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Handelsübliche Batterien wieder aufladen

Begonnen von TheWeather, 21.07.2011, 22:13:23

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TheWeather

Hallo zusammen,

für einige wegen des Verbrauchs von Batterien in WS und Sensoren vielleicht ein Thema, weil bei WS uns Sensoren doch relativ häufig Batterien verwendet werden - aber vor allem eine Frage an diejenigen, die sich mit Akkus, Batterien und Ladetechniken auskennen und vieleicht ein Wort darüber verlieren wollen:

Wohlgemerkt: Es soll sich im Folgenden um "das Wiederaufladen handelsüblicher Batterien" handeln!

Mir ist heute folgende mail ins Haus geflattert (Firmenname hab' ich mal raus gelassen):

ZitatAufladen statt wegwerfen!So lautet die Devise bei ..., Generalimporteur des umweltschonenden Batterieladegerätes ,,Eco Battery Charger". Dieser lädt nicht nur Akkus der Größen AA und AAA, sondern und das macht dieses Gerät so interessant, handelsübliche Einwegbatterien bis zu 20 Mal. Mit einem Preis von 34,90 Euro schont das Gerät nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch noch unsere  Umwelt! Die Anschaffung lohnt sich bereits nach 20 Ladevorgängen von 4 Batterien! Das Gerät verfügt über sämtliche Abschalt;- und Sicherheitsvorrichtungen  sowie über das TÜV und GS Prüfzertifikat.

Ich hab' schon Vieles über das Wiederaufladen normaler Batterien gelesen und teilweise auch schon ausprobiert - es funktioniert prinzipiell bei vorsichtigem Umgang beim Laden, aber auf mehr als ca. 20% der ursprünglichen Kapazität bin ich bei "normalen Batterien" noch nie gekommen!

Abgesehen davon, dass ich das "Wiederaufladen von Batterien" generell für ein gefährliches Unterfangen halte - Kennt sich da jemand aus und kann was dazu sagen? Mir ist das Angebot aufgrund fehlender Erfahrung eher suspekt ...

Gruß Hans

EDIT: Hallo Admins! Sorry, ich bin aus Unachtsamkeit irgendwie unter der Rubrik "Davis" gelandet  :confused: - bitte entsprechend verschieben ... Danke!
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Gunga

Hans,

dieses Angebot,
ZitatAufladen statt wegwerfen!So lautet die Devise bei ..., Generalimporteur des umweltschonenden Batterieladegerätes ,,Eco Battery Charger". Dieser lädt nicht nur Akkus der Größen AA und AAA, sondern und das macht dieses Gerät so interessant, handelsübliche Einwegbatterien bis zu 20 Mal. Mit einem Preis von 34,90 Euro schont das Gerät nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch noch unsere Umwelt! Die Anschaffung lohnt sich bereits nach 20 Ladevorgängen von 4 Batterien! Das Gerät verfügt über sämtliche Abschalt;- und Sicherheitsvorrichtungen sowie über das TÜV und GS Prüfzertifikat.
ist verantwortungslos. :nein:

Gruß

Reiner :-)  :kaffee:
In Sachen Klimawandel "Wir können nicht die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel setzen in der falschen Hoffnung, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler Unrecht hat"
Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

http://www.rm-54.de

Gewindekopf

Vor über 25 Jahren sagte mir der Vater von meinem Freund schon, das er Batterien mit kurzen Impulsen und extrem geringen Ladestrom wieder aufladen würde. Allerdings würden die sehr sehr warm werden dabei.

Damals waren auch Akku´s noch Schweineteuer ( Batterien auch ).

Ich pers. mache es nicht. Eine geplatzte Batterie macht nun mal ne Sauerei und wenn es in die Augen geht ist das auch nicht gerade Gesund.

Da ist mir meine Gesundheit lieber.

Und das es TÜV und GS Geprüft ist, glaub ich irgendwie nicht, wenn ja, dann nur für normale Akku´s als normale Ladestation.
Ich kann mir nicht vorstellen, das hier Sicherheitsinstitute eine Freigabe erteilen für das Laden von Bauteilen, auf welchen ganz klar drauf steht "Nicht Wiederaufladbar".


