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Probleme bei der Luftfeuchtemessung mit der WS-2308

Begonnen von NLC, 03.02.2006, 10:39:35

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dc3yc

Hallo NLC,

die "Schweizer Präzisionssensoren", die es im Handel zu kaufen gibt, haben eine Genauigkeit von +-3% oder +-2% zwischen 20 und 90%rH (Industrial Grade). Unten und oben werden sie schlechter. Dann gibt es noch von gleicher Firma "commercial grade" Sensoren, deren Genauigkeit ich so bei +-8% schätze. Genaue Daten werden nicht veröffentlicht, allerdings sind das die Angaben der Wetterstationsfirma. Ich habe mich intensiv mit den "Industrial Grade" Sensoren beschaftigt und auch welche in Wetterstationen eingebaut (siehe auch Messprotokoll unter http://www.dc3yc.homepage.t-online.de/Messprotokoll.pdf ) sowie mit Salzen gemessen. Die stimmen sehr gut mit den Datenblattwerten überein.
Woher hast du denn die 16% Abweichung? Wie genau sind denn die anderen Sensoren? Also ich würde mich mehr auf den "Schweizer Präzisionssensor" verlassen, als auf andere obskure Hygrometer, natürlich immer im Rahmen der Messgenauigkeit! Und da der voll digital arbeitet, kann die Auswerteschaltung da keinen Fehler produzieren. Du kannst ja einen Test machen, indem du in einem luftdichten Behälter (Tupper o.ä.) eine übersättigte Kochsalzlösung herstellst (es muss noch ungelöstes Salz am Boden sein) und darüber deinen Sensor stellst (mit Klebeband an den Deckel kleben, soll die Lösung nicht berühren). Über der übersättigten NaCl-Lösung bildet sich eine Feuchte von ca. 75%rH. Nach 2-3 Tagen kannst du dann den Wert mal ablesen und vergleichen!

Viel Spass!
Helmut.

Weinbergschnecke

Stimmt, an die Salzlösung(en) hab ich gar nicht mehr gesdacht :wink:

Holli

Zitat von: "holledauer"Danke für die Nachhilfe  :D
Das sollte keine Nachhilfe sein, sondern ein Erfahrungsbericht :wink:

ZitatAber um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Ist es tatsächlich hinzunehmen, daß ein angeblich +- 3 % - "PräzisionsHYGROmeter" Toleranzen im weit zweistelligen Bereich aufweist?
Wenn er das tatsächlich tut, an sich nicht. Zum Vergleich würde ich aber nicht irgendwelche entfernten Sensoren heranziehen, die ebenfalls falsch messen (können), sondern ein verläßliches Gerät, das exakt dieselbe Luft mißt, und das in statischer Umgebung.

ZitatWie genau sind Feuchtemesser der "Hobbypreisklasse" wirklich und wie konstant messen sie?
Die wenigen, die ich tatsächlich gegen ein Psychrometer habe antreten lassen, lagen sehr gut. Gewaltige Probleme haben sie mit schnellen Temperaturänderungen, wie sie bei Gebäudeklimamessungen und da vor allem im Schwimmbadbereich ständig auftreten. Man muß ihnen die Zeit bis zur kompletten Akklimatisierung lassen, bevor man den Werten annähernd trauen darf.

ZitatIch denke da an etwaige Genauigkeitsverluste durch Alterung der Komponenten.
Die habe ich nie festgestellt. Entweder war der Sensor sehr genau oder defekt (also 0 oder 100%).

ZitatHat da jemand Erfahrungswerte? Würde mich glatt mal interessieren.
Nur wenig unter rauhen Bedingungen. Regulär habe ich mit dem Schleuderpsychrometer gemessen, aber für schnelle (Kanal-)Übersichtsmessungen hatte ich mir bei einem (heute billigen, damals seltenen) digitalen Innen-Thermohygrometer den Sensor ausgebaut und an eine Strippe gehängt. So konnte ich mal eben ohne riesigen meßtechnischen Aufwand verschiedene Luftströme in ihren Kanälen vergleichen. Irgendwann habe ich mir durch Unachtsamkeit den ersten Sensor gekillt und mir ein neues Gerät zugelegt. Bei beiden habe ich nach abgeschlossener Akklimatisierung nie eine größere Differenz zum Psychrometer als 2% festgestellt.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

NLC

Hallo,

erstmal möchte ich allen für ihre Antworten und guten Ratschläge danken, besonders der Tipp mit den Salzlösungen ist sehr gut.

