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Wettervorhersage selbst programmieren

Begonnen von iceman808, 15.05.2010, 14:11:49

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TheWeather

Hallo Dietmar,

Danke für Deine ausführliche Stellungnahme.

Ich hätte den Beitrag nicht geschrieben, wenn ich der Meinung gewesen wäre, dass "Würfeln" bessere Ergebnisse liefert. Früher (ich spreche hier ab ca. 1960, da war ich fünf) gab es nur spärliche Prognosen, die auf Beobachtungen "irgendwo anders" basierten, nur selten aber den Wetterverlauf in unserer Region widerspiegelten. Seit ebenfalls dieser Zeit haben wir eine WS (ein altes Erbstück) im Flur hängen (Baujahr 1905), welches tatsächlich brauchbare Prognosen für einen begrenzten, zukünftigen Zeitraum liefert. Insofern ist:    
Zitat von: "Holli"... Mach über einen längeren Zeitraum und verschiedene Jahreszeiten täglich eine Vorhersage für den nächsten Tag und gleiche sie mit der Realität ab. Das bißchen, was du über die 50% hinauskommst, sind die eindeutigen Wetterlagen, die sich mit klaren Anzeichen ankündigen. Die machen höchstens 5% des gesamten Wettergeschehens aus.
bereits seit ca. 50 Jahren umgesetzt.

Ich verfolge gezielt weder Wetterberichte, noch benutze ich Infos aus dem Internet. Ich bekomme "Wettervorhersagen" meist nur beiläufig aus dem Radio mit. Allerdings laufe ich jeden Morgen durch den Flur, sehe die Veränderungen an der WS und mache mir kurz ein Bild - mehr nicht. Wenn ich jetzt genötigt werde, die Zuverlässigkeit in Prozent auszudrücken, reichen die angebotenen 50% nicht! Ich würde über die letzten 50 Jahre (knapp 18250 Tage) behaupten, dass die Prognosen vielleicht (?) an einigen Tagen wirklich "total daneben" waren. Wenn's vier, fünf Mal im Jahr der Fall war, wären das über 50 Jahre hinweg 250 Fehldiagnosen - macht eine Trefferquote von über 98%!

Insofern bin ich davon überzeugt, dass man unter Verwendung der richtigen Strategie nicht auf weiträumige Wetterbeobachtungen angewiesen ist, sofern es um "regionale" Vorhersagen geht. Dass diese knapp nur einen Tag umfassen und auch mal "knapp daneben" liegen, weil es zusätzlich zur prognostizierten Bewölkung auch mal für eine halbe Stunde nieselt, lass' ich dabei durchgehen.

Ansonsten interessieren mich Wetterprognosen für Hamburg, München oder sonst auf der Welt nicht die Bohne - ich will doch nur sehen, was sich gerade bei uns entwickelt - und DAS passt (meistens)!

Allein den Versuch, Wetterprognosen für die eigene Region aus eigenen Beobachtungen als "sinnvoll" zu erachten, obwohl Wetter nicht auf wenigen qkm stattfindet sondern weltweit, halte ich deswegen für statthaft.

Und besser als "Würfeln" mit knapp 16% Trefferquote sind die vermuteten 98% allemal ...  

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Holli

Zitat von: "TheWeather"Ich würde über die letzten 50 Jahre (knapp 18250 Tage) behaupten, dass die Prognosen vielleicht (?) an einigen Tagen wirklich "total daneben" waren. Wenn's vier, fünf Mal im Jahr der Fall war, wären das über 50 Jahre hinweg 250 Fehldiagnosen - macht eine Trefferquote von über 98%!
Dabei kommt es natürlich darauf an, welche Aussage überhaupt gemacht und als ausreichend angesehen wird. Was die VP2 von sich gibt, sind für mich Nullaussagen ohne Wert: "Zunehmende Bewölkung mit wenig Temperaturänderung. Niederschläge möglich innerhalb der nächsten 24 bis 48 Stunden.", und die sind im Verhältnis zu anderen ja schon ziemlich konkret. Trotzdem habe ich keine Vorstellung, wie morgen das Wetter werden wird. Mehr Wolken als heute, und man sollte eine Regenjacke dabei haben. Aber ob es sich lohnt, eine Radtour zu planen, wenn einem zwar ein kurzer Schauer nichts ausmacht, aber man nicht gerade stundenlang vollgeschüttet werden will, weiß man erst übermorgen.

