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Bei Sturm und Regengüssen kommen wieder die Versicherungen und Geschädigte....

Begonnen von Terminator5, 31.01.2016, 12:35:35

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Terminator5

Hallo liebe Windradgucker,

ich weiss  ja nicht, wie es euch manchmal geht, aber bei so manchem Sturm hatte ich ein bisschen
später schon mal eine Anfrage, wie stark er denn gewesen sei.
(bla bla...8Bft...haben wir alle schon mal gehört)
Mir war ehrlich gesagt, schon immer etwas mulmig bei solchen Anfragen, die ich auch immer mit
entsprechendem Hinweis beantwortet habe, das es sich um Daten einer Hobbyanlage handelt.

Irgendwann änderte ich mal mein Impressum, sagen wir mal, in eine etwas "schärfere" form ab. Wollte
aber auch nicht so Abweisend daherkommen, das alle gleich Angst bekommen, meine Seite zu besuchen.

So, nun aber mal das Allerneueste:
Vor einiger Zeit klingelte es bei mir an der Haustür, ein netter älterer Herr mit dickem Aktenordner
unterm Arm, hatte eine recht "witzige" Geschichte.
Vor etwa 2 Jahren sei ein gewaltiger Regenguss heruntergekommen (50l/m2 in kürzester Zeit), ein Rückhaltebecken der kommunalen Betriebe sei übergelaufen, die Strasse herunter und direkt in seinen Keller, 20K€ Schaden.
Da man ja so manches auf seiner Seite zur Verfügung stellt, wurden wohl von Gutachtern, kommunalen Betrieben und was weiss ich, gleich mal Screenshots meiner Seite gemacht, um zu
sehen, in welcher Zeit der Regen heruntergekommen ist.
Das war nämlich wichtig, da bei uns die "20 jahres Regel" gilt, d.H., ein Unwetter, was in den letzten 20 Jahren so noch nicht vorgekommen ist, unterliegt nicht der Haftung der Stadt/Gemeinde.
Ein Verfahren beim Landgericht hatte er jetzt verloren, weil es tatsächlich so war un der Regen in einer Zeit herunterkam, wie es in den letzten 20 Jahren noch nicht vorkam.

Der nette Herr zeigte mir auch gleich mal ein paar Daten und witziger Weise deckten sich meine Daten mit denen des DWD.
Lange Rede kurzer Sinn. Erst einmal war ich ja froh, dass der Gute nicht mit Baseballschläger an meiner
Wetterstation stand ;-)
Er wollte sich evtl in einer Berufung darauf beziehen, das es sich um eine nicht geeichte Hobbyanlage
handelte, machte sich aber keine große Hoffnungen, weil der DWD auch nichts anderes behauptete.

Wie sind eure Meinungen zu so etwas?
Habt ihr auch anfragen von Privatpersonen? Versicherungen? Wie geht ihr damit um?

Gruß
Stefan

wneudeck

Hallo Stefan,
ZitatHabt ihr auch anfragen von Privatpersonen? Versicherungen? Wie geht ihr damit um?
Ja und ich gehe damit immer in der gleichen Weise um:
Ich weise den Betreffenden darauf hin, dass es sich um eine private Station handelt, deren Ergebnisse rechtlich nicht maßgeblich sind. Vor allem bei "Sturmanfragen" gebe ich zusätzlich noch zu bedenken, dass es auch in  kurzer Entfernung schon wieder anders sein kann.
Es kommen auch kuriose Anfragen:
Ein Fragesteller wollte wissen, ob es am XX. neblig war. Auf meine Rückfrage, warum er dies wissen wolle, kam die Antwort:
"Ja, ich wurde von der Polizei angehalten und musste zahlen, weil ich mein Licht am Auto niocht an hatte und ich habe von Nebel nichts bemerkt."

LE-Wetter

Ja die Anfragen sind recht häufig, insbesondere in Bezug auf die Blitzortungsauswertung. Da fragen sogar Versicherungen an. Alle bekommen die gleichen Antworten mit Hinweis auf "Nicht Amtlich", "Nicht Wissenschaftlich" usw. Aber ich habe auch schon die Rückmeldung bekommen, dass dann der Schaden beglichen wurde (wollte sich wohl die Versicherung die kostenpflichtige Anfrage sparen  ;)).

Doch auch "Ämter" fragen nach.
Drei Mal bin ich nun schon bezüglich Regen, Feuchte und Temperatur in Mordfällen von der Kripo befragt worden, weil die DWD-Stationen alle weiter weg von den Fundorten waren als meine - da hat man dann wirklich ein mulmiges Gefühl  ;)
Liebe Grüße von LE-Wetter

WS 888, Mete-On1 und WD4000 und
alte Barometer, Blitzortung, Radioaktivität
https://www.leipzig-wetter.de
www.regionalwetter-sa.de
www.wetternetz-sachsen.de
www.wetterhistorie-leipzig.de

Holli

Amtliche Anfragen hatte ich erst eine. Da war ein LKW mit Supermarktwaren aus nicht erkennbaren Gründen knapp 1km von hier nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und eine Böschung runtergerutscht. Ein Polizist fragte nett nach, ob meine Station vielleicht ein besonderes Wetterereignis gemessen hätte. Und es paßte, genau zu der Zeit war hier ein Höllengewitter mit ca. 120mm/h und Böen in Sturmstärke drübergegangen.

Ein anderes Mal fragte ein Bäcker, ob ich die Hauptwindrichtung hier sagen könnte. Er wollte einen weiteren Ofen einbauen und den Kamin so setzen, daß möglichst wenig Nachbarn belästigt werden.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

yellow

Ich habe mal Regendaten aus zwei Monaten an an Ingineurbüro geliefert , welches die Regenmengen für die Gemeinde ermittelte. Allerdings auch mit dem Hinweis, dass es sich hier um eine private Station handelt,und keine Garantie für die Richtigkeit der Daten bestehe.
Da ging es um den Regenwassereintrag in die Kläranlage. Hier gibt es kein durchgängig getrenntes System für Schmutz und Regenwasser.
Als man später umfangreicher Wetterdaten aus meiner gesammten Aufzeichnungszeit anfragte, habe ich aber abgelehnt.

yellow