ZitatZum Vergleich würde ich aber nicht irgendwelche entfernten Sensoren heranziehen, die ebenfalls falsch messen (können), sondern ein verläßliches Gerät, das exakt dieselbe Luft mißt, und das in statischer Umgebung.

ich habe mir nicht die Werte einiger Stationen aus der Nähe besorgt und mit meine Messwerten verglichen, sondern ich habe zwei Stationen neben meinen Sensor gelegt. Zwar handelte es sich um etwas günstigere digitale Messgeräte (Aldi und TFA), aber eine gewisse Tendenz kann man denke ich, schon ableiten. Keiner der Messwerte lag bei einem Messzeitraum von zwei Stunden niedriger als 95%, während die WS-2308 maximal 84% anzeigte. Anschliessend habe ich mich neben das Flugfeld unserer lokalen Heeresflieger gestellt und dort gemessen. Die vom Flughafenpersonal gemesenen Werte lagen über den ganzen Messzeitraum bei 100%, die der WS wieder nur bei maximal 84%.

MfG

NLC

dc3yc

NLC,

da sieht man mal wieder, wie schlecht unsere Bundeswehr ausgerüstet ist! Also 100%rH hab ich noch nie gemessen, da müsste ja das ganze Land praktisch überschwemmt sein. So zwischen 90 und 95 kommt öfters vor, aber da isses draussen kurz nach einem sommerlichen Regenguss.
Bin mal gespannt, was andere so für maximale Messwerte hatten.

Helmut.

TONI_B

Gerade die extremen Werte (>90% bzw. <20%) sind nicht so leicht zu messen. Da hilft nur öfters kalibrieren. Ich habe auch nur sehr selten Werte über 95% (2005 lag das absolute Maximum an meiner Station bei 97,8%), aber ich würde sagen, dass ich in diesem Bereich bestenfalls +/-3% erreiche (trotz Kalibration!). Und dann haben wir 95-100%...

René aus Bocholt

Zitat von: "dc3yc"NLC,

da sieht man mal wieder, wie schlecht unsere Bundeswehr ausgerüstet ist! Also 100%rH hab ich noch nie gemessen, da müsste ja das ganze Land praktisch überschwemmt sein. So zwischen 90 und 95 kommt öfters vor, aber da isses draussen kurz nach einem sommerlichen Regenguss.
Bin mal gespannt, was andere so für maximale Messwerte hatten.

Helmut.
Hallo Helmut,

da liegst du falsch. Werte von 100 % kommen gar nicht mal so selten vor, z. B. bei Nebel, oder wenn die Temperatur nach einem feuchten Tag sinkt und überall Tau niederschlägt. Ich selber messe eine Luftfeuchte von 100 % oft, als Messgerät dient mir ein Lambrecht-Thermohygrograph.
Wetterstation Bocholt
www.bocholtwetter.de

NLC

Hallo,

nach einer langen Wartezeit hat mein Händler mir eine neue WS-2308 organisiert. Diese zeigt jetzt endlich realistische Feuchtewerte. Nach einigen Tests mit verschiedenen Salzlösungen scheint sie nicht mehr als 4% vom realen Wert abzuweichen. Im mittleren Messbereich scheint der Fehler noch etwas geinger zu sein. Als maximale Feuchte werden 96% erreicht. Die minimale Feuchte liegt irgendwo um 10%, darunter werden nur Striche angezeigt. Die mitgelieferte Bedienungsanleitung verspricht aber einen Messberich von 1-99%, in Netz scheint man etwas vorsichtiger zu sein, dort habe ich einen Messbereich von 20-95% gefunden.
Insgesamt kann ich nur sagen es lohnt sich nachzumessen und nötigenfalls ein Gerät zu reklamieren. Nach etwas Wartezeit hat man zumindest die Chance ein besseres Gerät zu bekommen und der Hersteller merkt das die Kunden nicht alles unbesehen aktzeptieren was er auf den Markt wirft.
Führt man dann noch mit dem Gerät eine Kalibrierung durch kann man sogar mit günstgen Geäten halbwegs vernünftige Ergebnisse erzielen.

MfG

NLC

Weinbergschnecke

Hallo NLC,

deine Kalibrierkurve sieht ja ganz passabel aus :wink:
Bin vor einigen Wochen mal für nen Kollegen mit seinem elektronischen Hygrometer
im Klimaschrank Achterbahn gefahren 8) Da sah das Ganze net so toll aus :roll:
Und vor allem war das nicht egal, ob ich nen bestimmten Wert von "oben" oder von "unten"
angefahren habe :o Sprich, da war ne ziemiche Hysterese drin :roll: