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Genauigkeit DFA Dostmann Außenfühler Temperatur +Luftfeuchte

Begonnen von Elbkäfer, 21.03.2009, 12:59:32

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Elbkäfer

Ich wohne in einem 12-Parteien-Haus in einem Waldpark in der Mitte von Dresden und habe einen Südwest- und einen Nordwestbalkon.

Der Außenfühler ist aus Empfangsgründen in einem schattigen Bereich des Südwestbalkons, mit Fußständer auf dem Fußboden. Jedoch ist der Windabzug scheinbar nicht ideal: Nachts ist es in Tischhöhe kälter und tags wärmer, also der Außenfühler ist zeitlich immer etwas hinterher.

Dresdens größte Mess-Station Dresden-Flughafen-Klotzsche ist immer wesentlich kälter, als Referenz nehme ich lieber http://www.dresden-wetter.de im Nachbarstadtteil, da hat man sogar Livedaten. Gefällt mir sehr gut, daher trage ich die Domain sogar manchmal in Webkataloge ein um sie bei Google etwas nach vorn zu beamen, denn sie hat für ihr Alter wenig relevante Backlinks.

Da ich immer noch fast immer mindestens 1 K wärmer messe, habe ich einfach fünf Fühler bestellt und wollte halt den "kältesten" davon benutzen.

Alle fünf zeigen auf das Zehntel °C genau das Selbe an, ebenfalls zeigen alle fünf auf das % genau die selbe Luftfeuchte an.

Ich gehe jetzt aber davon aus, dass der versendende Verkäufer sie extra so ausgewählt hat.
Ich nehme die jetzt als Innenthermometer für Räume, sehr geil sowas.

TheWeather

Hallo Elbkäfer,

Zitat von: "Elbkäfer"...Alle fünf zeigen auf das Zehntel °C genau das Selbe an, ebenfalls zeigen alle fünf auf das % genau die selbe Luftfeuchte an.

Ich gehe jetzt aber davon aus, dass der versendende Verkäufer sie extra so ausgewählt hat.
Ich nehme die jetzt als Innenthermometer für Räume, sehr geil sowas.

Faszinierend - zugegebenermaßen!

An eine Selektion glaube ich allerdings nicht - ich nehme eher an, die Fühler stammen alle aus der gleichen Produktionscharge (was schön ist) und sind mit dem gleichen "Innenleben" bestückt. Da gehen die Abweichungen untereinander (mit etwas Glück) schon mal nahe gegen Null.

Das schöne dabei: Die gelieferten Messwerte dieser fünf TH-Sensoren sind direkt untereinander vergleichbar, was die Differenzen betrifft. Über Absolutgenauigkeit sagt das aber leider noch nichts aus - wenn auch der Gleichlauf faszinierend ist.

Absolut sollten sie üblicherweise im Rahmen von +/- 1 K sein (ich kenne jetzt die Spezifikationen der betreffenden Fühler nicht) und innerhalb von 5% r.F. liegen, soweit ich weiß.

Wie genau wirklich, lässt sich nur im Vergleich gegen ein kalibriertes Normal für Temperatur und Feuchte getrennt feststellen.

Schön aber (wie in Deinem Fall) zu wissen, dass sie untereinander wohl nahezu identische Ergebnisse liefern.

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Buxi

Hallo Elbkäfer,

wenn du den Außensensor auf dem Balkon betreibst, dann musst du in jedem Fall mit schwankenden Temperaturdifferenzen rechnen – besonders wenn dort die Sonne gut hinkommt!
Wenn du den Sensor nur in Hausnähe montieren kannst, dann würde ich an deiner Stelle eine möglichst dauerhaft schattige Stelle wählen.
Die Differenz der effektiven Außentemperatur je nach Platzierung wird in jedem Fall größer sein, als die eigentliche Abweichung des Sensors selbst.
Kompromisse müssen fast alle eingehen. :-(
Gruß, Burkhardt xxxx

● Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle.

jusch

Zitat von: "Elbkäfer"Da ich immer noch fast immer mindestens 1 K wärmer messe, habe ich einfach fünf Fühler bestellt und wollte halt den "kältesten" davon benutzen.

