Neue Erkenntnis zum Empfänger RX-4MM3/F

[Buxi]

Hallo Leute mit einem RX-4MM3/F Empfänger.

Es besteht die Möglichkeit den Empfänger für optimalen Empfang zu konfigurieren. Dieses hatte ich zwar schon fast von Anfang an gewusst, dem aber keine richtige Beachtung geschenkt. Wenn man PIN 11 mit Masse verbindet, wird die automatische Empfangsregelung AGC aktiviert, welche für optimalen Signalpegel sorgt..
Ich habe ja die 2 technisch identischen Stationen Nexus und Chresta WXR-815 und beide sind mit diesem Empfänger ausgestattet; diese stehen unmittelbar nebeneinander. Vor vielleicht etwa 2 Jahren hatte ich in der Nexus diese Option testweise aktiviert, das dann aber bis jetzt total vergessen. Danach hatte ich mich immer wieder gewundert, dass es Zeiten gibt, wo die Cresta mal kurze Empfangsaussetzer hat, die Nexus jedoch nicht. Durchweg war das Empfangsresultat der Nexus immer besser.
Heute nun hatte ich die Nexus mal geöffnet und hatte mich gewundert, weshalb eine Brücke zwischen PIN 7 und 11 besteht. Dann dämmerte es mir langsam und habe nun für den besseren Empfang die logische Erklärung.
Wenn also jemand seinen Empfang optimieren möchte, dann eben nur diese Brücke herstellen.
Hier der originale englische Text aus dem Datenblatt:

Usage of AGC On-Off pin 11
The RX-4MM3/F receiver has a pin on which is possible enable the Automatic Gain Control(AGC). The AGC is on when a low logic level is applied in: this allows to decode correctly RF signal with power between -114 dbm and 0 dbm. In this mode the receiver works correctly with maximum dynamic of input signal. The AGC is off when a high logic level is applied on pin 11, the receiver is set to work in maximum sensitivity.

Deutsche Übersetzung:

Verwendung von AGC On-Off an PIN 11
Der RX-4MM3/F Empfänger ist mit einem Pin ausgestattet, der eine automatische Verstärker Regelung ermöglicht. Auf niedrigen Pegel gelegt (gegen Masse) ist AGC eingeschaltet. Dies ermöglicht die korrekte Dekodierung aller Signale im Bereich der Empfangsleistung von -114 dbm bis 0 dbm. In diesem Modus arbeitet der Empfänger im gesamten Dynamikbereich stets einwandfrei. Die automatische Verstärkungsregelung (AGC) ist ausgeschaltet, wenn ein hoher Pegel (Anm: Betriebsspannung) an Pin 11 anliegt, dann arbeitet der Empfänger stets mit maximaler Empfindlichkeit.

Nachtrag:

Wenn man AGC nutzen möchte, dann am Besten mit einem an der Gehäuserückseite angebrachten Schalter, so kann man nach Bedarf die Funktion ein- oder ausschalten.

[Buxi]

Zur automatischen AGC Regelung habe ich noch eine offene Frage, die mir vielleicht jemand beantworten kann:
Im Datenblatt ist ja beschrieben, dass bei einem angeschlossenem Low-Pegel (–/Masse) an PIN 11 die AGC-Regelung eingeschaltet wird und bei einem High-Pegel ist die Regelung ausgeschaltet.
Nun haben wir User den Empfänger mit offenem AGC PIN 11 eingebaut, also an nichts angeschlossen, was auch funktioniert. Welchem Logik-Zustand würde das entsprechen, AGC = On, oder AGC = Off?

[Fotoprinz]

Die automatische Verstärkungsregelung (AGC) ist ausgeschaltet, wenn ein hoher Pegel (Anm: Betriebsspannung) an Pin 11 anliegt, dann arbeitet der Empfänger stets mit maximaler Empfindlichkeit.

wenn jetzt aber nix an PIN 11 angeschlossen ist ( low- Pegel) Empfänger arbeitet im Maximum.
Also würde für meine Begriffe der Empfänger schon im Maximum arbeiten ohne dort eine Veränderung zu machen.
Vielleicht ist meine Denkweise auch falsch 

[WeatherCrack]

Eine Besonderheit einer diskret aufgebauten TTL-Schaltung besteht darin, dass unbeschaltete Eingänge wirken, als lägen sie auf High-Pegel.

