Wetterstation zum Datensammeln ohne Cloud

[Datensammler]

Hallo,
ich habe nun ein paar Wochen fleißig im Forum gelesen, bin aber noch nicht schlauer geworden.

2008 hatte ich bereits eine sehr einfache Wetterstation (Elecsa AstroTouch 6975) mit der ich einige Jahre die Aufzeichnungen von Temperatur/Luftfeuchtigkeit/Wind machen und über USB (Easyweather) dann sichern konnte.

im Grund suche ich genau so etwas wieder, nur diesmal mit der Option, die Daten der Sensoren gleich auf einem lokalen Laufwerk via WLAN/Ethernet ablegen zu können. Als kleine Erweiterung möchte ich mehrere Sensoren nutzen, wobei mir die Temperaturwerte am Wichtigsten sind. Als Anzeige wäre dann eine Webseite mit grafischer Darstellung gewünscht. Eine Anzeigestation ist mir nicht wichtig.
Meinem Verständnis nach brauche ich einen Datenlogger zum Speichern/Routen der Daten (auf eine NAS etc.) bzw. einen Webserver zum Generieren der Webseiten/Grafiken.

Zusammengefasst hieße das:
- WLAN/Ethernet Anbindung zur lokalen Datenablage
- Ethernet für einen Datenlogger ?
- keine Cloudanbindung
- - 1-3 Sensoren für Feuchtigkeit
- 1-4 Sensoren für Temperatur (Luft/Boden) - erweiterbar ...
- Sonnenstrahlung/-Stunden wäre ebenfalls interessant
- Messreihenwerte in 1-5Minuten-Abständen am besten einstellbar
- Anzeigestation nicht notwendig, stattdessen Webseite mit grafischer Darstellung

Eine weitere Frage ist, welche Umgebung (Linux/Windows/Rapsberry/NAS etc.) ist am einfachsten zur Datenablage/Anbindung möglich?

Aktuell "springt" mich eine Davis am ehesten an, bei dem Preis wäre ich mir aber gerne vorher sicher, das diese mein Anforderungen erfüllt und vor allem was davon alles benötigt wird.

Ich freue mich über zahlreiche Infos,
Grüße
Ben

[spitzmaus]

Ganz ohne Cloud ist schwierig. Bei Davis braucht man die Cloud zum Einrichten. Die Datenerfassung kann dann lokal erfolgen. Grundsätzlich gibt es da zwei Varianten:

• Konsole mit eingebautem Adapter zum Verbinden mit dem PC

• WeatherLinkLive 6100 zum direkt Anschluß ans LAN oder WLAN

In beiden Fällen besteht die Möglichkeit, die Meßwerte mittels WeeWX (deutsche Installationsanleitung) lokal aus den Geräten auszulesen, in einer Datenbank zu speichern und als Website darzustellen.

Als Hardware nutzen die meisten Leute einen Raspberry Pi. Aber auch jeder PC ist möglich, selbst unter Windows, auch wenn das selten vorkommt.

[bluestarbln]

Hallo Ben,

erst einmal Herzlich Willkommen hier im Forum und Glückwunsch zu deinem 1. Beitrag

Bei dem, was du dir vorstellst, weiß man gar nicht, wo man zuerst anfangen soll. Schließlich bietet fast jede (semi-) professionelle Station genau das an, was du dir wünschst. Wie du schon richtig geschrieben hast ist die Grundvoraussetzung ein System, welches die erfassten Wetterdaten auswertet.

Dies kann ein Windows-Rechner sein, an dem die Station z. B. via USB angeschlossen ist. Hier empfehle ich dir die eierlegende Wollmilchsau WsWin von Werner Krenn, die ich seit mehr als 10 Jahren selbst genutzt habe.

Wenn ein sparsameres Linux-Gerät 24/7 laufen soll und du dich etwas mit Programmierung auskennst, wäre es weewx.

Zum Thema Systemumgebung: Ob NAS (z. B. Synology oder QNAP), Raspberry oder Linux auf einem alten PC - alles basiert auf Linux bzw. Ubuntu. Wenn du bereits ein NAS zu laufen hast, kannst du dir dort via Docker eine Umgebung schaffen, die deinen Ansprüchen gerecht wird.

Windows ist Windows...und wie bereits weiter oben geschrieben, gibt es für dieses Betriebssystem keine Alternativen zu WsWin - zumal es hierfür auch hervorragende Anleitungen gibt.

Hinsichtlich der Stations-Hardware sind dann doch eher die anderen Forenmitglieder gefragt

Was für eine Davis spricht dich denn an?

[Gyvate]

Du kannst Dir auch mal das Ecowitt-Universum anschauen - wir haben dazu ein ausführliches WiKi
wiki/doku.php?id=wiki:wetterstationen:ecowitt-stationen
Dort kannst Du für nicht allzuviel Geld relativ gute Qualität und eine reichhaltige Auswahl finden.
Allerdings musst Du auch etwas Zeit zum Lesen mitbringen
Geht mit Cloud und ohne Cloud.
Auch alles lokal geht - am besten mit einem RaspberryPi, NAS oder auch Windows-Rechner.

Wenn es Dir nach viel Geld und Davis steht, nur zu.
Aber wenn Davis, dann richtig: eine VP2 - ansonsten bringt das wenig Mehrwert für das viele Geld im Vergleich mit Ecowitt.

