• Willkommen im Forum „Wetterstationsforum.info - Archiv“.
 

Neuigkeiten:

Dieses Forum dient ausschließlich zu Archivzwecken.
Für Fragen nutze bitte unser aktuelles Forum, welches du unter https://wetterstationsforum.info findest.

Hauptmenü

Überprüfung Genauigkeit Windmesser Nexus

Begonnen von Verdener, 06.10.2012, 17:26:59

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Verdener

Hallo zusammen,
gestern hatten wir ja nun das erste heftige Lüftchen in diesem Herbst und mein Windmesser spricht von einem Maximum von 22,2 km/h - was ja wohl der absolute Witz ist. Selbst wenn ich davon ausgehe, dass der Sturm durch unsere Siedlung nicht so hindurchgefegt ist, wie übers platte Land, hätte das schon ein wenig mehr sein müssen.
Es waren, in unser Gegend, Windböen mit bis zu 75 km/h.

Wie sehr meine Messungen hinterher laufen, zeigt sich gut auf der Neuwetter-Übersicht.
Das ist meine Station: http://www.neuwetter.de/wetter-deutschland/niedersachsen/wetter-verden/s157.html
und hier http://www.neuwetter.de/windboen.html kann man bestens sehen, dass ich da eigentlich nur Schrott abliefere.
Hat jemand eine Idee, wie ich das mal "kalibrieren" kann, bzw. was ich ggf. auch falsch mache?

heimfried

Wo und in welcher Höhe ist denn dein Windsensor (Anemometer) angebracht?

(Nach dem, was ich hier oft so an Bildern sehe, hängen die niedrigen Werte meist damit zusammen, dass der Sensor ungenügend exponiert ist.)


Gruß, Günter

chorknabe

Hallo Verdener,

zur Vergleichbarkeit von Wetterdaten an verschiedenen Standorten will ich mich jetzt lieber nicht äußern. Auch nicht darüber, dass mein am selben Mast in gleicher Höhe zum Davis Windmesser befindlicher IROX Windmesser bis zu 30 % weniger Windgeschwindigkeit meldete (vielleicht war ja auch die Davis zu schnell ?).

Wie kann man den Windmesser mit geringem Aufwand testen ?  Die Nummer klingt erst einmal verrückt, soll aber funktionieren (nicht selbst getestet). Bau den Windmesser ab und befestige ihn am Auto (oder lass ihn durch einen Beifahrer an einem Stab aus dem Beifahrerfenster halten) und fahre bei möglichst windstillem Wetter verschiedene Geschwindigkeiten. Dann sollten die Geschwindigkeit von Tacho und Display irgendwo korrespondieren. Das ist natürlich keine Grundlage zur Kalibierung (geht nur in der Software) sondern nur ein Anhaltspunkt. Das diese Nummer nicht im öffentlichen Straßenverkehr  :nein: , nur bei moderaten Geschwindigkeiten  und ohne Gefährdung für die eigene Person oder Dritte durchgeführt wird, versteht sich von selbst.

Du kannst sie natürlich auch in ein Prüflabor bringen und testen lassen. Das kostet zwar Geld aber Du weißt es dann genau.

Gruß Chorknabe

Verdener

ZitatBau den Windmesser ab und befestige ihn am Auto
jau - coole Idee, aber auch ziemlich aufwändig für mich, denn befestigt ist das gute Teil in gut 4 m Höhe an einem Laternenmast. Habe schon Horror vor dem Zeitpunkt, an dem ein Batteriewechsel fällig ist. . .  Dachte eher so an andere Dinge der Prüfung. Hatte auch schon gedacht, mit einem Luftstrom aus einem Kompressor mal was zu bewirken, nur habe ich halt (noch) keine Idee, wie ich feststellen kann, in welchem Geschwindigkeitsbereich sich diese Luft dann bewegt und was mein Anemometer (Danke, Heimfried, für den Fachbegriff  :top:) dann so ungefähr anzeigen müsste . . .

feuervonzi

Guten Abend alle zusammen!

Das ist ja interessant. Das gleiche "Phänomen" konnte ich gestern auch bei meiner Cresta WXR815 beobachten. Draußen tobte der Sturm, sodass von einer 20m großen Eiche in 100 m Entfernung vom Windmesser ein ca. 40 cm dicker Seitenast abgebrochen ist. An Windgeschwindigkeiten konnte ich maximal 24,5 km/h und bei Windböen 37,5 km/h messen. Ich habe mal ein Diagramm von meinen gestrigen Werten angehängt.
Vom Standort her habe ich meinen Windmesser seitlich mit einem Satellitenschüsselhalter und einem Rohr an einer Scheune angebracht, sodass er ca. 1 m über den Dachfirst hinausragt. Die Höhe würde ich so auf knapp 8 m schätzen.

Gruß Peter

[gelöscht durch Administrator]

chorknabe

Hallo feuervonzi,

herzlich Willkommen im Forum.

