Wettermonitoring für nachhaltiges Wohnen

Kaufberatung für Wetterstationen und Zubehör
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HausbaufürdieNatur
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Wettermonitoring für nachhaltiges Wohnen

#1

Beitrag von HausbaufürdieNatur »

Hallo liebes geballtes Fachwissen der Wetterstationen.

Wir, also meine Frau und ich, haben und einen 2 Seitenhof von 1800 irgendetwas gekauft. Steht leer, aber steht, seit sehr langer Zeit. Diesen wollen wir zu einem Mehrgenerationen(fast)passivhaus umbauen. Klingt verrückt, ist aber mit genügend baulichem Fachwissen (habe ich(=) schon machbar. Fast-passivhaus weil wir so weinig als möglich an Plastik verbauen wollen und deswegen bei fast 45 cm Mineralwolle und Holzwolle Dämmung aufhören. Deswegen besteht bei 350m² Wohnfläche doch ein gewisser Energiebedarf. Dieser soll soweit als möglich mit regenerativen Energien gedeckt werden. Geheizt wird mit einer 20kw Wärmepumpe, und der Großteil des Brauchwassers soll als, in der alten und dann sanierten Klärgrube, gesammeltes Regenwasser das Trinkwassernetz entlasten.
Die elektrische Energie soll, (soviel als möglich) aus Solarzellen sowie zwei Windrädern (Savoniusrotoren) gewonnen werden.
Soweit so gut.

Um nun aber viele bauliche Begebenheiten richtig zu dimensionieren (Wasserspeicher, Stromspeicher, Fläche der Solarzellen, Größe der Windräder/Generatoren...) benötigt es gute, umfangreiche und langfristige Wetterdaten. Sicher bekomme ich die für den Bereich im Internet. doch benötige ich sie ja genau für diesen Standort mit den Einschränkungen der Bäume und so. Und um das Projekt in den nächsten Jahren optimal umsetzen zu können möchte ich jetzt beginnen Daten zu sammeln.

Und nun meine Frage, wie mache ich das am Besten? Ich brauche keine Schönen Bilder, kein Farbdisplay, kein WLAN und auch keine Musik. Dafür Datensammler für mind. Windrichtung und Stärke, Regenmenge und Sonnenintensität. Und ich Müsste den Wind sicher an einer anderen Stelle messen als die Sonnenintensität, oder macht das bei 2700 m² Grundstückgröße keinen Unterschied (ist übrigens in 02708 Krappe)? Und ich würde es gerne in Jahresübersichten am PC haben.

Sind das genug Wünsche oder fordert das euch noch nicht genug. Okay sorry :-Su :lol:

Ich freue mich auf alle Fragen, Ideen und Vorschläge. Und es sollte bei unter 500 Euro bleiben.

LG Marcel
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Gyvate
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Re: Wettermonitoring für nachhaltiges Wohnen

#2

Beitrag von Gyvate »

Man kann sich mit dem, was es auf dem Markt an Stationen (=Konsole + Sensor(en)) und "Wettersoftware" (meistens Datenlogger mit vorhandenen und erweiterbaren Anzeigeoptionen auf eigenen Servern (RaspberryPi, besser bestücktem NAS, eigenem PC) sehr viel zusammenstellen und falls es noch nicht genau das gibt, was man will, entsprechend auf die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Wenn ein wenig anspruchsvoller sein soll und an verschiedenen Stellen gemessen werden soll und ggf. auch Flüssigkeitstemperaturen und Bodenfeuchtigkeit in Frage kommen (oder sogar [nicht nur] wetterdatengesteuerte Bewässerung, "IoT"), solltest Du Dich mal im Bereich Ecowitt-Wetterstationen (und deren unter anderen Namen verkauften Klone - z.B. Froggit, dnt ...) umschauen.

