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Montage Anemometer WS 2350

Begonnen von Yaris, 06.11.2015, 17:13:40

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TheWeather

Zitat von: Holli am 08.11.2015, 10:28:58Wer glaubt, es ginge bei Messungen nur um absolute und absolut genaue Werte, hat nur einen winzigen Bruchteil der Meßtechnik verstanden.
Aha - und was propagierst Du mit dieser Aussage? Doch genau das Gegenteil dessen, das Du vorher geschrieben hast.

Es gibt die scherzhafte Aussage (so oder ähnlich): "Schlosser messen in mm, Architekten denken in cm und Maurer versuchen auf dem Grundstück zu bleiben". Ganz grob betrachtet ist diese Vorgehensweise sogar richtig - nicht deswegen, weil nicht jeder mit viel Aufwand auf 1/100 mm genau messen könnte, sondern weil der damit verbundene Aufwand zum Erreichen des gewünschten Ziels meist nicht lohnt. In der Messtechnik ist es ähnlich.

Mal davon abgesehen, dass jedes Messmittel mit Fehlern behaftet ist, bringt es nichts, z.B. Grundstücke auf den mm genau zu vermessen, weil z.B die Mitte eines Grenzsteins um +/- 8 cm von der gemessenen Position abweichen darf. Wenn der mal sitzt, ist er (zunächst) verbindlich.

Einigen wir uns doch mal darauf, dass es bei der Ermittling von Umweltgrößen generell unterschiedliche Messungenauigkeiten gibt, welche man nicht sinnvoll in beliebig hohen Auflösungen wiedergeben kann. Selbst wenn man Temperaturen technisch vertretbar auf +/-3 mK absolut genau auflösen könnte, macht es keinen Sinn, bei Umwelttemperaturen auch nur 1/100 °C darzustellen. Das wäre schon 2 m weiter ein anderer Wert und damit schwieriger vergleichbar, als z.B. auf technisch abzubildende 1/10 °C gerundet. Warum soll man genauer messen, wenn man sowieso hinterher auf ein erträgliches Maß runden muss? Ein auf +/- 0,5 °C einjustiertes Thermometer kann verlässlicher sein, als ein um 0,5 °C falsch justiertes mit 1 mK Auflösung.

Da es aber hier im Thread um die Windrichtung geht, würde mich schon interessieren (und zwar nicht als Provokation sondern aus Interesse) welchen Vorteil eine Messung der Windrichtung mit höherer Auflösung als 16 Windrichtungen für eine Angabe bei Wetterdaten bringen soll. OK - in der Schiffahrt versucht man bei Wind und Wetter einen Kurs auch auf's Grad genau zu halten, aber da sind die Anforderungen ganz andere und die dazu notwendige Messtechnik auch.

Bleibt also die Frage im Raum, was man mit 1 ° Auflösung bei Windrichtungen anfangen kann, außer dass eine "Kurve" glatter dargestellt werden kann? Mal ganz davon abgesehen, wie man einen dafür geeigneten Windrichtungsmesser praktisch bei vertretbarem Aufwand richtig anbringen soll. Das Anbringen (Montage) ist ja auch immerhin das Thema dieses Threads und das ist bei 16 Windrichtungen (22,5 °) noch mit dem Kompass machbar (oder auch mit Google-Maps und einem Geländeplan). Wenn der Landvermesser kommen muss, um einen Windrichtungsmesser einzupegeln, dann "wird die Brühe teurer als die Brocken" und sowas macht kein vernünftiger Hobby-Meteorologe mehr.

Bleibt die Schlussfrage: Was wolltest Du uns mit dieser "Erkenntnis" (siehe Zitat) mitteilen?

Gruß Hans

2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Yaris

Es beeindruckt mich schon sehr, welche Wellen meine scheinbar simple Frage als imaginäres Steinchen in diesem Gewässer (Forum) auslösen konnte.   :eek:
Mit Interesse lese ich diese Beiträge, denen ich auch einen gewissen Unterhaltungswert bescheinigen  kann. Dabei ist doch eine Diskussion über die Grad-Genauigkeit der Windrichtung so überflüssig wie ein Kropf. ;)
Auch auf einer Montagehöhe von 10 Meter (in meinem Fall 11,5 über dem Dachfirst) beeinflussen doch so viele örtliche Gegebenheiten die Richtung der Windböen oder des 10-Minuten-Durchschnittswindes, ganz gleich ob es die Bebauung oder die Topografie ist. Die Windrichtung kann da doch nur ein Anhaltswert sein!
Oder geht es hier vielleicht vielmehr um die Rechtfertigung einer relativ hohen Investition für eine hochwertige Wetterstation?  ;)
aus dem Bergischen Land grüßt
Yaris

Davis Vantage Pro2 Active Plus Spezial
Weather Display
www.solingen-weyer-wetter.de

