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Wettervorhersage-Dienste – Zuverlässigkeit?

Begonnen von JKA, 16.09.2016, 12:21:02

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Holli

Zitat von: klaus289 am 17.09.2016, 17:18:47
Bei der Umsetzung sehe ich jedoch noch ein größeres Problem.
Wie misst man am Schluss (oder auch zwischen drin) so eine Realität?
Ernsthaft? Wer mißt denn hier nicht selbst?

ZitatWelche Werte von wo zieht man dazu heran?
Zeitgleiche Werte können ja bekanntlich schon auf bereits relativ kurze Distanzen abweichen.
Wie könnte man es hinbekommen nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen?
Wenn Wetterdienste ihre Vorhersagen standortgenau machen, müssen sie auch damit leben, standortgenau verglichen zu werden. Wenn sich dabei z.B. durch Höhenunterschiede relativ konstante Differenzen ergeben, zeichnen sie sich sehr schnell ab.

Mit so einem Vergleich stellt man nicht nur fest, ob die Vorhersagen absolut stimmen, sondern auch, wie man sie korrigieren muss, wenn sie konstant abweichen.

Man sieht dann aber auch typische Modellfehler, durch die Temperaturen und Niederschläge bei bestimmten Wetterlagen systematisch falsch berechnet werden. yr.no liegt z.B. für meinen Standort in klaren Nächten oft um etliche Grade daneben, weil die urbane Lage nicht (ausreichend) berücksichtigt wird. In Winternächten macht das oft den Unterschied zwischen heftigem Glatteis und unkritischer feuchter Straße aus. Wenn die Temperatur während der ganzen Nacht nicht bis zum Gefrierpunkt fällt, das Modell aber -6°C vorhergesagt hat, ist das schon ein heftiger Fehler, denke ich. Oder wenn heftige Gewitter mit hohen Niederschlagsraten angekündigt werden, sich die Front aber vor dem Ballungsgebiet teilt, dahinter wieder ausbildet und dazwischen kein einziger Tropfen fällt, hat das Modell ebenfalls ein Problem.

Beim DWD habe ich den Eindruck, daß solche groben Fehler von erfahrenen menschlichen Meteorologen korrigiert werden. Ab und zu kommt es vor, daß sich Vorhersagen innerhalb eines Tages gravierend ändern von so extrem abweichenden Werten wie bei yr.no zu realistischen Werten, die dann auch tatsächlich so eintreffen. Ich tippe mal auf einen Schicht- und damit Personalwechsel als Ursache ;)

ZitatTheoretisch müsste man sich mit seiner eigenen Station mal neben eine offizielle Station, für die es ein öffentliches Meteogramm gibt, hinstellen, für einen Zeitraum messen (könnte auch manuell erfolgen), stündliche Werte erfassen und dann die Realität vergleichen.

Was für ein Aufwand wegen des Streits um des Kaiser's Bart. :D
Um an Wetternetzwerke zu melden, muß man auch nicht so einen Aufwand treiben. So weit liegen gute private Messungen nicht daneben, daß sie nicht für einen Vergleich mit Vorhersagen taugen.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Wetterfrosch1971

Und dann gibt es eben Wetterlagen, die eine Vorhersage unmöglich machen, so wie aktuell im Schwarzwald und dazu schreibt mein "Lieblingswetterdienst" (https://www.facebook.com/Schwarzwaldwetter/) Folgendes:
ZitatKein schönes Gefühl, Vorhersagen zu schreiben, von denen man von vorn herein weiß, dass sie auch total behämmert daneben liegen können. Aber nach wie vor ist die Wetterlage in Baden und dem Schwarzwald schwer berechenbar. Höhentiefs sind halt immer eine sehr tückische Angelegenheit, zumal dann, wenn sie mit Höhenkeilen konkurrieren und dabei noch im Duett auftreten - wie derzeit. Wir können daher nur aus den Modelldaten und persönlicher Erfahrung raten, was nun folgt:...

D.h. Jeder Wetterdienst der aktuell irgendeine Wettervorhersage für den Schwarzwald für die kommenden 24h herausgibt, schreibt ein Märchen, denn die Vorhersage kann zwar zutreffen, genauso kann sie aber nicht zutreffen, da wie gesagt die Wetterlage aktuell nicht vorhersehbar bzw. vorherberechenbar ist!
Leider wird sich kein kommerzieller Wetterdienst die Blöße geben und diesen Umstand zugeben.

Gruß Frank

Oldman

Ich habe vor ca. 2 Jahren einige Wetterapps getestet und das Ergebnis war in der Vorhersage (Temperaturen, Luftfeuchte, Niederschlag und Sonnenschein) für einen Tag nicht schlecht aber auch nicht mal 95%tig, bis zum 3.Tag na ja über diesen Zeitraum hinaus --> 7Tag wurde es zum Würfelspiel.
Zu dem Ergebnis sind auch noch zwei andere Tester gekommen, die Ergebnisse wurde seinerzeit öffentlich im TV bekannt gegeben.   
Gruß Udo

Holli

Zitat von: Oldman am 17.09.2016, 21:14:47
Ich habe vor ca. 2 Jahren einige Wetterapps getestet und das Ergebnis war in der Vorhersage (Temperaturen, Luftfeuchte, Niederschlag und Sonnenschein) für einen Tag nicht schlecht aber auch nicht mal 95%tig, bis zum 3.Tag na ja über diesen Zeitraum hinaus --> 7Tag wurde es zum Würfelspiel.
Völlig aus der Luft gegriffen oder gewürfelt ist der 10-Tage-Trend des DWD sicher nicht. Aber der nennt eben auch keine konkreten Werte, schon gar nicht für einen bestimmten, einzelnen Ort, sondern nur grobe und großflächige Entwicklungen. Damit weiß man nicht, ob es in einer Woche nachmittags 18 oder 22°C warm wird, aber man weiß relativ zuverlässig, ob man sich auf Schmuddelwetter, Schnee oder eine Hitzewelle einstellen muß.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Oldman

