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Der Sommer in den Nachrichten

Begonnen von Holli, 07.08.2015, 20:55:37

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Holli

Ja, der Sommer ist in manchen Regionen heiß und teilweise auch (zu) trocken. Aber was sich manche "Journalisten" als Beleg für die Trockenheit aus den Finger saugen, ist gezielte Desinformation und Volksverdummung.

Irgendein Privatsender (nicht gemerkt, welcher; deren Nachrichtenredaktionen können sowieso gesammelt in einen Sack gesteckt und ersäuft werden) garnierte gestern seine Rekordhitze-Boulevardpressemeldung mit dem Pegel des Edersees und der "sensationellen" Tatsache, daß die Aseler Brücke trockenliegt.

Genau das ist die Aufgabe des Edersees! Der Edersee dient im Gegensatz zu den meisten anderen Talsperren nicht (vorrangig) der Trinkwasserversorgung, sondern der Pegelaufhöhung der Weser während der Sommermonate, weil die Oberweser nicht wie viele andere Flüsse durch Staustufen schiffbar gehalten wird. Es gibt nur ein Wehr bei Hameln, auf dem ganzen Rest der Strecke zwischen Hannoversch Münden und Petershagen muß ausreichend fließendes Wasser für die nötige Tiefe sorgen. Deshalb ist es völlig normal, daß der See während des Sommers geleert wird und nicht nur die Aseler Brücke, sondern auch noch wesentlich tiefer liegende alte Gebäudefundamente sichtbar werden. Auch ein Hügel, der bei Vollstau komplett unter Wasser liegt, wird erst zur Insel und zum Ende des Sommers zur Halbinsel. Das ist ein sich jährlich wiederholender Vorgang und jedem regelmäßigen Seebesucher bestens bekannt. Nur in extrem nassen Jahren (in denen sich die Landwirte über an den Halmen faulendes Getreide beschweren und daraus natürlich ebenfalls eine Sensationsmeldung gemacht wird) fällt er nicht so tief, aber selbst wenn er zwischendurch ein Hochwasser abfangen muß, ist er am Ende des Sommer leerer als im Frühjahr.

Fakt ist: Der See ist noch zu 42% gefüllt, gibt planmäßig an der Staumauer 25m³/s ab und bekommt von der Eder ca. 3m³/s Zufluß. Damit liegt er voll im Soll und tut exakt das, wozu er angelegt wurde. Eine Meldung darüber ist genau so sensationell wie über die Tatsache, daß heute die Sonne aufging.

Es gibt tatsächlich Rekorde zu verkünden. Aber dazu müßte sich ein Redakteur ein bißchen kundig machen und nicht nur dummes Zeug vor sich hinblubbern. Die Ruhrtalsperren, die tatsächlich der Trinkwasserversorgung dienen, sind durchweg noch gut gefüllt und keine Meldung wert.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Gunga

Holli,

speziell im mittleren Bereich Deutschlands sieht es schon recht angespannt aus mit dem Niederschlag und das seit Jahren.

Man darf gespannt darauf sein, wie die noch immer in der Mehrzahl der wirtschaftlich nutzbaren Bäume vorhandene Fichte auf diese Stressattacken reagieren wird. Zumal auch noch die, gerade für diese Baumart notwendige winterliche Kälte seit Jahren fehlt.

Der Zusammenbruch der Bestände würde einer Katastrophe gleichkommen. Auch wenn du es wiedereinmal nicht so sehen wirst.

Gruß

Reiner :) :kaffee: Takt 26,0 °C

In Sachen Klimawandel "Wir können nicht die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel setzen in der falschen Hoffnung, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler Unrecht hat"
Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

http://www.rm-54.de

mimimam

Hallo Reiner,

weil du dabei die Fichten erwähnst ...

Ich bin zur Zeit im Raum Coburg unterwegs. Auch eine Gegend, in der es sehr weing geregnet hat. Es fällt mir hier auf, dass vor allem sichtbar die Birken betroffen sind. Die Bäume haben jetzt schon gelbe Blätter. Ob sie die als Notmaßnahme abwerfen, bleibt noch abzuwarten.
Grüße, Klaus

WMR928NX, WXR815LM, WsWin, www.dieraedleins.de

Wer nicht vom rechten Weg abkommt, bleibt auf der Strecke

Holli

Zitat von: Gunga am 09.08.2015, 11:59:40
Man darf gespannt darauf sein, wie die noch immer in der Mehrzahl der wirtschaftlich nutzbaren Bäume vorhandene Fichte auf diese Stressattacken reagieren wird. Zumal auch noch die, gerade für diese Baumart notwendige winterliche Kälte seit Jahren fehlt.

Der Zusammenbruch der Bestände würde einer Katastrophe gleichkommen. Auch wenn du es wiedereinmal nicht so sehen wirst.
Die Fichten-Monokulturen waren gleich nach dem totalen ersatzlosen Kahlschlag der größte holzwirtschaftliche Fehler, der in Deutscchland je gemacht wurde. Sämtliche Probleme und Schäden durch sauren Regen, Massenholzwurf bei Stürmen und Empfindlichkeiten gegen sogenannte "Schädlinge" (die lediglich für einen gesunden Bestand sorgen) resultieren daraus.

Die wenigen Wälder, bei denen die schlimmsten Fehler schon korrigiert sind, zeigen, wie widerstandsfähig Wald sein kann.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
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