• Willkommen im Forum „Wetterstationsforum.info - Archiv“.
 

Neuigkeiten:

Dieses Forum dient ausschließlich zu Archivzwecken.
Für Fragen nutze bitte unser aktuelles Forum, welches du unter https://wetterstationsforum.info findest.

Hauptmenü

große Messunterschiede bei Hygrometern möglich?

Begonnen von Bertso, 14.09.2015, 09:49:06

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Holli

Zitat von: LE-Wetter am 14.09.2015, 18:58:37
Und noch etwas 80% Luftfeuchte bei 17-18 Grad ist nicht optimal, hier fehlt frische Luft, 50% bei etwa 20 Grad ist Optimum
Von den 80%rH bleiben bei 20°C gerade mal noch ca. 63% übrig, und das ist im Sommer im völlig normalen Rahmen. Wenn wie gerade aktuell hier die Außenluft 8,6g/kg Wasser enthält, kannst du dich totlüften, du wirst bei 20°C nicht unter 58%rH kommen. Um überhaupt Luft reinzulassen, die bei 20°C unter 50%rH hat, darf der Taupunkt draußen nicht über 9°C liegen. Solche Taupunkte bekommen wir aber erst in den nächsten Wochen wieder.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Bertso

Also kann ich mich theoretisch an dem errechneten Taupunkt des Außensensors orientieren?
Der Taupunkt wird ja durch die Software berechnet.

Um wieder zueinander zu finden. Ich kann also mit etwas Nachrecherche und den gekauften Mitteln mein Haus bzw. die Räume optimal heizen und lüften soweit das von den gegebenen Wettereinflüssen ermöglicht wird?!

heimfried

Hallo Robert,

wenn du dich ein bisschen mehr damit beschäftigen möchtest, kannst du den Zusammenhängen hier nachgehen:
http://www.hygrothermik.de/

Da findest du einen Online-Rechner, der dir z. B. sagt, wie sich die relative Feuchte Luft mit der Temperatur verändert, ohne Änderung der absoluten Feuchte (die man auch mit dem Taupunkt ausdrücken kann).  Das gibt es auch ein Mollier-Diagramm mit Einblendung der von dir eingegebenen Werte usw. Es sind mehrere verlinkte und inhaltlich verknüpfte Seiten mit allerhand Erklärungen zum Thema. (Du kommst aber nur weiter, wenn du ein bisschen Geduld und Lernwillen mitbringst.)

Wenn du dich um das Thema kümmerst, ist eine trockene Wohnung ja kein schlechter "Lohn".


Gruß, Günter

TheWeather

Hi,
Zitat von: Bertso am 14.09.2015, 18:45:33
Auch nach dem Lüsten nach der Arbeit hab ich bei 21° in den Räumen 60-65% Luftfeuchte ...
Sorry, dass ich diese Steilvorlage nutze, aber nach dem Lüsten  ;) kann es in der Regel immer etwas feuchter werden :D

Beim Lüften spielt es aber nur selten eine Rolle, ob es draußen "relativ feuchter" ist als drinnen. da Luft mit (meist höherer Zimmertemperatur) einfach mehr Feuchtigkeit binden kann, als die meist kühlere Luft draußen - Ausnahmen bei Inversionswetterlagen (wenn Fenster von außen anlaufen) mal ausgenommen.

Lüften vermischt sowohl die Temperaturen als auch die gebundene Feuchte. Bei niedrigeren Temperaturen kann weniger Feuchte in der Luft gebunden werden als bei höheren. Wenn also die Luft abkühlt schlägt sich die gebundene Feuchte (bei schlechter Lüftung) irgendwo nieder (z.B. an der kälteren Wand an Fensternischen) oder sie wird (bei zu bevorzugender Stoßlüftung) mit weit geöffnetem Fenster ausgetauscht. Lüften hilft in der Regel immer.

Warum nun der eine Hygrometer 45 % r.F. zeigt und der andere 75 % r.F. scheint eher eine nicht unbedeutende Messungenauigkeit eines der Hygrometer zu sein. Wie empfindlich aber Hygrometer reagieren können, habe ich selbst mal erlebt, als ich "geschwitzt" in das ansonsten verwaiste Büro kam und der Hygrometer sofort (nahezu ohne Zeitverzögerung) um knapp 15 % r.F. nach oben ging - auch ohne  8) "Lüsten".

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Bertso

#14
Ich denke das der analoge Hygrometer meiner Eltern iwie ne Macke hat.
Heute Morgen im Schalfzimmer waren es wieder 38% rel. Luftfeuchte bei 21,5°. Das kann überhaupt nicht passen.
Der digitale TFA hatte 67% angezeigt, was ich für realisitscher halte.

Gut, dann nehme ich das erstmal so hin, dass ich mit den angezeigten und errechneten Werten des Klimmalogg Pro arbeiten kann und dementsprechende Maßnahmen ergreifen könnte, falls ich irgendwelche drastischen Abweichungen oder Messergebnisse feststellen würde.