Zitat von: Holli am 17.09.2016, 21:43:16
......... aber man weiß relativ zuverlässig, ob man sich auf Schmuddelwetter, Schnee oder eine Hitzewelle einstellen muß.
Nö kann man nicht, und relativ ist halt relativ :D
Gruß Udo

Holli

Man weiß es sicherer als wenn man würfelt oder das Wetter aus dem Kaffeesatz vorhersagt, aber man weiß keine konkreten Werte. Das ist immerhin mehr als gar nichts, wie es noch vor wenigen Jahrzehnten war.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

TheWeather

Ich denke, wir sind weit davon entfernt, Wettervorhersagen rein als "Glücksspiel" zu bezeichnen. Wir haben doch alle erdenklichen Möglichkeiten, das "kommende" Wetter noch selbst zu interpretieren, nachdem man Niederschlagsradar, Windradar und ähnliche Bewegungen für sich selbst (für seinen eigenen Standort) auswertet oder es zumindest versucht.

Wenn gemäß "Großwetterlage" im Rhein-Main-Gebiet Niederschläge von 40 mm angesagt sind, kann ich in aller Regel davon ausgehen,  dass diese zwar irgendwo runter kommen, nicht aber bei uns. Das hilft mir generell auch schon mal weiter, weil ich weiß, dass ich nach wie vor bewässern muss.

Ich halte Vorhersagen generell nicht für unzuverlässig - man muss sie halt nach eigener Lage und Region für sich selbst interpretieren. Keine Wettervorhersage grenzt den Radius der Vorhersage auf nur wenige km ein. Selbst wenn wir nur knapp 100 m höher liegen, als das Stadtgebiet von Mainz, treffen hier schon wieder ganz andere Verhältnisse zu. Im Stadtgebiet fallen Bäume um, Unterführungen werden überschwemmt und bei uns ist dennoch ein ganz normaler Tag - OK - es kühlt in solchen Situationen vielleicht ein wenig ab.

Von einer punktgenauen Vorhersage sind wir noch weit entfernt. Ob ein Wölkchen "wolkenbruchartig" ca. 1 km entfernt abregnet, muss mich nicht interessieren. Wichtig ist zunächst, dass ein solches Ereignis eintreten könnte - ob es tatsächlich eintritt, kann auch eine Vorhersage nicht (zumindest nicht für einen Radius von knapp 1 km) sicher vorhersagen. Auch die Warnwetter-App des DWD leistet zwar wertvolle Hilfe bei der Beobachtung von Wetter-Ereignissen, ob diese dann aber für die eigene Region (Radius kleiner 1 km) zutreffen oder nicht, muss man stets selbst "aus dem Bauch heraus" entscheiden.

So ist es halt mit Vorhersagen - mal treffen sie zu, mal nicht und ab und zu ergibt sich ein Zwischenzustand, der teils trifft und teils nicht. Deswegen sind aber Vorhersagen nicht generell unzuverlässig.

Man kann ja auch beobachten, dass die Zuverlässigkeit von Vorhersagen mit jedem Tag, der dem Ereignis näher kommt, zunimmt. Zwei Tage Vorlauf scheinen mir hier recht zuverlässige Prognosen zuzulassen. Prognosen über 10 bis 14 Tage erscheinen mir eher als "bekloppt", weil sie nur bei stabilen Großwetterlagen als "wahrscheinliche Wetterentwicklung" angenommen werden können. Bei wechselhaftem Wetter (auch in Großlagen) kann keiner mehr vorhersagen, was da tatsächlich mit Wind, Bewölkung, Sonne, Niederschlag oder Inversionslagen auf einen zu kommt.

Fazit: Vorhersagen sind sinnvoll, aber ein wenig interpretieren muss nach wie vor erlaubt sein.

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Ton_vanN

#17
Verschiedene Wetterdiensten
= verschiedenartige Rechenmodelle von Meteorologen mit verschiedener Meinung + Erfahrung
= differenzierende Ergebnisse, und nie 100% gültig & korrekt.
:? Wetter ändert sich auch während man zuschaut ........
;) Für lokale Hervorsage deshalb im Praxis mehrere Wettervorhersagen vergleichen, und derjenige der 'meistens' nahezu korrekt ist, am meisten glauben.

Also (wie TheWeather schreibst), eigene Interpretierung ist notwendig .....
Ein bisschen Hilfe wenn man Hervorsagen ansieht die schon einigermassen an Ihr Standort angepasst sind.
z.B. für mich http://www.toulon4support.nl/Meteo_verwachting.html#12 für Regio Twente
Je kunt nooit genoeg meten om te weten:
dat betekent niet dat alles begrijpelijker wordt ....
Oder (in Deutscher Kurzfassung)
Messen = Wissen, aber ob dann verständlicher ....

GS63

Mein Favorit ist Agrar Wetter von Bayer. (ursprünglich für die Landwirtschaft entwickelt).

In meinem Vergleich mit DWD und Wetter.com schneiden sie besser ab; vor allem die Prognose über die Niederschlagswerte ist zurückhaltender...   ;)