Wir haben dazu ein recht umfangreiches WiKi erstellt: wiki/doku.php?id=wiki:wetterstationen:ecowitt-stationen

Dort sind erst mal das Leistungsspektrum des "Ecowitt-Ökosystems", Zusammenhänge, Komponenten etc. erklärt bzw. dargestellt. Ohne Funkübertragung von den Sensoren zur Konsole - dem Cockpit einer Wetterstation - geht gar nichts. WLAN ("WiFi") ist üblicher Standard für die Datenweitergabe an Computer, Service, Wetterdienste und auch Datenlogger-Programme (CumulusMX, Meteobridge, weewx um einige beliebte und auch sehr leistungsfähige zu nennnen). Es gibt auch bei Ecowitt eine Konsole ("Gateway"), die/das sich wahlweise via WLAN oder klassischem LAN-Kabel (Ethernet) anschliessen läßt, wenn man WiFi-Elektrosmog minimieren möchte.

Ein Überblick über die Architektur einer solchen Informationskette findet sich im selben WiKi, selben Unterforum im Kapitel "Custom Server" (wiki/doku.php?id=wiki:wetterstationen:e ... tom_server)

Ich empfehle, Dir den WiKi-Abschnitt "Ecowitt-Wetterstationen" einmal "anzutun", ganz durchlesen (!) - und danach, wenn Du meinst, dass das für Dich passen könnte, gerne mit Detailfragen zu diesem Thread/Topic/Thema zurückzukommen.

Es gibt bereits viele, die Ecowitt-Stationen und Zusatzsensoren in einem ähnlichen Umfeld verwenden (z.B. Gartenbau, Schließen von Fenstern, Aufspannen von Markisen u.v.a.m..)
Ecowitt WS2320E,HP2553,HP3501,GW2001,GW1100, GW1000,WH2650,WN1910,WN1980, Meteobridge RPi4B-2GB/(16)32GB SLC 3165, Weewx 4.5.1/4.10.2, CumulusMX 3.28.4 b3282, Barani MeteoShield Pro, MetSpecRad02, Personal Weather Tablet(PWT) - http://meshka.eu
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LE-Wetter
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Re: Wettermonitoring für nachhaltiges Wohnen

#3

Beitrag von LE-Wetter »

Respekt für das, was du vorhast. Bei den derzeitigen umweltpolitischen Zickzackkursen die diese Regierung binnen eines Jahres schon fährt, ist es mutig, so einen Schritt zu gehen. Nach dem Wärmepumpenchaos wollen sie ja als nächstes an die Dämmung gehen, hoffentlich müsst ihr da nicht euer Haus abreißen, um ein neues kostenintensives "Staatshaus" aufbauen zu dürfen... - aber nun Schluss mit den Witzeleien, obwohl das Thema auch nicht wirklich lustig ist.
Zu den Stationen hat gyvate schon was gesagt.
Ich will jetzt das Augenmerk auf dein Stationsvorhaben legen,. Um verlässlich was zu deinem Standort zu ermitteln, solltest du mindestens 20 Jahre am Standort messen. So lange wirst du ja nicht warten wollen oder? Allein in den letzten 15 Jahren gab es 6-7 "Rausreisser-Jahre." Du wirst also mit zwei drei Jahren Messung nicht viel erreichen, um aussagefähige Datenlage zu erhalten. Und so global anders ist das Klima in Kubschütz nicht, wo du dir die Datenlage über viele Jahre anschauen kannst.
Kauf dir natürlich eine Wetterstation :thumbup: aber die Hoffnung für deinen Standort daraus Schlüsse zu ziehen, ist mehr als trügerisch.
Es gibt tolle Tools, wo du dir die Langzeitwerte eben von Kubschütz (Bertsdorf-Hörnitz vielleicht auch interessant) anschauen und deine Schlüsse ziehen kannst.
Liebe Grüße von LE-Wetter

WS 888, Mete-On1 und WD4000 und
alte Barometer, Blitzortung, Radioaktivität
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