In unmittelbarer Nähe zu Gebäuden mißt Du immer andere Temperaturen als offizielle Wetterstationen auf der grünen Wiese. Im Winter während der Heizperiode, wenn das Gebäude beheizt wird, sind zu hohe Temperaturwerte völlig normal: Sämtliche Heizenergie, die dem Gebäude zugeführt wird und sämtliche elektrische Energie, die deren Bewohner verbrauchen, wird nämlich über das Gebäude als Wärmestrahlung nach außen abgestrahlt, solange es im Gebäude wärmer ist als draußen.

Mir scheint, als möchtest Du hier einen systematisch durch Deine Meßanordnung bedingten Meßfehler ausgleichen, indem Du ein Meßgerät findest, das einen Meßfehler in die entgegengesetzte Richtung aufweist.

Es könnte dann allerdings sein, daß Du außerhalb der Heizperiode den Sensor wieder austauschen mußt: Wenn es draußen im Hochsommer wärmer ist als im Gebäude und die Wand beim Sensor im Schatten liegt, kann der durch Deine Meßandordnung systematisch bedingte Meßfehler auch in die umgekehrte Richtung gehen: Dann nimmt das Gebäude nämlich Wärme aus der Umgebung auf.
Downloads auf meiner Website: Wettervorhersage-Freeware und History.dat-Editor/Filetool

Elbkäfer

Um das MFH-Haus ist ein größeres gemeinschaftliches Grundstück, in dem allerdings auch Rasenmäher rumfahren, denen ich nix in den Weg stellen will.

In diesem stehen ein Vogelhaus und mehrere Bäume ohne sicheren Empfang und mit sehr sicherem Empfang zur Basisstation eine höhere gelegene Stelle in einem weniger dichten Nadelbaum, aber wenn sich der Temperaturunterschied zu professionelleren Standpunkten als einigermaßen stabil herausstellt, reicht mir das so erstmal.

Ich denke, das Haus gibt als solider Neubau im Winter nicht viel Wärme meterweit ab.

Aber auf dem sonnigen Südwestbalkon ist trotz Dauerschatten an der Stelle die Abstrahlung sicher deutlich spürbar, und dann im Sommer wird es mich wohl raffen und ich klettere dann in den Baum einiger Meter vorm Fenster.

Erstmal Leiter organisieren.  :sturm:

Es war schon erstaunlich für mich, wie groß die Unterschiede nachts zwischen verschieden hohen Stellen auf dem Balkon sind, die sich am Tag umkehren.

Allgemein scheinen Schattenstellen von Balkons zu +1,x K zu tendieren gegenüber professionellen Standorten, im Sommer auch mal deutlich mehr. Wenn man davon ausgeht, dass die DOF-Geräte für Normaltemperaturen gut kalibriert sind.

jusch

Zitat von: "Elbkäfer"Ich denke, das Haus gibt als solider Neubau im Winter nicht viel Wärme meterweit ab.

Und ich denke, daß Du glaubst, daß es insbesondere die Wärmeverluste des Gebäudes aus der Wärmeleitung sind, die die Meßwerte verfälschen. Dem ist nicht so.

Es sind natürlich auch die Wärmeverluste aus der Wärmestrahlung, die zu einem Wärmeaustausch zwischen zwei Gegenständen führen, die sich gegenüberstehen und unterschiedliche Temperaturen aufweisen. Je größer der Temperaturunterschied und je größer die Flächen, desto mehr Wärmestrahlung wird ausgetauscht. Da könnte sogar ein Vakuum zwischen sein, so daß überhaupt keine Wärmeleitung stattfindet, und doch wird Wärme ("Wärmestrahlung") zwischen den Gegenständen übertragen.

Das was Du auf einem Thermografiebild wie diesem als helle/rote Stellen sehen kannst sind die Quellen der Wärmeabstrahlung:
http://www.rosenheimer-nachrichten.de/zet_report_300_10188.html

Solange das Haus keine geschlossenen Fensterläden hat, geht insbesondere zu den Fenstern reichlich Strahlungsenergie raus. Selbst wenn durch Wärmeleitung gar nichts verloren geht, dann bleibt immer noch übrig, daß die Einrichtungsgegenstände und Zimmerwände im geheizten Haus 20 Grad Temperatur haben, und wenn draußen ein Sensor bei 0 Grad Lufttemperatur hängt, dann bekommt dieser Sensor vor dem Fenster die Wärmestrahlung der 20 Grad warmen Zimmerwände durch das Fenster ab.