Gruß
Michael

Holli

Grundsätzlich ist es möglich, Alkalines wieder teilweise aufzuladen. Wenn man dabei mit dem Strom im Bereich von 1/20 C bleibt (bei Mignons also ca. 0,1A), besteht auch keine Explosionsgefahr. Das Risiko gab es noch bei den uralten Zink-Kohle-Zellen, bei Alkalines eigentlich niemals.

Der ganze Rest ist aber reines Werbegeschwafel. Mehr als 50% der vorhergehenden Ladung hat noch keiner nach einer Komplettentladung reingebracht. D.h. bei ersten Laden kann man 50% der ursprünglichen Kapazität reinladen, beim 2. nur noch 25%, beim 3. 12,5% usw. Beim 20. Laden lohnt sich nicht mal mehr das Einlegen, so schnell sind sie wieder leer.

Je früher man nachlädt, desto mehr bekommt man anteilig wieder rein. Wenn man die Zellen immer nur bis auf 50-70% der Gesamtkapazität entlädt, kann man sie tatsächlich sehr oft nachladen und bekommt auch wesentlich mehr als 50% der entnommenen Ladung rein, je früher man nachlädt, desto mehr. Dann ist man aber nur noch mit Wechseln und Nachladen beschäftigt. Wer dazu Lust hat...

Spätestens an dem Punkt steige ich auf Eneloops um. Die darf ich wenigstens ohne nennenswerten Kapazitätsverlust richtig leermachen.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Buxi

Für mich ist das nichts neues, dass man ,,normale" Batterien wieder auf Trab bringen kann, mit Laden hat das aber überhaupt nichts zu tun.

Worum geht es überhaupt?
Eine normale Alkalibatterie erzeugt den Strom durch chemische Reaktion, welche mit der Zeit am Pluspol Sauerstoff ablagert. Mit dessen Zunahme sinkt der Stromfluss der Batterie und damit ihre Leistung, bis sie völlig erschöpft ist. Dabei ist die Batterie in dem Sinne keineswegs leer, sondern der Stromfluss nur durch die Sauerstoffablagerung blockiert.

Wenn dieser Sauerstoff wieder ,,entfernt wird", fließt der Strom wieder bis zur nächsten Sauerstoffblockade.
Mit ganz speziellen Geräten lässt sich dieser Sauerstoff entfernen, wofür eine spezielle Technik angewandt wird: Grob gesagt, wird die Batterie mit Wechselstromimpulsen behandelt, was den Sauerstoff eliminiert – danach ist die Batterie regeneriert.

Dabei muss einiges beachtet werden:
a) Damit behandelt können nur qualitativ gute Batterien werden;
b) Diese Batterie darf bis zu ihrer Regenerierung niemals über ca. 50% ihrer Kapazität entladen werden. Dann die Regenerierung starten und danach die Batterie wieder im Verbrauchsgerät betreiben, etc.

Vom Prinzip her funktioniert dieses Verfahren, hat jedoch ein sehr großes Manko: Wie stellt man fest, das die Batteriekapazität noch nicht über 50 % entladen wurde? Und selbst wenn man das irgendwie ermittelt, dann ist das mit rel. Aufwand und Dokumentation verbunden.
Wer das schafft, der kann aus einer normalen Batterie, gut die 10-fache Kapazität herausholen; die wird durch das Regenerieren nicht ,,hineingepumpt", sondern ist grundsätzlich ab Werk in ihr vorhanden. Wenn die Batterie im Normalbetrieb erschöpft ist, wird 90 % deren Leistung einfach nur weggeworfen!

Dafür gibt/gab es ganz spezielle Geräte zu kaufen, mit denen sich gute Alkali-Batterien bis zu ca. 20-mal regenerieren lassen, bevor sie nichts mehr hergeben. Wegen der schlechten Handhabung und teilweisen chemischen unerwünschten Reaktionen, konnte sich das Verfahren aber nicht richtig durchsetzen.