Quelle Wikipedia
Und so hab ich´s auch mal vor ettlichen Jahren gelernt 

LG
WeatherCrack

[Buxi]

Hallo,

Schon mal Danke für die Rückmeldungen!
Dann liege ich ja richtig mit meiner Vermutung: Bei offenem Eingang ist AGC ,,automatisch" aus, so als ob ein High-Pegel anliegt.
Im Ausgeschalteten Zustand arbeitet der Verstärker mit max. Pegel, was nicht in jedem Fall gut zu sein scheint, denn diejenige Station von zweien, bei der ich AGC aktiviert hatte, hatte durchweg kaum Empfangsausfälle, die andere allerdings auch nicht so viel mehr.
Es kann also nicht Schaden diesen PIN 11 über einen kleinen Schalter mit Masse schaltbar zu machen. Wer es korrekt machen möchte, kann einen Umschalter mit Mittelstellung nehmen und am 2. Anschluss Plusspannung anlegen.
Wer aber immer optimalsten Empfang hat, der kann alles so lassen wie es ist.

[TheWeather]

Ja, Burkhardt,

genau so ist es richtig. Der offene Eingang einer Digitalschaltung lag schon immer per Definition (und auch per Schaltungstechnik) auf Hi-Pegel. Das liegt "ganz grob formuliert" daran, dass eine Eingangsstufe (letztendlich ein Transistor) ohne definierte Pegel in Logik-Schaltungen schon immer so betrieben wurde, dass die Leistungsaufnahme minimal wurde. Für alle anderen Einstellungen musste man den entsprechenden Digitaleingang mittels Pull-Down-Widerständen auf "Lo" ziehen, was aber stets einen weiteren Widerstand (oder gar ein Widerstandsnetzwerk) erforderte, um den Digitaleingang auf "Lo" zu setzen. Irgendwann hat man bemerkt, dass es bei machen Digitaleingängen tatsächlich nicht ausreicht, diese "offen" zu lassen und diese dann gleich auf "Hi"-Potential (entweder über einen Pull-Up-Widerstand oder direkt auf Betriebsspannung) gelegt, weil damit der Betrieb sicherer wurde.

Nur eines gilt nach wie vor (nach meinem Wissen uneingeschränkt in der gesamten Elektronikwelt) - ein unbeschalteter Digitaleingang entspricht einem "Hi"-Pegel.

Gruß Hans

[RaBaW]

Danke Burkhardt für den Hinweis einer weiteren Empfangsverbesserung.

Ich habe mich am Wochenende an die Umsetzung gemacht und was soll ich sagen, es hat dem ohnehin besseren Empfang durch den RX-4MM3/F nochmal einen drauf gesetzt.

Ich hatte fast täglich die Situation, dass der Böen-Wert zweier Aufzeichnungen durch WSWin im 5-Min Intervall extakt gleich war. Das ist vielleicht theoretisch möglich, aber eher ein Anzeichen auf kurzzeitige Empfangsprobleme. Nun, nach den ersten 48h, ist dies nicht mehr vorkommen.

Bislang habe ich das Kabel lediglich um die Kontakte gewickelt, bald wird dann gelötet.
Soll ich dann dennoch einen Schalter dazwischen löten? Welche Vorteile hätte das "einfache" Ausschalten des AGC mittels Schalter?

Viele Grüße

[Buxi]

Hallo RaBaW,

das hört sich ja gut an, wenn außer einigen Anderen, auch bei dir AGC zu einer nochmaligen Empfangsverbesserung geführt hat.
Manchmal kann man etwas nur wage zuordnen, oder man bildet sich sogar etwas ein, was überhaupt nicht der Fall ist. So aber habe ich nun doch Gewissheit, dass ich mit meiner Vermutung richtig liege.
Welchen Vorteil hat ein Schalter, eben den, wie es seine Funktion vermuten lässt: Wenn man z. B. AGC nochmal testen will, oder weshalb auch immer, man kann damit auf einfache Weise AGC wieder dauerhaft abschalten. Sicher wird das kaum der Fall sein, aber wenn man die Kiste schon auf hat ...
Im Gegensatz zu waschechten Schwaben, habe ich auch keine Probleme mit meinem ,,heiligs Blechle", wenn ich zusätzlich Löcher reinbohre, ich habe sogar 2 Schalter an der Seite!

[TheWeather]

Na ja, die Station ist mit vier (oder sind's sechs Schräubchen) relativ schnell aufgeschraubt und da kann man recht schnell (ob man nun lötet oder auch einfach nur Litze drumrum wickelt) feststellen, welcher Empfangsmodus nun besser geeignet ist.

Meines Erachtens ist das Verhalten des AGC-Eingangs vom Hersteller so miserabel beschrieben. dass man "Beides" mal ausprobieren müsste. Einen Schalter hierfür halte ich aber für überflüssig, da man beide Modi zwar mal probieren könnte, sich aber letzendlich für einen entscheiden muss.

Da wird bei "schlechtem Empfang" einfach mal hin- und hergeschaltet, was aber schlussendlich nichts bringt (außer bei der Qualifikation, was denn nun besser sein könnte).

Gruß Hans

[Buxi]

Was soll das, weshalb kommst du mir immer in die Quere? 
Wenn ich etwas mache, dann gleich Nägel mit Köpfen, wenn dir das schon wieder zu viel ist, dann behalte es für dich.