Buxi

#12
Was den meisten wohl nicht bewusst ist, schon die Ermittlung der Nord-/Südrichtung mittels Kompass ist rel. ungenau, eben weil eine Kompassnadel je nach Erdbeschaffenheit mehr oder weniger große Abweichung zum ,,Nordpol" anzeigt. Die Feldlinien des Erdmagnetfeldes verlaufen nicht gleichmäßig, sondern werden durch örtliche Einflüsse von der ,,idealen Linie" abgelenkt. Weiterhin ist der magnetische Nordpol nur ein gedachter Punkt, der in Wirklichkeit zudem ständig seinen Ort ändert.
Auch das Messinstrument ,,Kompass" ist ein sehr ungenaues. Wer in heutiger Zeit sogar mit dem Smartphone den ,,Nordpol ermittelt", arbeitet mit einem nur groben Schätzeisen und muss mit einer Abweichung von gut >20° rechnen.
Wenn man sich mit diesem Thema genauer befasst, wird einem schnell klar, das Windrichtungen nur grob  ermittelt werden können. Auch aus der Sicht, dass (wie es schon Yaris sagt) örtliche Gegebenheiten den Wind durch Verwirbelungen ablenken (können).
Zum Thema ein passender Link:
http://www.gfz-potsdam.de/magservice/faq/
Deshalb ,,auf dem Boden bleiben" und der Windrichtungsauflösung nicht allzu großem Wert beimessen, wegen den sich aufsummierenden Fehlern, sind 22,5° in jedem Fall völlig ausreichend.
Gruß, Burkhardt xxxx

● Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle.

Holli

Zitat von: TheWeather am 08.11.2015, 14:21:55
Zitat von: Holli am 08.11.2015, 10:28:58Wer glaubt, es ginge bei Messungen nur um absolute und absolut genaue Werte, hat nur einen winzigen Bruchteil der Meßtechnik verstanden.
Aha - und was propagierst Du mit dieser Aussage? Doch genau das Gegenteil dessen, das Du vorher geschrieben hast.
Du hast es tatsächlich nicht verstanden.

Nimm einfach einen Hafenpegel. Keine Sau interessiert, wieviel Wasser genau im Meer ist. Um eine so riesige Menge ausreichend genau zu bestimmen, würde eine Messung auf 10m genau völlig ausreichen. Da es darum aber überhaupt nicht geht, sondern um die Differenzen zu vorherigen Messungen, ist die Messung auf 1cm genau absolut sinnvoll.

Beim Luftdruck interessieren vorrangig die Änderungen. Es ist ein Unterschied, ob sich der Druck gar nicht oder um 0,9hPa geändert hat. Eine 0,1hPa-Auflösung kann das anzeigen, auch wenn ihr Absolutwert nicht genau ist, eine 1hPa-Auflösung nicht.

Und eine Richtungsänderung beim Wind von SSW auf NW besteht aus vielen kleinen Änderungen, die zeitlich nicht unbedingt gleichförmig abgelaufen sein müssen, nicht nur aus drei großen Sprüngen.

ZitatEs gibt die scherzhafte Aussage (so oder ähnlich): "Schlosser messen in mm, Architekten denken in cm und Maurer versuchen auf dem Grundstück zu bleiben". Ganz grob betrachtet ist diese Vorgehensweise sogar richtig - nicht deswegen, weil nicht jeder mit viel Aufwand auf 1/100 mm genau messen könnte, sondern weil der damit verbundene Aufwand zum Erreichen des gewünschten Ziels meist nicht lohnt.
Dann versuch mal die Brausetasse in die dafür vorgesehene Nische zu packen, wenn der Maurer die Nische 3cm zu klein gemacht hat. Wenn aber das ganze Haus um 2m aus der Position ist, juckt das überhaupt nicht, solange dabei keine Grenzabstände zum Nachbarn verletzt werden. Genau darum messen Maurer auf ihre Abstände auf 1cm, während die absolute Position nur am Rande interessiert.

ZitatEinigen wir uns doch mal darauf, dass es bei der Ermittling von Umweltgrößen generell unterschiedliche Messungenauigkeiten gibt, welche man nicht sinnvoll in beliebig hohen Auflösungen wiedergeben kann. Selbst wenn man Temperaturen technisch vertretbar auf +/-3 mK absolut genau auflösen könnte, macht es keinen Sinn, bei Umwelttemperaturen auch nur 1/100 °C darzustellen. Das wäre schon 2 m weiter ein anderer Wert und damit schwieriger vergleichbar, als z.B. auf technisch abzubildende 1/10 °C gerundet. Warum soll man genauer messen, wenn man sowieso hinterher auf ein erträgliches Maß runden muss? Ein auf +/- 0,5 °C einjustiertes Thermometer kann verlässlicher sein, als ein um 0,5 °C falsch justiertes mit 1 mK Auflösung.
Und wie liest du auf dem 0,5K-Thermometer eine Änderung um 0,3K ab?

