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Nexus, Windsensor

Begonnen von Stiger80, 28.12.2015, 22:03:26

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Stiger80

Hallo zusammen,
Ich bin selbst Nexus Besitzer, vorher Ws 2500.
Was mich total nervt ist der lange Zeitabstand bei der Datenübertragung des Windmessers.
An was liegt das?
An der Station, die nur alle 11Sekunden den Wert abfragt?
Oder nimmt der Windsensor nur alle 11Sekunden einen Wert auf?
Bin selbst RF Techniker und hätte da gerne eine Erklärung.
Hat evtl jemand schon eine Änderung probiert?

Danke

Schöne Grüße
Stiger

Buxi

#1
Hallo Stiger,

ich muss dich leider noch zusätzlich enttäuschen, die Übertragung/Aussendung der Winddaten erfolgt nicht alle 11 Sekunden, sondern alle 33 Sekunden. Nur die Windböen werden alle 11 Sekunden gemessen, aber dennoch nur alle 33 Sekunden gesendet!
Diese Messintervalle sind im Windmesser und der Basisstation fest programmiert und können durch nichts und niemand geändert werden – leider.
Da das kleinste Speicherintervall sowieso nur 5 Minuten beträgt, sind die etwas längeren Messabstände nicht wirklich von Nachteil.
Gruß, Burkhardt xxxx

● Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle.

TheWeather

Hallo Stiger,
ZitatAn was liegt das? An der Station, die nur alle 11Sekunden den Wert abfragt? Oder nimmt der Windsensor nur alle 11 Sekunden einen Wert auf?
Burkhardt hat ja schon richtig beschrieben, dass das Display nur alle 33 sec aktualisiert wird und das kürzeste Aufzeichnungsintervall (im internen Speicher/Logger) 5 min beträgt.

Ich frage mich in diesem Zusammenhang immer, warum man eine entsprechend hohe Messrate bei Windmessungen favorisieren sollte? Natürlich sind alle anderen klimatischen Messgrößen wie Temperatur, Feuchte, Luftdruck, Niederschlag, ... eher statisch - da passiert innerhalb von einigen Minuten nicht viel an Änderungen. Wind ist da anders: Sowohl Windrichtung als auch Windgeschwindigkeit oder Böen sind teils Ereignisse von wenigen Sekunden Dauer (zumindest oft nur Bruchteile von Minuten).

Oft fällt aufgrund von Windereignissen auch mal eine leere Gießkanne im Garten um, obwohl die durchschnittliche Windgeschwindigkeit vielleicht noch unter 5 m/sec liegt. Wenn sowieso Sturm herrscht, liegt die mittlere Windgeschwindigkeit schon oberhalb von eventuell 12 bis 15 m/sec. Ob dann noch Böen mit vielleicht 20 bis 25 m/sec auftreten, für wie lange und aus welcher Richtung, ist doch für die meisten Beobachtungen (Aufzeichnungen über einen langen Zeitraum) kaum noch relevant.

Bei der Dynamic, welche Windereignisse teilweise entwickeln, muss man einfach abwägen zwischen der wahrscheinlichen Häufigkeit, mit welcher absurde Windereignisse auftreten und der Fähigkeit, solche Ereignisse auch (in Verbindung mit den eher statischen Größen Temperatur, Feuchte, Luftdruck, Niederschlag, ...) bei begrenztem Speicherplatz dauerhaft aufzuzeichnen, z.B. im Aufzeichnungsintervall von 1 min, 5 min oder auch länger.

Bei 1 min würden am Tag 1.440 Datensätze aufgezeichnet, bei 5 min nur noch 288. Würde man das Aufzeichnungsintervall (nur wegen Windereignissen) auf 500 msec verringern können, hätte man pro Tag 172.800 Datensätze, pro Monat 5.356.800 und per Jahr 64.281.600 Datensätze. Wer will das noch vernünftig bei Langzeitaufzeichnungen verarbeiten?

Davon wären wahrscheinlich 99,8 % der Datensätze redundant, weil sich sowieso innerhalb 500 msec nichts geändert hat und man müsste speziell bei Windereignissen filtern, um aus flackernden Windrichtungen und Windgeschwindigkeiten wieder einigermaßen verlässliche Statistikwerte zu erhalten.

Solange nicht klar ist, was man genau mit "schneller Messung von Windereignissen" beabsichtigt, scheint mir der Wunsch eher traumatisch, weil man vielleicht denkt, man könnte was verpasst haben. Wo aber liegt tatsächlich das Interesse an einer "schnellen Windmessung"?