Eine recht mächtige Datenloggersoftware ist übrigens CumulusMX, die einfach auf einem (fast) beliebigen Rechner installiert und genutzt werden kann - und wenn Dir der Umfang nicht genügt (Mal im WiKi unter Software --> CumulusMX nachlesen
wiki/doku.php?id=wiki:software:cumulusmx), kann man auch WsWin damit versorgen.
Mehrfach erprobt.

Braucht im Gegensatz zu weewx keine vertieften Linux- oder Python-Kenntnisse und bringt out-of-the-box schnell Ergebnisse.
Kann auch im Nicht-24/7-Stundenbetrieb genutzt werden, allerdings dann mit Cloud, von wo die fehlenden Daten nachgeladen werden können.

[gargamel]

Hmmm, wenn ich keine Daten ins Internet (Cloud) senden will,
kann man natürlich eine VP2 (mit normalem USB Datenlogger 6510USB und WsWin) einrichten.
Bedenke aber, wenn du mehrere Luftfeuchtesensoren und Tempsensoren unter Davis einrichten willst, brauchst du Zuatz Transmitter von davis und die sind nicht gerade billig.
Unter www.wetterladen.de kannst dich da mal schlau machen.

[Datensammler]

Hallo,
erst einmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Wenn man bei Davis die Cloud zum Einrichten braucht, ist das Thema quasi schon erledigt. Danke für die sehr wertvolle Info!
Dennoch die Frage wäre es möglich, den 6510USB-Datenlogger an einem NAS anzuschließen und von dort aus z.B. automatisiert die Daten auf das NAS abzulegen bzw. vom NAS abzufragen? also wird der Logger als externer Datenspeicher erkannt? Das wäre sicherlich erst mal der Kernpunkt, später dann die HW/Sensoren anzubinden sollte dann ja einfach(er) sein.

Bezüglich der Ecowitt-Geräte/CumuluxMX habe ich natürlich auch schon im Forum und Wiki gelesen. Ich werde mich dann mal in der Richtung tiefer einlesen. Bisher habe ich nichts mit einem Raspberry angestellt, jetzt hätte ich dann mal ein Projekt .

Danke erst einmal,
Grüße Ben

[Gyvate]

Bezüglich der Ecowitt-Geräte/CumuluxMX habe ich natürlich auch schon im Forum und Wiki gelesen. Ich werde mich dann mal in der Richtung tiefer einlesen. Bisher habe ich nichts mit einem Raspberry angestellt, jetzt hätte ich dann mal ein Projekt .

ein RaspberryPi ist nicht unbedingt notwendig, geht aber . Ein etwas fähigeres NAS, das eine VM anlegen kann geht zur Mitbenutzung auch. Ebenso ein Windows-Rechner, der mit der Nachladefunktion von CMX für ecowitt-Daten nicht einmal 24/7 laufen muss, allerdings dann mit Cloud. 24/7 geht alles, worauf man Linux, MacOS oder windows installieren kann.

Ich habe neugierdehalber Windows 11 auf einem RaspberryPi4B-4 GB installiert und eine meiner CMX Instanzen läuft dort völlig problemlos. Auch auf einem RPi mit Debian/Linux/Raspbian oder einer Ubuntu VM auf meinem QNAP NAS.

Hinsichtlich der OS-Plattform ist CMX wohl das flexibilste Datenloggerprogramm.

[herbiy]

Hallöchen!

Zur Klarstellung, um eine Davis mit USB oder Seriellen Logger zu installieren braucht man keine Cloud Anbindung, nicht einmal für die Live, bei der ist es empfehlenswert, da es leichter zu handhaben ist.

Lg Herbert

[Datensammler]

Hallöchen!

Zur Klarstellung, um eine Davis mit USB oder Seriellen Logger zu installieren braucht man keine Cloud Anbindung, nicht einmal für die Live, bei der ist es empfehlenswert, da es leichter zu handhaben ist.

Lg Herbert

Hallo Herbert,
welchen Datenlogger von Davis meinst Du? 6510 USB/seriell ? 6100 ?
Laufen die generell ohne Cloudanbindung oder dann nur die Einrichtung ?

ein RaspberryPi ist nicht unbedingt notwendig, geht aber . Ein etwas fähigeres NAS, das eine VM anlegen kann geht zur Mitbenutzung auch. Ebenso ein Windows-Rechner, der mit der Nachladefunktion von CMX für ecowitt-Daten nicht einmal 24/7 laufen muss, allerdings dann mit Cloud. 24/7 geht alles, worauf man Linux, MacOS oder windows installieren kann.

was muss dann in der VM laufen? Windows / Linux?
Ist auf jeden Fall schon mal ein interessanter Punkt,.. Danke dafür !!

Grüße
Ben

[Gyvate]

in einer VM läuft CMX - i.d.R. wird es eine Linux VM sein. Die werden oft als fertige VMs oder Container angeboten in den etwas anspruchvolleren NAS Servern von z.B. QNAP oder Synology. Ubuntu wird ist ein oft zu findendes Beispiel - als Konsolenversion oder als Desktopversion. Könnte natürlich auch eine Windows VM sein.