonsten stimme ich Hans voll umfänglich zu.

Gunga

Einmal ein Beispiel zur Verdeutlichung.

In einem normalen November setzt sich am 2.11.xx Tau/Reif oder sonstwas im Trichter an, taut und ergibt 0,2Ltr/m², am Nachmittag ein kurzer Regenschauer der 0,6Ltr/m² bringt, das wären nach Adam Riese 0,8Ltr/m²

Also 1 Niederschlagstag mit 0,8Ltr/m² und ein Regentag.

Dieser November war eben ein Ausnahmemonat ohne Regen.

Chorknabe,

Stationen, die 30km auseinanderliegen haben immer unterschiedliche, wenn auch evtl. geringe, Meßergebnisse. Beim Niederschlag können schon einige Meter Unterschiede bringen.

Gruß

Reiner :-)  :kaffee:  :schnee: Takt 1,6°C
In Sachen Klimawandel "Wir können nicht die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel setzen in der falschen Hoffnung, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler Unrecht hat"
Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

http://www.rm-54.de

TheWeather

Hallo Reiner,
Zitat von: "Gunga"... Also 1 Niederschlagstag mit 0,8Ltr/m² und ein Regentag ...
... bei Dir vielleicht!

Da viele der eingesetzten Regenmesser erst bei knapp 0,7 mm (oder Ltr/qm) das erste mal kippen, war entweder noch Wasser vom Vortag drin, es hat zum Kippen und Zählen nicht gereicht oder es gab mit Tau zusammen sogar 1,3 mm, was aber zum nächsten Kippen noch nicht ausreichend war ...

Wenn man nicht den "großen Hellmann" verwendet und rechtzeitig abliest (der gegenüber Tau und Reif nahezu immun scheint), kann man doch nur Werte vergleichen, bei denen es auf weniger als 1 mm garnicht ankommt - zumindest bei den meisten Regenmessern, die ich kenne ... Wie macht's denn Davis? Da dürfte es auch nicht viel anders laufen, abgesehen davon, dass die Auflösung vielleicht ein wenig besser sein sollte.

Um's noch etwas spitzer zu formulieren: Wenn's am Vortag tatsächlich 6 Ltr/qm geregnet hat, es aber nicht zum Kippen gereicht hat, am nächsten Morgen aber noch 0,1 mm Tau/Reif/Nebel dazu kommen (und die Wippe deswegen kippt), war der Vortag ein "trockener", (obwohl's tatsächlich geregnet hat), der neue allerdings ein Regentag, selbst wenn's garnicht geregnet hat.  :eek: Da käme selbst ich durcheinander ...
 
Also - keine Kritik - aber vielleicht ein kleiner, weiterer Denkanstoß aus meiner Sicht.

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Gunga

Hans,

denk mal an die vielen User, die Trichtervergrößerung eingebaut(ich auch) haben, die kommen auf solche Werte. :-)

Gruß

Reiner :-)  :kaffee:  :regen:
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TheWeather

:-D Reiner,

dass eine Trichtervergrößerung das größte Übel für Fehlmessungen aus Tau/Reif/Nebel sein sollten, muss ich DIR doch wohl nicht weiter auseinander setzen.

Ein Trichter besitzt ungefähr das drei- bis vierfache der Oberfläche der Trichteröffnung. Wasser in Form von Regen fällt oben rein, wie vorgesehen. Niederschläge aus Tau/Reif/Nebel nutzen aber die komplette Trichterinnenwand, um dort nieder zu schlagen. Wenn man's genau machen wollte, müsste man Niederschlag aus Tau/Reif/Nebel entsprechend der Trichteroberfläche "abwerten" um tatsächlich auf eine Niederschlagsmenge entsprechend der Trichteröffnung zu kommen. Da aber keiner mehr hinterher unterscheiden kann, ob das durchgelaufene Wasser aus Niederschlag in Form von Regen/Tau/Reif oder Nebel stammt, misst man halt irgendwas, nicht aber den Niederschlag auf der bezogenen Fläche der Trichteröffnung.