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

wneudeck

Hallo,
als Ergänzung zu den Anmerkungen von Hans ein Beispiel aus dem Meteohub-Bereich, wo dies besonders eklatant wird.
Ich empfange für Meteohub die ISS der Davis mit dem Meteostick. Der ist nun so gestrickt, dass im Prinzip alle 2,5 sek ein Datensatz aufgezeichnet wird (wegen der Windböen). Dies summiert sich im Monat auf eine  Datenmenge von 57 MByte, was in meinen Augen nicht tragbar ist, wenn Daten auf einer CF-Karte aufgezeichnet werden (man muss ja nur aufs Jahr hochrechnen, um zu ermitteln, wann die Karte voll ist)
Dieses Argument von mir wurde nun Gott sei dank von Boris akzeptiert und er hat mir eine Version zugesandt (als Test), mit der nur noch dann Datensätze aufgezeichnet werden, wenn sich ein Parameter ändert. Wenn also (das ist jetzt nur Theorie) sich in 5 Minuten nichts ändern würde, würde auch erst nach 5 Minuten ein neuer Datensatz aufgezeichnet und nicht alle 2,5 Sekunden. Dies hat sich nun dramatisch (gut) auf die Datenmenge ausgewirkt, die nun zumindest von 57 MByte pro Monat auf ca. 22 MByte gesunken ist ( hängt natürlich letztlich von den Windverhältnissen ab).
Was will ich damit sagen:
Es ist einfach unreralistisch, nur wegen des Windes ein Aufzeichnugnsintervall bei einer Station zu haben, das alle Maßstäbe sprengt.
Bitte jetzt hier aber nicht darauf eingehen, denn das ist ja ein Meteohub-Problem. Ich wollte damit nur die These von Hans untermauern, dass es unsinnig ist, in nicht akzeptabel geringen Abständen Daten aufzuzeichnen.

Stiger80

Hallo, danke für die Info.
Unser Hof liegt sehr frei und bei den letzten Sturmereignisen wurden Spitzen von 55kmh gemessen.
Ganz in meiner Nähe, auch freie Lage ist eine Messstelle mit über 100er Böen.
Auch wir müssen solche Böen gehabt haben, da wir auch Schäden am Dach hatten.
Der Windmesser ist komplett frei und auf einer Höhe von 10m
Kurz gesagt die Wind oder BöenMessungen kannst vergessen.
Mit der WS2500 hatte ich zb. bei Kyrill 115kmh bei der offiziellen Station waren es nur ein paar kmh mehr.
Wie macht es die Davis?

falk

Zitat von: Stiger80 am 29.12.2015, 13:36:36
Wie macht es die Davis?

Anemometer von Davis haben eine Abtastrate von einer Messung alle 2,5 Sekunden und eine Genauigkeit von  max{1m/s, 5%}. Soweit zu den Fakten.

Der DWD gibt eine Abtastrate von vier Messungen pro Sekunde vor. Entscheidend dürfte aber der Messort sein. Der ist bekanntlich in 10m Höhe und es wird ein Mindestabstand zu Hindernissen, wie Bäumen oder Gebäuden gefordert, der das 10-fache der Hindernishöhe beträgt. Es ist deshalb kaum erstaunlich, dass Windmessungen von privaten Wetterstationen meistens nicht besonders genau sind.

Fotoprinz

Servus und Hallo,

damit der Messwert für Wind und Windböen bei der Nexus immer wieder Probleme mit der Genauigkeit macht, wurde hier schon mehrfach beschrieben. Ich selbst nutze sie auch und bin eigentlich zufrieden, vor allem wenn ich hier mal das Preis/Leistungsverhältnis mit in Betracht ziehe. Für ca. 160€ ist alles dabei und auch noch erweiterungsfähig. Für den Preis bekommst Du bei anderen Herstellern nur einen Sensor. Wenn Du eine absolute Genauigkeit haben willst besteht die Möglichkeit bei der Firma Lufft einen Ultraschallanometer (Wetterstation) zu ordern http://lufft-messtechnik.de/ da bist Du aber auch gleich das 10 fache oder mehr los. Da muss ich mich fragen ob das für die Hobby-Meteorologie notwendig ist. Mir persönlich reicht die Nexus (auch wenn sie so manche kleine Magge hat) mit Sicht auf den Preis  :top:
LG Fotoprinz ;-)

Stiger80

Aber kurz gesagt ist mein Problem der lange Messinterval.
Mir ist der Wind sehr wichtig und interessiert mich einfach sehr. Die WS hat hier einfach besser gearbeitet.
Wie hoch war hier die Messrate?
Aber mit der Vantage sollte sich mein Problem deutlich verbessern?
Bei 2,5 Sek bei den Böen?