Danke Heimfried. Da werde ich mich die Tage mit befassen. So langsam verstehe ich die ganze Geschichte bzw. kann mit den Werten mir logische Sachen vorstellen.

Auch Danke an die Anderen die bis jetzt geanwortet haben.
Ich werde mit dem Logger mal ne Weile mitloggen und eventuell die Ergebnisse nochmal beurteilen lassen in diesem Forum, wenn das möglich wäre.

LE-Wetter

Gern Bertso  :)
solchen Ergebnisse sind immer hochinteressant und da lernen wir auch.
Auf eine Meldung von Heimfried habe ich gestern schon etwas früher gehofft, er sollte aus meiner Sicht der absolute Experte auf dem Gebiet sein. Allerdings hat er sich sparsam mit dem Kommentar gehalten zu meiner Überraschung  :D
Der Link ist aber unbedingt zu beachten, wenn ER das sagt. Er hat glaube ich allerhand Literatur zum Thema.  Und in die Vergangenheit zu schauen, lohnt auch, es gibt da ein Buch "Geschichte der Hygrometer", was neben den alten guten Instrumenten sehr anschaulich die Zusammenhänge darstellt. Herr Stöhr und Herr Holland haben es geschrieben und aus literarischer Sicht, fallen mir keine besseren Experten auf dem Gebiet ein.
Liebe Grüße von LE-Wetter

WS 888, Mete-On1 und WD4000 und
alte Barometer, Blitzortung, Radioaktivität
https://www.leipzig-wetter.de
www.regionalwetter-sa.de
www.wetternetz-sachsen.de
www.wetterhistorie-leipzig.de

Holli

Zitat von: Bertso am 15.09.2015, 08:30:43
Ich denke das der analoge Hygrometer meiner Eltern iwie ne Macke hat.
Heute Morgen im Schalfzimmer waren es wieder 38% rel. Luftfeuchte bei 21,5°. Das kann überhaupt nicht passen.
Der digitale TFA hatte 67% angezeigt, was ich für realisitscher halte.
Die meisten mechanischen Hygrometer, auf jeden Fall Echthaarhygrometer (meist mit Roßhaar), müssen regelmäßig regeneriert werden: In einen feuchten Lappen einschlagen und ca. 12 Std. so liegen lassen. Der Lappen darf natürlich nicht so nass sein, daß das Wasser ins Hygrometer läuft, aber mindestens so naß, daß er nicht in den 12 Std. trocknet. Wenn es frisch aus dem Lappen kommt, sollte es knapp unter 100% anzeigen, ansonsten muß es nachkalibriert werden.

Nach der Prozedur sollte es wieder für einige Monate halbwegs richtig anzeigen, dann wird sie wieder fällig.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Michel

Zitat von: Holli am 15.09.2015, 19:20:14
Die meisten mechanischen Hygrometer, auf jeden Fall Echthaarhygrometer (meist mit Roßhaar), müssen regelmäßig regeneriert werden: In einen feuchten Lappen einschlagen und ca. 12 Std. so liegen lassen. Der Lappen darf natürlich nicht so nass sein, daß das Wasser ins Hygrometer läuft, aber mindestens so naß, daß er nicht in den 12 Std. trocknet. Wenn es frisch aus dem Lappen kommt, sollte es knapp unter 100% anzeigen, ansonsten muß es nachkalibriert werden.

Nach der Prozedur sollte es wieder für einige Monate halbwegs richtig anzeigen, dann wird sie wieder fällig.
[/quote]

Gute Anleitung, aber eine Stunde genügt vollkommen. Die Feuchtigkeit im Lappen kann keine 12 Std konstant gehalten werden. 

Bertso

Danke für den Tipp. Dann wickele ich das Teil nachher mal ein und berichte.

In welchen Foren-Bereich gehören Messergebnisse von den Innenwerten des Hauses? Wo kann man darüber diskutieren?

Der Bereich "Wetter-Statistiken" passt ja nicht wirklich, da ich ja keine "Wetterdaten" mitlogge.

heimfried

Zitat von: LE-Wetter am 15.09.2015, 18:42:08
[...] Allerdings hat er sich sparsam mit dem Kommentar gehalten zu meiner Überraschung  :D [...]
Ich habe halt mit der Zeit gelernt, dass ich mir oft viel Arbeit mit ausführlichen Beiträgen gemacht habe und den Adressaten hat das (soweit erkennbar) gar nicht interessiert. Oder ich habe sie mit meinem Engagement ungewollt so "eingeschüchtert", dass sie nicht mehr antworten mochten.

Dies Thema "zuviel Feuchte in Wohnräumen" ist in fast allen Fällen so komplex, dass es keine einfachen Rezepte gibt. Wenn sich der Betroffene selbst um die Zusammenhänge kümmert, gebe ich gern weitere Hilfestellung.

Robert, ich diskutiere also gern bei den Messergebnissen mit.

Gruß, Günter