Heute gibt es so genannte RAM-Zellen (die auch keine Akkus sind) und deren ,,Ladegeräte" eigentlich nach demselben Prinzip arbeiten, die Zellen wurden für diesen Zweck nur optimiert.

Ich selber habe auch so ein Gerät aus früheren Zeiten meiner Arbeitsstelle, die diese u. a. verkauften. Damit hatte ich dort lange Zeit experimentiert und das Ergebnis war größtenteils nicht schlecht. Da bei uns viele verbrauchte Batterien anfielen, war deren Auswahl zum regenerieren recht einfach: Nur nach solchen suchen, die noch ca. 1.3 V Spannung hatten.
Aber wie gesagt, die Überwachung der Entladung ist nicht anwenderfreundlich, weshalb es schon mal hin und wieder kleine Knallfrösche gab!

Im Großen und Ganzen: Der Normalbürger sollte die Finger davon lassen! :nein:
Gruß, Burkhardt xxxx

● Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle.

Gunga

Buxi,

ZitatDabei muss einiges beachtet werden:

genauso ist es. Und wer in seiner Werbung angibt, daß normale Batterien problemlos wiederaufladbar wären, handelt verantwortungslos.

Man muß doch davon ausgehen, daß die allermeisten Nutzer, praktisch keine Ahnung von der Materie haben und ihre Batterien einlegen und wieder gebrauchen wollen.

Wie Holli schon sagte eneloops und fertig. Die gibts jetzt auch schon für 7,5o€ im Viererpack.

Gruß

Reiner :-)  :kaffee:
In Sachen Klimawandel "Wir können nicht die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel setzen in der falschen Hoffnung, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler Unrecht hat"
Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

http://www.rm-54.de

Gewindekopf

Sehr interessant.

Das mit der Sauerstoffgeschichte wusste ich nicht.


:top:

Reinhard 123

Wir haben in den 70 ziger Jahren an der Uni Jena schon Versuche unternommen mit asymmetrischen Wechselstrom (und Impulsladung) Kohle-Zink und Alkalibatterien zu laden, mit sehr mäßigem Erfolg, der sich nicht lohnte weiter Forschungen auszuführen. Heute ist allerdings die Zeit und Technik weiter fortgeschritten und bestimmt mehr möglich als damals.
Auch die BIG (RAM Electronic Alkaline Charger) brachten die Entwicklung nicht weiter, zumal es sich wieder um spezielle Alkalinebatterien handelte.
Was die neuen Geräte betrifft die Hans angesprochen hat, habe ich keine Erfahrung würde aber in diesem Falls sehr vorsichtig sein, manche Werbung verspricht mehr Schein als Sein.
Gruß aus Thüringen
Reinhard
Cresta 815LM & Nexus mit  RX-4MM3/F

leknilk0815

Schwachsinnige Bauernfängerei!
Auch wenn es prinzipiell irgendwie funktioniert (wie schon ausführlich beschrieben wurde) ist der Schaden EINER! ausgelaufenen Batterie meist höher als das vermeintliche "Einsparpotential". Batterien laufen auch ohne nachladen gelegentlich aus, das wird dadurch sicher nicht seltener. Ich bleib bei Aldi und werde vielleicht irgendwann, wenn das billiger und zuverlässiger wird, auf Nickel/Zink- Akkus umsteigen.
1,6V Spannung und giftfrei...
Gruß - Toni

KS300+WS444PC (WSL/WSWIN)+Windrichtung+Sonnenschein, CCU2, KS550, KS888

Lazarus Long

Zitat....Sicherheitsvorrichtungen  sowie über das TÜV und GS Prüfzertifikat.

Diese Werbung mal ganz unverbindlich einer TÜV-Prüfstelle oder der Gewerbeausfsicht (TÜV reagiert wohl schneller) zukommen lassen.
Das leben ist Lang
Das Wetter ist schön(?) ;-)

Lazarus Long

Berlin: http://www.lichterfelde-ost.de/Wetter.php Vantage 2 Pro