Windmessung ist ein Thema für sich. Entscheidend ist der Standort. Deiner hört sich nicht schlecht an. Die Hideki-Stationen (Cresta, IROX, Nexus usw) haben bei Windböen ein Messintervall von 11 s. Die meisten Böen dauern nicht so lange. Daher ist die Gefahr groß, das Böenmaximum messtechnisch zu verpassen . Zwischen den 11 s findet zwar eine Messung statt, die Werte werden aber nicht im Datenspeicher abgelegt und sind daher nicht auslesbar. Nur im Display ist der Höchstwert des Tages abrufbar, daher ist der dort abgerufene Wert meist höher als der Wert aus der Software. Der Displaywert wird jedoch um Mitternacht gelöscht.

Gruß Chorknabe

jusch

Zitat von: Verdener am 06.10.2012, 19:22:18Dachte eher so an andere Dinge der Prüfung.

Wenn das Anemometer Impulse über Reedkontakte abgibt, könntest Du ggf. mit einem Multimeter testen, ob die Reedkontakte überhaupt noch Impulse abgeben. Vielleicht weißt Du (oder jemand anders), ob es sich bei der Nexus um ein solches handelt?

Reedkontakt-Anemometer sind berüchtigt dafür, nach einiger Zeit nur noch die Hälfte der zu messenden Windgeschwindigkeit anzuzeigen und irgendwann gar nichts mehr.

Grund: Reedkontakte sind Verschleißteile.

Die Hersteller bauen in Reedkontakt-Anemometer meistens zwei Reedkontakte ein, so dass eine neue und einwandfreie Station pro Umdrehung des Anemometers genau zwei Impulse abgibt. Daraus wird die Windgeschwindigkeit errechnet und angezeigt.

Irgendwann geht der erste Reedkontakt kaputt, dann zeigt die Station die halbe Windgeschwindigkeit an, weil sie nur noch einen Impuls pro Umdrehung auswertet.

Und wenn auch der zweite Reedkontakt kaputt ist, ist's mit der Windmessung vorbei und die Station mißt nur noch Null.

Also wenn bei Dir beides zutrifft, dass es sich um ein Reedkontakt-Anemometer handelt (keine Ahnung, ich kenne Deine Station nicht) und die Station nur noch die Hälfte der zu erwartenden Werte anzeigt, dann würde ich darauf tippen, dass der erste von zwei Reedkontakten im Windgeber den Geist aufgegeben hat.

Wie gesagt: Reedkontakt-Anemometer können leicht mit einem Multimeter im Widerstandsmessbereich "Ohm" überprüft werden: Der normalerweise hochohmige Ausgang (Widerstand nicht meßbar, Error- oder Strichanzeige im Multimeter) verändert sich beim Schließen des Reedkontakts nach niederohmig (Widerstand unter 5 Ohm auf jeden Fall). Wer ein sehr gutes Gehör hat, kann den Reedkontakt oft auch ganz leise klicken hören. Dieses Schalten des Reedkontakts muß pro Umdrehung so oft erfolgen, wie "Magnete mal Reedkontakte" enthalten sind. Also 1 drehender Magnet mal 2 Reedkontakte = 2 Impulse pro Umdrehung.

Beim Testen langsam drehen, digitale Multimeter messen oft nur mit einer Rate von 1 pro Sekunde, nicht dass beim zu schnellen Drehen ein Impuls verpaßt wird!

Wenn das Anemometer kein Reedkontakt-Anemometer ist, sondern ein anderes Signal abgibt, dann müßte man natürlich genau wissen, was das für ein Signal ist. Sonst kann man das nicht anders prüfen, als mit der tatsächlichen Windgeschwindigkeit, also z.B. mit "beim fahrenden Auto an einem windstillen Tag aus dem Schiebedach halten". Und dann die Anzeigewerte auf der Wetterkonsole und am Autotacho vergleichen.


Downloads auf meiner Website: Wettervorhersage-Freeware und History.dat-Editor/Filetool

Baerawi

Hallo Verdener.

Auch ich hatte mit dem "Lüftchen" einen neuen "Stationsrekord" von 38 km/h in den Böen. Wobei mein Windmesser sehr eingeengt zwischen 3 Häuserwänden auf einem Mast (6 m) steht. Ich denk aber auch was ´Kollege "Chorknabe" sagt, am zutreffendsten ist

ZitatDie meisten Böen dauern nicht so lange. Daher ist die Gefahr groß, das Böenmaximum messtechnisch zu verpassen

Wenn man den Messintervall einer Davis mit 2,5 Sekunden vergleicht, sind das fast "Welten"
Grüße vom Schönbuchrand
Rainer

seit 12.01.2010 Nexus Funkwetterstation
ab 01.06.2011 mit Sonnenscheindauer-Sensor

wieder aktiv

Holli

Eine Windgeschwindigkeit, die nicht mindestens 10s anhält, ist keine Bö, sondern ein Windstoß.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.