• Willkommen im Forum „Wetterstationsforum.info - Archiv“.
 

Neuigkeiten:

Dieses Forum dient ausschließlich zu Archivzwecken.
Für Fragen nutze bitte unser aktuelles Forum, welches du unter https://wetterstationsforum.info findest.

Hauptmenü

Netatmo Windmesser

Begonnen von Stevik, 12.11.2015, 17:38:02

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Stevik

Hallo,

hat schon jemand den neuen Netatmo Windmesser getestet bzw. Erfahrungen damit gemacht!?
Der Windmesser ist mittlerweile überall ausverkauft , weil die Anfrage enorm hoch ist....

Grüße aus dem Harz :top:

Beiträge zusammengeführt, weil der Autor sich selbst geantwortet hat statt seinen letzten Beitrag zu ändern: 12.11.2015, 17:55:29

...

Beiträge zusammengeführt, weil der Autor sich selbst geantwortet hat statt seinen letzten Beitrag zu ändern: 12.11.2015, 17:57:40

...
Netatmo Urban Wetterstation mit Exel Datenspeicherung, Tempesta 300
https://www.netatmo.com/weathermap/indexv2/70:ee:50:00:57:de/temp/langelsheim

GS63

Zitat von: Stevik am 12.11.2015, 17:38:02
Der Windmesser ist mittlerweile überall ausverkauft , weil die Anfrage enorm hoch ist
Kann ein Vorteil sein. Laut einigen Bewertungen bei Amazon brechen die Gewindehalterungen innen schnell ab. Vielleicht bessert ja Netatmo hier nach?
Chorknabe hat übrigens eine ausführliche Bewertung bei Amazon abgegeben.  :top:

chorknabe

Ich habe den Netatmo Windsensor seit einer Woche. Seitdem hat er sich den Mast mit dem Anemometer der Davis Vantage geteilt. Mein Fazit über den Sensor ist zwiespältig. Er kostet 99 €, liegt als im Preis zwischen der Davis und den Hideki-Wetterstationen.

Wir hatten im Messzeitraum zwischen 30 und 45 km/h Maximalböen, die Netatmo Maximalböen des Tages lagen zwischen 2 und 8 km/h unter den Werten der Davis. Damit sind die Werte der Netatmo deutlich besser, als seinerzeit die meiner IROX Pro USB (teilte sich zum Test auch den Mast mit der Vantage). Was jedoch auffällig war, dass die Netatmo im Durchschnitt der Böen deutlich unter den Werten der Davis lag. Die Station hatte einfach "Glück", dass in den letzten Tage viele gleichstarke Böen auftraten. Nur dadurch war die maximale Böe des Tages auf dem Niveau der Davis.

Es lag also der Verdacht nahe, dass das Messintervall zwischen zwei Böen deutlich über dem Intervall der Davis von 2,5 - 3 s liegt. Leider hat Netatmo diese Information nirgends veröffentlicht und eine Antwort auf meine diesbezügliche Anfrage vom 08.11.2015 habe ich bisher nicht erhalten.

Da ich den Sensor heute vom heimischen Mast genommen hatte, wurde die Gelegenheit genutzt und im Keller einige Test mit simulierten Windböen (Gebläse) durchgeführt. Dabei hat das Anemometer 6 und 7 Böen von 10 s Dauer richtig erfasst, die siebente nur teilweise (17 km/h statt 30 km/h) . Bei einer simulierten Windböendauer von 5 Sekunden, wurde keine der simulierten Böen richtig erfasst (2 Böen anteilig mit 6 km/h statt 30 km/h, die anderen 4 Böen gar nicht). Ich würde daher den Abstand zwischen zwei Böenmessungen im Bereich zwischen 10 und 15 s vermuten. Somit ist der Sensor nicht besser, als die deutlich preiswerteren Hideki-Stationen.

Jetzt teilt der Netatmo Sensor den Mast mit dem Davis Anemometer in Müllrose. Mal sehen, welche Erkenntnisse der Langzeittest mit Regen und (vielleicht) Schnee mit sich bringt.

Ich hatte, trotz mehrfacher Öffnung des Sensor, keine Probleme mit dem Gewinde. Entweder war es Glück, oder die Beachtung der Regel: "Nach fest kommt nicht fester, sondern locker" hat mich vor Schaden bewahrt.

robert79

Hi.
Da ich mir auch überlege eine Netatmo Wetterstation + den Windsenor anzuschaffen, habe ich bei Netatmo wegen den Messintervall nachgefragt. Da wurde mir gesagt dass es pro Übertragungsintervall von 5 Minuten über 50 Messungen erfolgen. Das würde heissen alle 6 Sekunden eine Messung.

MfG
Robert

Holli

Bei einer Ultraschallmessung gibt es keine (meßbare) mechanische Trägheit. Da läuft nichts verzögert an und dreht nach der Bö noch kurz schnell weiter. Die Messung dauert nur wenige hundertstel, vielleicht sogar nur tausendstel Sekunden. Der Sensor "trifft" also immer nur genau die Geschwindigkeiten zum Zeitpunkt der Messung, während mechanische Anemometer länger "nachwirken", da das Flügelrad nur dann gezielt gebremst wird, wenn es erheblich schneller dreht als die antreibende Luft vorbeiströmt. Damit werden also auch noch Böen zum größten Teil erfaßt, die ihre Spitze wenige Sekunden vor dem Meßzeitpunkt hatten, wenn auch nicht mit ihrem absoluten Maximalwert.

