Wetterstationsforum.info - Archiv

Liebes Forum,

wir bräuchten eure Hilfe. Und zwar hat mein Bruder einen Bauernhof und möchte dort gerne eine Wetterstation montieren, um vor allem die Windgeschwindigkeiten zu messen. Er möchte feststellen ob es sich lohnt an diesem Standort ein Windrad zu errichten. Also den Verlauf der Windgeschwindigkeiten über mehrere Monate/Jahre soll gut darstellbar sein. Natürlich können/sollen auch die anderen Werte gemessen werden, aber der Wert Wind ist ihm halt am Wichtigsten.

Er ist was Wetterstationen betrifft Anfänger und bittet daher um eure Empfehlungen. Vielleicht habt ihr 1-2 Geräte-Empfehlungen, die ihr mit gutem Gewissen empfehlen könnt.

Was ich gelesen hab dass der Standort des Sensors bzgl. Wind sehr wichtig ist - also vermutlich macht ein eigener Sensor für Wind Sinn?

Folgendes hat er sich überlegt was ihm wichtig ist:

• Einfache Bedienung / verlässliche Messung
• Intuitive und einfache Bedienung der Software
• Idealerweise Anbindung an PC - gerne auch Plattform/Cloud-Lösung (falls es so etwas gibt?) oder App am Handy - aber kein Muss
• Darstellung der Windwerte über einen längeren Zeitraum

Preis ist eher zweitrangig aber soll natürlich im Rahmen bleiben. Mehr als 200/300 Euro soll es nicht werden, außer es gibt sehr gute Argumente. Es braucht also kein absolutes Profi-Gerät sein aber doch ein ordentliches Hobby-Gerät, dass zumindest brauchbare und halbwegs richtige Werte liefert und wichtig ist auch eine einfach/intuitive Bedienung, da er kein Software-Spezialisit ist bzw. sich nicht lange einlesen/einarbeiten kann.

Freuen uns über Rückmeldungen und konkrete Kauftips! Bei weiteren Fragen gerne melden - vielleicht fehlen wichtige Angaben.

Vielen Dank! 

Hallo,
der von Dir genannte Preis für eine Wetterstation und die Anforderung, daraus plausible Werte für den Aufbau eines Windrades zu erstellen, schließen sich aus. Hier stimmt das Preis-Anforderungsverhältnis nicht.
Deshalb möchte ich jetzt auch gar keine Statrion empfehlen.
Ich bin gespannt, wie sich die anderen User dazu äußern.

Zitat von: wneudeck am 02.04.2020, 23:31:35
...der von Dir genannte Preis für eine Wetterstation und die Anforderung, daraus plausible Werte für den Aufbau eines Windrades zu erstellen, schließen sich aus.

Hallo,

besten Dank für die Einschätzung. Kannst du trotzdem eine Empfehlung abgeben? Wie gesagt ist der Preis zweitrangig - und auch die Anforderungen sind nicht in alle in Stein gemeisselt. Wenn es jetzt eine Station ist die nur Wind misst (und keine anderen Daten) und keine Verbindung zum Computer hat aber trotzdem übersichtlich und klar die Winddaten über einen längeren Zeitraum auswertet so ist das auch OK. Und wenn die Station etwas mehr kostet dann wird das auch im Rahmen sein.

Wichtig ist eine brauchbare Lösung.

Danke!

Wenn es tatsächlich nur um die Windmessung geht, wäre der Windmeister A1 von Thies interessant, der kostet um die 350 Euro mit Windmast 15 Meter dann in etwa das Doppelte - Nachteil du hast keine Windrichtung dabei, die ist aber meines Wissens dem Windrad dann später ja egal, denn das Rad dreht sich ja selbst entsprechend. Es gibt aber auch noch eine Variante mit Windrichtung, die ist dann locker mit allem drum und dran 1500 Euro.
Aber mit allem drum und dran wirst du nicht unter 1000 Euro kommen. Und du brauchst natürlich reichlich Platz

Hallo Suivi,
eine vernünftige Antwort hier zu geben, ist insofern schwierig, weil ein Windrad zu errichten oder nicht, ist ja eine weit-tragende Entscheidung.
Eines im voraus:
Es müsste auf alle Fälle sichergestellt sein, dass der Windmesser in 10m Höhe angebracht werden kann und relativ freistehend ist. Wenn das nicht möglich ist, würde ich das Vorhaben gleich wieder abschreiben.
Ich persönlich würde zu einer VantagePro raten, aber das ist preislich weit von Deinen Angaben entfernt.
Warum eine Station von Davis:
- hohe Genauigkeit
- große Zuverlässigkeit der Funkverbindung
Nachteil: die mitgelieferte Software ist nur auf Englisch, aber es gibt auch eine zweite, kostenlose Software (WSWIN), aber der Umgang mit beiden Arten von Software erfordert schon eine gewisse Einarbeitungszeit.
Daher mein Rat: verlass Dich jetzt nicht nur auf meine Darstellung des Sachverhalts, sondern warte ab, was hier noch kommt. Denn hier im Forum ist insgesamt schon viel Sachverstand vertreten.
Nachtrag:
mein Beitrag hat sich mit LE-Wetter überschnitten, aber das ist genau ein Ansatz, der für euch noch besser wäre als der Hinweis von mir.