ZitatInsofern bin ich davon überzeugt, dass man unter Verwendung der richtigen Strategie nicht auf weiträumige Wetterbeobachtungen angewiesen ist, sofern es um "regionale" Vorhersagen geht. Dass diese knapp nur einen Tag umfassen und auch mal "knapp daneben" liegen, weil es zusätzlich zur prognostizierten Bewölkung auch mal für eine halbe Stunde nieselt, lass' ich dabei durchgehen.
Ich aber nicht mehr, wenn es 5 Std. kräftig regnet. Oder auch, wenn ich etwas unterlasse, weil es stundenlang kräftig regnen soll und dann kein einziger Tropfen fällt.

ZitatAnsonsten interessieren mich Wetterprognosen für Hamburg, München oder sonst auf der Welt nicht die Bohne - ich will doch nur sehen, was sich gerade bei uns entwickelt - und DAS passt (meistens)!
Die Vorhersagen für die anderen Gegenden interessieren niemanden. Aber die Meßwerte von dort geben im Verbund Aufschluß über das kommende Wetter HIER, im Gegensatz zur rein lokalen Messung.

Ich habe jedenfalls keine Möglichkeit, aus meinen Meßwerten sowas rauszulesen (andere Regionen betreffende Aussagen gefiltert):
ZitatAm Dienstag wechseln sich Sonnenschein und stärkere Bewölkung ab und es fallen einzelne Schauer. Die Temperatur erreicht 14 bis 17[..] Grad. Es weht ein schwacher bis mäßiger Wind aus West bis Nordwest. In der Nacht zum Mittwoch [..] Im Rheinland bleibt es teils klar und noch trocken. Die Tiefsttemperatur liegt um 6 Grad.

ZitatUnd besser als "Würfeln" mit knapp 16% Trefferquote sind die vermuteten 98% allemal ...  
Statt "Würfeln" hätte ich auch "Münze werfen" oder "Karte ziehen" nehmen können. Es geht um die Wahrscheinlichkeit, mit der das angekündigte Wetter eintrifft.

Mit der Aussage "Morgen gibt es auch Wetter" liegt man natürlich zu 100% richtig. Ich hätte es aber gern ein bißchen konkreter und wüßte gern, ob ich Regen- oder warme Kleidung mitnehmen muß, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin, oder ob ich mir die Schlepperei sparen kann, weil die meiste Zeit die Sonne scheint und T-Shirt-Temperaturen herrschen.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

icke

Das Thema hatten wir doch schon mal...? Naja, es kommen immer neue Leser dazu. Ich schließe mich Dietmars Darstellungen völlig an.
Die Vorhersagen von meiner WS444PC und der VP2 sind wie gehabt: absolut wertlos! (Egal ob ich die Station oder WSWIN berechnen lasse)
Ich könnte im Juni/Juli des öfteren mit Schirm, Ostfriesennerz und Gummistiefeln bestückt aus dem Haus gehen, weil die Wetterstation steif und fest behaupten haben es würde Gewittern und ich hätte mit Schweren Niederschlägen zu rechnen. Gut, ich würde in dem Aufzug ganz sicher keinen Sonnenbrand bekommen, aber wahrscheinlich in der Irrenanstalt enden:
Es regnet nie im Juni – Juli bei uns! (In 23 Jahren ganze 2x, davon einmal nicht mal Messbar.)

Diese lustige Fehlberechnung hat einen einfachen Grund: Es wird offensichtlich nur die Luftdruckveränderung berücksichtigt bei der Vorausberechnung. Ich zeichne mit der verfälschenden Temperaturanpassung auf, damit da wenigstens etwas Bewegung ist.
Wenn ich aber auf meiner Messhöhe die Temperaturanpassung wegnehme, gleicht die Luftdruckveränderung den Gehirnstrom eines Zombies: -------------- Dann berechnen die Stationen... nichts. Keine Luftdruckveränderung, keine Wettervorhersage.