Um mit einem Ultraschallmesser dieselbe Meßdichte zu erreichen, muß er praktisch kontinierlich messen, also nach jeder Messung sofort die nächste beginnen. Das geht aber nur mit einer entsprechenden externen Stromversorgung. Für eine Batterie- oder consumertaugliche Solarversorgung ist der Strombedarf dabei zu hoch. Deshalb bleibt da nur der Kompromiss zwischen Strom sparen und kurzen Pausen zwischen den Messungen.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

chorknabe

Letzte Woche wurden folgende maximale Windböen von den beiden Windsensoren in Müllrose gemessen. Da es sich beim Messort um eine kleine Waldlichtung umgeben von 20-25 m hohen Kiefern handelt, habe ich hier (glücklicherweise) keine extremen Werte.

Datum       Davis       Netatmo
      
15. Nov   32 km/h   25 km/h
16. Nov   21 km/h   15 km/h
17. Nov   26 km/h   19 km/h
18. Nov   47 km/h   44 km/h
19. Nov   42 km/h   31 km/h
20. Nov   26 km/h   19 km/h
21. Nov   18 km/h   13 km/h

Falls eine Böe zum (für den Netatmo Sensor) passenden Zeitpunkt kommt, dann sind die Werte
auf dem Niveau der Davis. Leider passt der Zeitpunkt sehr selten.  :x

Flexsn

Hallo Chorknabe,

teilweise 30% weniger, ist doch schlechter, als ich gedacht hätte. Zu Beginn war ich von der Idee der Netatmo-Stationen als Technikfan begeistert. Nun scheint sich doch langsam herauszustellen, dass diese ein nettes Spielzeug sind, aber auch nicht mehr. Besonders gilt das auch für den Regenmesser.

Für den Preis kann man sich auch eine richtige Wetterstationen kaufen.

Lg Holger
Liebe Grüße
Holger

www.mieselwetter.de

falk

Folgendes DWD-Dokument schreibt bei den Sensoren zur Windmessung eine Abtastrate von mindestens 4 Messungen pro Sekunde vor (Seite 54). In Verbindung mit den strengen Anforderungen zur Genauigkeit der Sensoren und zum Standort des Anemometers sind die meisten von uns wohl weit davon entfernt, genaue Messgrößen zu den Windböen liefern zu können.

Bei den gleitenden Mittelwerten der Windgeschwindigkeit zum Messintervall 2 Minuten und 10 Minuten sollte die zu geringe Abtastrate unserer Sensoren keinen so großen Fehler verursachen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass hier die Netatmo mit ihrer genauen Ultraschallmessung den Davis-Anemometern überlegen ist.

PS: Das Dokument kann ich übrigens jedem empfehlen, der selber seine Wetterdaten berechnen will.

TheWeather

Das verlinkte Dokument ist hervorragend. Danke dafür.

Allerdings habe ich mich vor kurzem mal mit Ultraschall-Anemometern und deren Prinzip beschäftigt (weil ich das Prinzip noch nicht kannte) und muss zugestehen, dass ein solches Amenometer für 99 € wohl eine Menge Abstriche beinhalten muss, damit es zu diesem Preis anzubieten ist.

Es braucht mechanisch stabil angeordnete Sende/Empfangs-Wandler, eine umfangreiche Steuerungs- und Auswertesoftware und vor Allem (selbst wenn alles andere funktioniert) eine entsprechende Aufstellungshöhe, damit die Vorteile überhaupt zur Geltung kommen könnten.

Die Schallsender-/empfänger können nicht die Allerbesten sein, weil man davon wenigstens 4 benötigt und dies bereits den Preis in Regionen um 99 € treiben müsste. Die Mechanik muss verwindungssteif und die Sende-/Empfangselektronik muss exakt ausgerichtet sein, damit eine verlässliche Auswertung überhaupt möglich ist. Das erfordert letztendlich Handarbeit zur Justierung. Letztendlich muss die Software alle skalaren und Vektoriellen Umrechnungen fehlerfrei (OK - dafür gibt's Tutorials) erfüllen, damit was einigermaßen Vernünftiges als Ergebnis raus kommt. µCs machen das in endlicher Rechenzeit, wenn sie ausreichend gut programmiert wurden.

Zuguterletzt ist die "Abtastrate" einer der wichtigsten Faktoren überhaupt, um Windereignisse, vor allem Böen, vernünftig darstellen zu können. Daran hapert's aber anscheinend, weil nur momentane Ereignisse aufgezeichnet und übertragen werden, anstatt z.B. auch Maxima oder Mittelwerte (seit der letzten Messung) festzuhalten und zu übermitteln.

Ich sehe da bislang keinerlei Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Anemometer mit Windrad und Windfahne, auch wenn sich das Messverfahren natürlich als "innovativ" verkaufen lässt.

Da das Teil noch nicht lange "draußen" ist, müssen wir wohl zunächst Erfahrungsberichte abwarten, inwieweit die Messtechnik hier in unbekannte Dimensionen vorstößt. Ich denke mal, so viel wird sich dadurch nicht wirklich ändern.

Ist aber auch egal - solange das Teil Windrichtungen und Windgeschwindigkeiten einigermaßen zuverlässig misst, hat es auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung.

Gruß Hans   
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Echse

Hallo zusammen.
Habe heute den netatmo Windmesser installiert. Da es bereits dunkel war nur in 1 Meter Höhe. An dem Mast befindet sich übrigens auch noch die Davis Vantage pro 2 mit Anemometer.

Im Hilfe Menü von netatmo habe ich gelesen, dass man den Windmesser aufgrund der angebrachten Höhe Kalibrieren kann. Somit könnte man eventuell die ungenauen Werte etwas verbessern.

Nur: im Kalibrier Menü gibt es gar keine Möglichkeit den Windmesser anzupassen.
Hat das schon mal jemand von euch hinbekommen?

Viele Grüße Klaus.