Super, vielen Dank für die Tips!

Der Windmeister A1 von Thies klingt schon mal ganz gut.

Wo würde man diesen beziehen? Direkt bei thies, oder? Hab ihn hier nicht gefunden: https://www.thiesclima.com/de/Produkte/Wind/

Oder ist die offizielle Bezeichnung anders?

Und wie kann ich mir das vorstellen? Man montiert das Gerät dann an geeigneter Stelle bzw mit Windmast und die Daten werden dann wohin übertragen bzw. wie kann man die auswerten?

Danke euch! LG

Firmen, die solche Windräder bauen, stellen einem im Vorfeld entsprechende Windmessgeräte für einen Obolus zur Verfügung - incl. Auswertung. Nur die Windgeschwindigkeiten amateurhaft selber messen, bringt fast gar nichts - da lügt man sich meistens was in die Tasche. Da müssen zahlreiche Parameter von der Anlaufgeschindigkeit bis zur der optimale mittlere Windgeschwindigkeit erfaßt werden + Aufteilung/Auswertung dieser Meßergebnisse in Zeiteinheiten, damit man eine halbwegs vernünftige Aussage über den Nutzen/Amortisierung solch einer Anlage treffen kann.

Beispiel: eine ø Tageswind von 12,5 km/h sagt rein gar nichts aus, wenn der Wind davon 4 Std. lang mit 75 km/h wehte und 20 Std. Windstille war. Dann hst du nämlich 0,0 Kw/h erzeugt,  weil bei >70 km/h schaltet das Windrad ab und bei Windstille ... na das erklärt sich ja von selbst. Man muß also für jedes Windrad ein optimales Profil erstellen, um dessen tatsächlichen Wirkungsgrad berechnen zu können. Dafür sind alle hier verfügbaren Wettersoftwares nicht geeignet. Einzig WSWIN könnte man hier evtl. nutzen, sofern man über entsprechnde Programmierkenntnisse für diese Software verfügt.

Für eine erste Einschätzung gibt es bei den guten Windenergiefirmen zahlreiche Portale (aucu amtliche), die für ganz D eine ziemlich detaillierte Karte zur Verfügung stellen, wo man erkennen kann, ob sich sowas überhaupt lohnt. Ein ganz entscheidender Faktor ist hier die Nabenhöhe des Windrades. Je niedriger, desto stärker beeinflußt die sog. Geländerauigkeit den Ertrag/Nutzen. Die "üblichen" Kleinwindanlagen bringen i.d.R. nur einem etwas - dem Hersteller. Unter optimalen Bedingungen (die fast nie erreicht werden, weil falsch gemessen wurde) amortisiert sich so eine Kleinwindanlage in ca. 7 Jahren, meistens jedoch erst nach 10-12 Jahren - und spätestens dann ist sie schon wieder "reparaturbedürftig", wenn nicht komplett hin.

Tex steckt voll in der Materie.
Um deine Frage nochmal zu beantworten, hier findest du den A1
https://www.klein-windkraftanlagen.com/
Auf der Seite findest du eine Menge Infos und kannst dich auch beraten lassen du hast dort auch unter der Rubrik Rechner ein tolles Tool zur Effektivitätsberechnung in deiner Region, wie Tex es ansprach
der A1 ist hier:
https://www.klein-windkraftanlagen.com/kauf/windmesser-fur-kleine-windkraftanlagen/w2m-1-windmessgeraet-kleinwindanlagen/

@ Suivi,

Hat jetzt nichts damit zu tun,,, aber wo wohnst du und was für ein Windrad ist geplant (Höhe /Leistung)? Ich kann mir hier neben meiner Solaranlage auch noch ein kleines hinstellen. Aber laut div. Fachforen rechnet sich das nicht. Ich sage nur EEG Umlage.   
Frage mal lieber beim BWE nach: https://www.wind-energie.de/

Nichts für ungut- aber hier das Forum ist nach meiner Meinung nach etwas falsch für euer Projekt. Lasse deinen Bruder sich von Fachleuten beraten die damit täglich zu tun haben.
Ist aber nicht schlecht das er einen Bauernhof hat. Auf dem Hof ein Windrad, bekommt ihr eh nicht genehmigt. Es sei denn ihr habt da son kleines wie auf einer Segelyacht geplant; reicht um Akkus zu laden oder auf dem Hof den Weidezaun für die Hühner unter "Saft" zu halten

@Tex, Perfekt geschrieben

Gruß Alex

Besten Dank für eure Hilfe!

Wir kommen aus Oberösterreich.

Das Ganze soll halt halbwegs vom Aufwand und Kosten noch im Rahmen bleiben. Es steht keine Firma dahinter sondern mein Bruder wollte einfach mal wissen wieviel Wind bei ihm weht und ob sich ein (kleines) Windrad rentiert.