Wenn Du die Sensorplazierung verbessern möchtest, achte insbesondere darauf,  daß vom Sensor aus möglichst wenig in Fenster reingeschaut werden kann, d.h. der Sensor ist bei gleichem Abstand zum Gebäude vor einer Wand besser plaziert als vor einem Fenster, weil er insbesondere durch das Fenster reichlich Wärmestrahlung aus dem Zimmerinnern kassiert.
Downloads auf meiner Website: Wettervorhersage-Freeware und History.dat-Editor/Filetool

opa38

Hi
Eine Messung auf dem Balkon kann man im Grunde vergessen.
Ich würde hier ganz klar davon abraten.

Ich habe mir zusätzlich weitere Sensoren auf meinen beiden Balkonen montiert.
Die Messerergebinisse sind im Grunde Pillepalle und unbrauchbar.
Man kann dieses schön auf der Temperaturgrafik auf meiner HP beobachten. ;-)
Mein Sensor im Garten, welchen ich in einer Davis Wetterhütte untergebracht habe liefert verwertbare Messergebnisse, auch wenn er etwas träge reagiert.

oppa

Elbkäfer

Danke, jusch und opa38, für die weiterführenden Erläuterungen.

Da ich ja nun genügend Sender habe und bald auch wieder zwei Basisstationen, weiß ich erstmal wie es auf dem Balkon ist, auch gut zu wissen, und der Rest ist in Planung.

PS: Hoffentlich liest das niemand mit Fensterthermometer. :-?

Elbkäfer

Zitat von: "opa38"
Ich habe mir zusätzlich weitere Sensoren auf meinen beiden Balkonen montiert.
Die Messerergebinisse sind im Grunde Pillepalle und unbrauchbar.
Man kann dieses schön auf der Temperaturgrafik auf meiner HP beobachten. ;-)

Habe ich gemacht. Schön zu sehen, wie der westliche wärmer ist und der östliche weniger beziehungsweise nachmittags kälter als normal.

TheWeather

Hallo Elbkäfer,

Zitat von: "Elbkäfer"...Hoffentlich liest das niemand mit Fensterthermometer... :-?

:-D Zu spät! Schon gelesen!

Die bisherigen Darstellungen zu dem Thema waren absolut richtig und selbst als "Besitzer eines Fensterthermometers" weiß ich, dass bei "echten" -4° C im Freien, am Fenster immer noch +2° C oder mehr angezeigt werden - ein Anzeichen dafür, dass es bei uns in der Wohnung selbst bei Minus-Temperaturen offensichtlich warm genug war ...

Das Fensterthermometer ist aber nicht das einzige verlässliche Instrument, sondern nur eines von Vielen.

Der Windmesser liefert z.B. eine Temperatur von -6° C, der TH-Sensor im Freien z.B. - 3° C und der am Fenster z.B. +4° C. Ist für mich völlig in Ordnung - der am Fenster muss einfach wärmer anzeigen. Der Sensor "im Freien", ca. 1 m über der Erde, darf schon kälter anzeigen, der Windmesser in knapp 8 m Höhe ist "Wind und Wetter" ausgesetzt und darf ruhig noch ein bisschen sensibler reagieren.

Was nun von diesen Temperaturen "stimmt" und als Vergleich zu offiziell publizierten Temperaturen herhalten soll, ist recht schwierig einzukreisen.

Um beim obigen Beispiel zu bleiben:
Die zwischen -3° C und -6° C gemessenen Temperaturen sollten's deutlich besser treffen, als die am Fenster mit +4° C gemessene Temperatur.

Was aber zu den immer noch deutlichen Unterschieden zwischen Wind- und Freiluftsensor (abseits der +/- 1K Genauigkeit) führt, kann nur an der Umgebung liegen. Entweder Wärmeabstrahlung der umliegenden Bebauung oder auch Feuchte auf dem Temperatursensor, die wegen  Kondensation auch dem Temperaturfühler Wärme entzieht oder umgekehrt die Kondensation durch Umgebungseinflüsse verhindert wird und so zu einer leicht höheren Temperaturanzeige führt.

Ja - schwierig zu definieren, ob und wann man eine Temperatur misst, die der "draußen" vorherrschenden am nächsten kommt. Innerhab von +/- 10 K kann man das leicht eingrenzen, innerhalb von +/- 1K wird's schon schwierig, innerhalb von +/- 1/10 K braucht's genaue Definitionen für den Aufstellungsort, die exakten  Messbedingungen und die Rückführbarkeit von Ergebnissen auf amtliche Normale.

Mit Deinen oben genannten Ergebnissen wär ich schon mal sehr zufrieden.

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...