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Hallo Wetterfreunde,

ich habe mir vor 6 Monaten nun endlich die lang gewünschte DAVIS Vantage Pro2 in der Ausführung 6328 gekauft. Mit der Annahme eine Profi-Wetterstation gekauft zu haben. Die beste semi-professionelle Wetterstation, die es auf dem Markt gibt. Nun wurde ich von Außenstehenden auf meine gemessenen Regenmengen aufmerksam gemacht, warum diese so niedrig sind. Daraufhin habe ich die letzten 6 Monate meiner Station mit den Messwerten der DWD-Station in 4 km Entfernung gemacht. Mit dem Ergebnis, dass die Regenmengen tatsächlich im Mittel 18% abweichen. Meine Vantage Pro2 misst also wahrscheinlich seit einem halben Jahr konstant 18% zu wenig Niederschlag!

Daraufhin habe ich einen Test gemacht: Ich habe in der Nähe meines Regenmessers vier Töpfe aufgestellt und an dem gestrigen regenreichen Tag ohne Wind (max. 10 km/h) die Mengen verglichen. Die Öffnung der Töpfe habe ich ins Verhältnis zu 1 m² gesetzt, den Inhalt gewogen und entsprechend hochgerechnet. Das Ergebnis bei diesem Versuch: 17% Abweichung in ALLEN Töpfen zur gemessenen Regenmenge der Vantage Pro2. Damit bestätigt ziemlich genau die Abweichung zur Station des Deutschen Wetterdienstes in meiner Nähe.

Was soll ich nun sagen? Das ist doch nicht akzeptabel. Ich bin wirklich sehr enttäuscht über dieses angebliche Davis-Profi-Messgerät. Schließlich habe ich dafür 1000 EUR bezahlt und kalibrierte Profimesstechnik erwartet. Aber das geht ja so überhaupt gar nicht! Meine alte Wetterstation aus dem Supermarkt für knapp 100 EUR hat da wesentlich genauer gemessen. Nun stelle ich natürlich alle Messwerte der Vantage Pro2 in Frage.

Ich werde den Regenmesser nun aufwändig von Hand kalibrieren müssen und meine historischen Datenbankwerte nachträglich um den Faktor 1,22 korrigieren. Das erwarte ich aber nicht bei einer Profi Wetterstation. Vermutlich wird es noch anderen Davis-Besitzern ähnlich gehen - ich kann euch also nur dringend anraten eure Regenmesser selbst zu kalibrieren und auszulitern.

Hier meine Auswertung:  https://docs.google.com/spreadsheets/d/1mfsmMixxh3C-Mei8JfmLDISA4coUIrz1Mf6D16fDxUk/edit#gid=0

Viele Grüße, Christian

Hallo Christian,
herzlich willkommen im Forum.
Mal eine Frage: Wo hast du denn die Töpfe zur Vergleichsmessung hingestellt? Am Boden?
um vergleichsmessungen zu machen, sollte die Vergleichsmessung die selben Aufstellbedingungen haben wie der VP2 Regenmesser.
Am Boden bringt nix, da gibt es nur Messverfälschungen.

Hallo Wilfried, die Töpfe standen in ca. 70 cm Höhe auf einer Kiste. Siehe Bild im Link.

Und vor der Vergleich-Wägung habe ich die Gefäße außen abgetrocknet, damit die Tropfen an den Außenseiten und den Griffen keine Messverfälschungen beim Wiegen bewirken.

Hi Christian

Deinen Unmut bezüglich der Regenmessung der Vantage Pro 2 kann ich gut verstehen. Dies war schon immer bei einigen Stationen ein Negativpunkt. Du kannst Glück haben und alles ist bestens nach dem Kauf oder du muss nachkalibrieren. Welche Version vom Regenmesser hast du den?. Wippe oder Kipplöffel ?. Die Fertigung der Wippen, da dies wohl im Spritzgussverfahren gemacht werden, war nicht immer die beste gewesen. Hatte mal 5 Wippen bestellt, und Keine war wie die Andere. Jede kippte bei einem anderen Wert. Auch der erste Kipplöffel war verstellt und musste neu kalibriert werden. Beim Zweiten war alles perfekt.