Eigentlich ist es doch ganz einfach ...

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

René aus Bocholt

Zitat von: "chorknabe"Wenn der Niederschlag im Messbecher ist wird er auch gemessen, jedoch will man Tau und Reif eigentlich gar nicht messen, deshalb ist der Regenmesser so konstruiert (Form, Material und ggfs. Beheizung), dass sich Tau und Reif gar nicht erst daran absetzen können.
Demzufolge hätte der Mitarbeiter Recht, abgesetzte Niederschläge werden bei automatischen Stationen nicht gemessen (weil sie nämlich gar nicht den Weg in den Regenmesser finden). Diese Art von Niederschlag ist nicht gewollt, aber wenn trotz aller technischen Tricks trotzdem wirklich einmal messbar vorhanden, dann wird auch aufgezeichnet. Das erklärt den auch den Unterschied von meinen 11 zu 2 Regentagen des DWD. Wenn der DWD wirklich aktiv Tau und Reif messen wollte, würde er die Regenmesser anders konstruieren.
Hallo,

ja, da kann ich dir zustimmen. Es hängt eben in besonderem Maße von den Materialeigenschaften (Metall, Kunststoff, Farbe...) ab, ob sich Tau oder Reif im Innenraum des Niederschlagsmessers sammelt.

Wie gesagt: Ich selber messe schon seit rund 7 Jahren mit dem großen Hellmann tagtäglich die Niederschlagsmenge und bei mir ist noch nie ein Zehntel durch Tau oder Reif zusammengekommen, ganz selten mal durch Nebelnässen (an der Grenze zu leichtem Sprühregen). Bisher dachte ich, dass dies mit meiner innerstädtischen Lage zusammenhängt, aber dem ist anscheinend nicht so. Auch bei DWD-Stationen, die sehr ländlich bzw. in eher feuchteren Gebieten liegen, kommt dies nur höchst selten vor.

Von meiner Seite aus können wir nun die Thematik auf sich beruhen lassen. In ein paar Wochen können wir ja darüber diskutieren, inwieweit Schnee zum Niederschlag zählt.  :lol: An manchen DWD-Stationen sind bei 15 cm Neuschnee schon mal 0,5 mm Niederschlag gemessen worden. Verwehungen und stark eingestellte Heizungen lassen grüßen. :-x Solche Quatsch-Werte gehen dann in jahrhundertelang sorgfältig gepflegte Niederschlagsstatistiken ein.
Wetterstation Bocholt
www.bocholtwetter.de

chorknabe

Zitat von: "René aus Bocholt"...
Von meiner Seite aus können wir nun die Thematik auf sich beruhen lassen...

Bin sehr dafür und habe deswegen auch heute meine Klappe gehalten. Ich hatte mich gestern schon geärgert, dass ich das (eigentlich erledigte) Thema wieder hochgeholt habe. Ich wollte die Information die ich bekomme hatte, nur nicht vorenthalten.

Auf jeden Fall ist mit dem Thread meine Bereitschaft weiter gewachsen, in einen großen Hellmann zu investieren. Es ist ja bald Heilig Abend. :dumdidum:


Gruß Chorknabe

Gunga

chorknabe,

Zitatin einen großen Hellmann zu investieren.

würde ich auch liebendgern. Habe aber keinen geeigneten Platz wo ich ihn sicher plazieren könnte.

Gruß

Reiner  :-)  :kaffee:
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Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

http://www.rm-54.de

LE-Wetter

Um mal wieder aufs Thema zu kommen.
Der DWD veröffentlichte den Niederschlag in Prozent zum Soll für Deutschland. Sieht noch besser aus als die Niederschlagskarte selbst.

Quelle DWD
Liebe Grüße von LE-Wetter

WS 888, Mete-On1 und WD4000 und
alte Barometer, Blitzortung, Radioaktivität
https://www.leipzig-wetter.de
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