Um die morgendliche Aufheizung in der ersten Stunde nach Sonnenaufgang zu untersuchen, ist eine Auflösung von 0,01K absolut sinnvoll. Ob die Ausgangstemperatur dabei um 0,7K danebenliegt, interessiert bei dieser Messung überhaupt nicht.
Zitat
Da es aber hier im Thread um die Windrichtung geht, würde mich schon interessieren (und zwar nicht als Provokation sondern aus Interesse) welchen Vorteil eine Messung der Windrichtung mit höherer Auflösung als 16 Windrichtungen für eine Angabe bei Wetterdaten bringen soll.
Sieh dir ganz einfach die Kurve einer Richtungsänderung bei einem Tiefdruckdurchgang von SSW auf NNW an (oder stell sie dir vor, falls du das kannst), einmal in 1°-Auflösung und einmal in 22,5°-Schritten. Bei den 1°-Schritten kannst du den zeitlichen Verlauf der Änderung verfolgen, wann sie langsam und wann sie schnell ablief. Was siehst du in der Treppe der 22,5°-Auflösung?

ZitatBleibt also die Frage im Raum, was man mit 1 ° Auflösung bei Windrichtungen anfangen kann, außer dass eine "Kurve" glatter dargestellt werden kann?
Nichts. Genau das ist nämlich der Zweck, nicht die absolute Genauigkeit. Ist der Unterschied zwischen den Aussagen "Die Windrichtung hat sich in der letzten Stunde um 8° geändert" und "Die Windrichtung hat sich um irgendwas zwischen 1 und 22,5° geändert" so schwer zu verstehen?
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

TheWeather

ZitatDu hast es tatsächlich nicht verstanden.
Meines Erachtens haben bereits mehr Leute hier mittlerweile verstanden, was du schon seit zwei Beiträgen umständlich auszudrücken versuchst, auch wenn Du das vielleicht noch anzweifelst.

Du plädierts jetzt für höhere Auflösungen (diesmal sogar verständlich ausgedrückt), scheinst aber selbst noch nicht bemerkt zu haben, dass Du dich zuvor über die Genauigkeit mockiert hast.
Zitat von: Holli am 06.11.2015, 20:59:35... Und genau ist der Richtungsgeber sowieso nicht, weil er nur 16 Richtungen auflöst.
Anstatt diesen Fauxpas einfach richtig zu stellen, reden wir über längst verfügbare Auflösungen von 0,1 hPa oder 0,1 °C, ..., zum Schluss sogar über Hafenpegel.

Freilich ist eine höhere Auflösung erstrebenswert, sofern technisch machbar, gerade um auch dynamische Vorgänge wie bei Wind besser abzubilden. Das bezweifelt doch auch niemand.

Bei langsamen Änderungen (wie Temperaturen, Feuchte, Luftdruck) mit Gradienten nur von nur wenigen % gegenüber dem Ausgangswert innerhalb eines Aufzeichnungsintervalls kann man sogar noch zeitlich interpolieren, falls einem an höherer Auflösung gelegen ist und das Aufzeichnungsintervall geeignet ist, die maßgeblichen Änderungen abzubilden. Dass dann eine Temperatur, welche um 7:00 bei 3 °C lag und um 8:00 bei 4,5 °C liegt, sämtliche Werte von 3,1 bis 4,4 °C durchschritten haben muss, ist selbstredend. Falls jemanden in einigen Fällen eine bessere zeitliche Zuordnung interessiert, muss er zwangsweise auch höher auflösen - fragt sich aber, ob das die Regel ist.

Und genauer, um mal jeden Zweifel auszuschließen, wird ein Messergebnis noch lange nicht, nur weil die Auflösung höher ist. Es sieht lediglich genauer aus. Dass es auch Aufgabenstellungen gibt, bei denen der Absolutwert keine Rolle spielt sondern nur Differenzen oder Gradienten, hat bislang ja auch noch niemand bezweifelt.

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Holli

Zitat von: TheWeather am 09.11.2015, 13:36:45
Du plädierts jetzt für höhere Auflösungen (diesmal sogar verständlich ausgedrückt), scheinst aber selbst noch nicht bemerkt zu haben, dass Du dich zuvor über die Genauigkeit mockiert hast.
Zitat von: Holli am 06.11.2015, 20:59:35... Und genau ist der Richtungsgeber sowieso nicht, weil er nur 16 Richtungen auflöst.
No comment.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Fotoprinz


:frown: habe gedacht hier sind Hobbymeteorologen unterwegs. Komisches Zwiegespräch. Yaris war meiner Meinung nach schon voll zufrieden.
Trinkt mal ein Bier zusammen  :top:
LG Fotoprinz ;-)