Definition der Sonnenstunden

[Empire]

Hallo,

ab wann wird denn offiziell Sonne gemessen?

Ich hab schon etwas in google gestöbert und unter anderem mehrmals gefunden, dass man ab 120 W/m² Sonnenstunden misst. Soweit so gut, nur wenn ich meine bisherigen Wetteraufzeichnungen durchsehe, dann ist es so, dass ich z.b. letzten Juni bei einem Regentag zu den Mittag-Zeiten über 3 Stunden über 120 W/m² gemessen habe.
An diesem Tag hat es über 60 L/h geregnet. Wenn jetzt am Abend aus meiner Umgebung Leute auf meine Seite kommen um zu sehen wieviel es schon geregnet hat, und die dann sehen "Ohh... 3 Stunden Sonnenschein?" Werden die wohl auch meine Wetteraufzeichnungen etwas anzweifeln.

Bisher hatte ich bei WsWin die Sonnenstands-Korrektur verwendet. Damit wird mir an einem solchen Regentag 0 Minuten Sonnenschein raus gegeben. Was für mich eigentlich auch ok ist...

Nur wir gesagt, was ist nun wirklich richtig? Wie macht ihr es?

[Jürgen]

Hallo,

ich berechne für die Sonnenstunden eine sinusförmige Hüllkurve, welche entspr. der Jahreszeit sich dem tatsächlichem Sonnenverlauf anpasst. Diese ist immer ca. 80% der theoretisch möglichen Sonnenintensität (verwende den Globalstrahlungssensor einer Davis). Ist die tatsächlich gemesseneSolarstrahung höher, wird für das Intervall 'Sonne scheint' gezählt.

Einen festen Wert über das ganze Jahr halte ich für realitätsfern, da die Sonnenstrahlung sich über das Jahr doch stark ändert. Ein sonniger Wintertag bringt es bei mit gerade mal auf 200W/qm, während ein bedeckter Sommertrag leicht über 300W/qm kommt. Der Sonsor ist bei mit waagerecht montiert.

Anbei eine Beispieldatei mit einem Bewölkungsmitten von ca. 4/8.

[gelöscht durch Administrator]

[Empire]

Hallo Jürgen,

so ähnlich funktioniert auch die Sonnenstands-Korrektur von WsWin...
Nur ob das wirklich laut DWD auch so gemessen wird?

Mein Hintergedanke ist, dies mit Meteohub direkt und aktuell auf meine Homepage zu bringen. Da wäre es natürlich einfacher wenn man einfach >120 W/m² annehmen könnte. Nur bin ich eben auch etwas skeptisch ob da was richtigen raus kommt.

[leknilk0815]

Servus,
ich weiß nicht, was der DWD oder sonstige Normierungsbehörden sagen - bei mir scheint die Sonne, wenn ich die Sonne sehen kann. Zieht eine Wolke durch, scheint die Sonne nicht (mein Sonnensensor zeigt genau das an).
In dem Zusammenhang von Leistung/m² zu sprechen, scheint mir genauso sinnvoll wie wenn man überlegen würde, ob Wasser im Hellen oder im Dunklen nasser ist...

[Holli]

Der DWD und die "anderen" messen einfach gleich aussagekräftig: http://www.deutscher-wetterdienst.de/lexikon/index.htm?ID=S&DAT=Sonnenscheindauer

So ein Sensor kostet aber gut vierstellig und kommt als Hobby wohl kaum in Frage. Wir müssen eben rechnerisch tricksen, und die Methode von Werner in WsWin kommt der Realität schon sehr nahe.

Mit einem Festwert bekommt man nur Phantasiewerte.

[Empire]

Hallo,

ich sehe das eigentlich ganz genau so... wenn die Sonne scheint, dann sollen die Sonnenstunden zählen.
Bei einer Wolke, selbst wenn noch 300 W/m² ankommen, eben nicht mehr.

Wenn man aber z.b. bei Wikipedia nachließt, steht dann doch wieder was von den 120 W/m²:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenschein#Messverfahren

wenn diese den international festgelegten Grenzwert von 120 W/m2 überschreitet, wird Sonnenschein angenommen und ein Signal ausgegeben.

[leknilk0815]

wenn diese den international festgelegten Grenzwert von 120 W/m2 überschreitet

Dann sollte man doch endlich diese unzulängliche deutsche Sprache ändern und statt "Sonnenschein" eben "120Watt pro Quadratmeter" schreiben.
...klingt doch auch viel besser..., vor allem in romantischen Gedichten. Versmass und Reim noch etwas überarbeiten...

[Holli]

Wenn man aber z.b. bei Wikipedia nachließt, steht dann doch wieder was von den 120 W/m²:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenschein#Messverfahren

wenn diese den international festgelegten Grenzwert von 120 W/m2 überschreitet, wird Sonnenschein angenommen und ein Signal ausgegeben.

Mal sehen, wie lange noch

[TheWeather]

...klingt doch auch viel besser..., vor allem in romantischen Gedichten. Versmass und Reim noch etwas überarbeiten...

Etwa so?

"Bei Vogelsang und Sonnenschein - erblickte ich mein Liebelein" würde dann etwa lauten:
"Bei Düsenlärm und 120 Watt pro Quadrameter - fiel mein Schatz völlig platt über'n Fußabtreter"
OK - so was will keiner ...

Wenn ich mir die Heliographen (Sonnenscheinautographen) ansehe, die den Brennpunkt von Sonnenschein auf einen Teststreifen gebrannt haben, gibt's da auch keine echte Leistungsgrenze. Bei genügend Sonne gab's ein Brennmerkmal, ansonsten nicht. Ob das exakt bei 120 W/m² der Fall war, lässt sich so ohne weiteres sicher nicht auf heutige (elektronische) Verhältnisse übertragen, zumal die Ablesung auf dem Streifen natürlich auch nicht gerade einfach ist.

Es gibt sicher mehrere Alternativen, Sonnenschein zu detektieren und aufzuzeichnen. Welche davon die sicherste ist, mag noch diskussonsfähig sein. Die 120 W/m² sind sicher nur EIN Lösungsansatz.

Gruß Hans

[leknilk0815]

"Bei Düsenlärm und 120 Watt pro Quadrameter - fiel mein Schatz völlig platt über'n Fußabtreter"

...das nenn' ich zeitgenössische Lyrik...
Ich halte das Thema ohnehin für etwas überbewertet, wie ich oben schon schrieb - wenn man Sonne sieht, scheint sie. Oder sollen wir in den Alpen bei blauem Himmel immer ein paar Stunden täglich dazulügen, weil irgendein Blödmann irgendwann Steine aufgehäuft hat? Oder wegplanieren ("freie Sicht für freie Bürger"), damit wir uns mit genauso viel Sonnenstunden brüsten können wie die Flachländler?
Ich bleib bei "wysiwyg"