Zu den anderen Messwerten: Da kann ich nur sagen das diese sehr gut sind, wenigstens ist mir nicht größeres aufgefallen. Temperatur sehr gut, wenn die tagesaktive belüftet ist, sonst mist sie etwas zu hohe Werte, bei voller Bestrahlung. Wind Ok, UV und Solar OK.

Wetterstation-Aue - nicht den Mut verlieren, das bekommt man geregelt, ein bekanntes Problem.
Nur Gargamel verstehe ich nicht.  Das passt doch alles wunderbar, so wie der Christian das beschrieben und durchgeführt hat. Sehr viele User hatten solche Probleme.

Danke Marc und Tanner für die freundlichen Erklärungen. Ich habe heute den Regenmesser händig kalibriert. Meiner hat die Messwippe. Die eine Seite ist bei 3,8 ml gekippt, die andere bei 5,7 ml. Und ja, die Station steht in Waage   Jetzt kippen beide bei 4,0 ml. Dafür musste ich die Justierschrauben schon ein ordentliches Stück drehen. Kommendes WE beim nächsten größeren Niederschlagsgebiet wiederhole ich meinen Messaufbau. Ich schreibe auch hier das Update rein. 

Trotzdem kann ich nicht nachvollziehen warum Davis solche derart schlecht kalibrierten Regenmesser verkauft. Das ist bei dem Preis ein No-Go. Wenigstens der Hinweis auf Kalibrierung von Inbetriebnahme sollte in der Anleitung stehen. Oder hab ich das überlesen?

Noch eine Frage zu Wippe vs. Messlöffel: Man kann den Regenmesser also auf Messlöffel umbauen - sehr interessant! Habt ihr damit schon Erfahrungen?

DAVIS schreibt: "Durch das neue Wippsystem wird die bereits sehr hohe Genauigkeit des Davis Regenmessers von ±4% auf ±3% verbessert."

Hallo,

ZitatOder hab ich das überlesen?

Vermutlich nicht. Bei mir stand in der Anleitung (Davis allerdings schon 2006 gekauft): Wippe ist werksseitig bereits kalibriert.
Auch ich stand damals vor einem ähnlichen Problem wie Du und musste entsprechend nachjustieren, wenn auch nicht so massiv.
Dennoch möchte ich die Station nicht missen, denn abgesehen von dieser unmöglichen Tatsache ist es für mich eine sehr gute Station, wenn auch überteuert.
Es gibt noch ein oder zwei Schwachpunkte, aber darauf wirst Du selber noch kommen. 

Um das Thema abzuschließen: Ich habe jetzt den neuen Kipplöffel installiert und bin mit der Genauigkeit hoch zufrieden. Ist kein Vergleich mehr zu den ständig schwankenden Werten mit der Wippe.

Stimmt bei kleinen Mengen bis 10 Liter ganz gut +- 0,5 bis 1 Liter zur analogen Messung.
Aber auch bei dem starken Gewitter von heute mit 40 l/m² ist die Abweichung zwischen den beiden Messverfahren mit 2 l/m² in einem für mich akzeptablen Bereich.

Ich kann den neuen Kipplöffel also sehr empfehlen.

Viele Grüße!

Hallo,
Habe den Kipplöffel nach einigen doch recht positiven Berichten hier im Forum als auch von anderer Seite jetzt auch mal installiert, die ersten 0,4mm hat er auch bereits messen können. Leider ist es momentan hier sehr trocken (August mit gerade mal 1,4mm Niederschlag), so das noch keine Aussagen meinerseits über die Zuverlässigkeit bei größeren Regenmengen möglich sind. Bin. aber sehr zuversichtlich, dass das neue System etwas besser misst als die alte Kippwaagen-Technik. Obwohl ich mir vorstellen könnte, dass bei Starkregen etwas verloren geht im Moment des Löffel-Kippvorganges...
Gruss, Michael

Diese Überlegung hatte ich anfangs auch... 

Die Beobachtung hat aber gezeigt, dass der Kipplöffel schon sehr genau ist und wenn, dann im Vergleich zum analogen TFA-Messbecher tendenziell eher leicht zu viel misst, ungefähr Faktor 1,05-1,07

Aber damit kann ich leben