Das nach oben schauen und sich nach der Anno-Tobak Methode richten ist auch nicht mehr gültig: Wir haben es schon recht kühl gehabt, mit dunkelblauem Himmel. Das heißt normalerweise, nach Ende der Regenzeit, das es nicht mehr regnet. Falsch. Zu unserer Überraschung am letzten Freitag früh (Mitten in der Nacht) Blitz und Donner, mit 6.4mm Regen. Das ist ungewöhnlich. Nicht Ungewöhnlich ist, die VP2 hatte nicht mal Wolken angezeigt als ich ins Bett bin (ca.23.30h). Das wir am Donnerstag schon eine Leichte Bewölkung hatten ist der Station nicht aufgefallen. Der Temperaturanstieg ist der zunehmenden Bewölkung zum Opfer gefallen, was sich daher auf die Geschönten Luftdruckwerte ausgewirkt hatte. Ergo: Keine große Veränderung im Luftdruck =  es bleibt wie es war.

Nee, einfach vom Luftdruck her das Wetter vorherzusagen, ist mir zu ungenau. Aber so haben wir immer ein Gaudi: Heiß und feucht bei hohem, anhaltenden Luftdruck, Wolkentürme mit Hagel und Schlagregen... und die VP2 lächelte mir ein Sonnig entgegen. Oder kalt und trocken aber mit rapide fallenden Luftdruck... und die VP2 verspricht Blitz und Donner, bei 9% Luftfeuchte.
MfGaNAM

Thomas

TheWeather

:-D ... nun frage ich mich, warum ich den ganzen Sermon oben eigentlich geschrieben habe ... damit ihn keiner liest oder damit ich deutlich missverstanden werde?

Na, ihr seid ja lustig!  ;-)
Zitat von: "Holli"... Statt "Würfeln" hätte ich auch "Münze werfen" oder "Karte ziehen" nehmen können. Es geht um die Wahrscheinlichkeit, mit der das angekündigte Wetter eintrifft.
oder
Zitat von: "icke"... Diese lustige Fehlberechnung hat einen einfachen Grund: Es wird offensichtlich nur die Luftdruckveränderung berücksichtigt bei der Vorausberechnung. ... Keine Luftdruckveränderung, keine Wettervorhersage.

Der eine will lieber Münzen werfen statt würfeln, weil DAS seinen prognostizierten 50% einfach näher kommt ( ;-) ), beim anderen ist der Text anscheinend nur zerhackstückelt in Namibia angekommen ( ;-) ).

Es geht natürlich NICHT um die lustigen Wettersymbole auf Wetterstationen, die einem verraten, ob man möglicherweise nasse oder kalte (Zombies) Füße bekommen könnte oder ob einem die Sonne die nächsten Tage auf's schüttere Haupt brennt. Es geht um eine verlässliche Prognose für die nächsten paar Stunden, bei stabiler Wetterlage sogar für die nächsten Tage.

Nach all meiner schusseligen Erfahrung aus dem letzten, halben Jahrhundert funktioniert das einigermaßen mit der entsprechenden, "primitiven", aber alten Gerätschaft.

So - woran würde man denn eine Änderung der Wetterlage erkennen sollen? (vorrausgesetzt, man würde keine Satellitenbilder haben und nur Wetter in der eigenen Region beobachten können). Na? Es gibt Luftdruckänderungen, es gibt Temperaturänderungen, es gibt Feuchteänderungen und es gibt auch Windänderungen. Vielleicht gibt's nochwas, was ich jetzt vergessen habe - ach ja, Sonneneinstrahlung, Regenmengen der letzten Tage, Bodenfeuchte, die Jahreszeit (Schnee oder Bodenfrost im Juli bei ähnlicher Wetterlage wie im Februar dürfte auszuschließen sein) ... was weiß ich, was noch dazukommen könnte ... alles messbare Größen.

Noch dazu gibt's Bauernregeln, den 100jährigen Kalender und teils das Bedürfnis, gewisse Entwicklungen aus dem Stand des Mondes oder aus dem Kaffeesatz zu lesen. So tief runter ( :-D ) wollt' ich aber nicht wirklich gehen.

Aus Änderungen des Luftdrucks, der Feuchte, der Temperatur und des Windes dürften sich schon soviele Faktoren ergeben, dass eine Bestimmung des Verlaufs der nächsten paar Stunden nahezu problemlos möglich sein sollte.

Wie's dann übermorgen aussieht, ob in Essen im Juli Schnee fällt oder ob es in Namibia am kommenden Freitag regnet, wird auch dieses Modell nicht verraten können  :-D . Dafür gibt's dann Satelliten ... So - jetzt zurück zum ernsten Teil ...

Warum soll sich eine WS aus dem Jahre 1905, die gleichzeitig "nur" Luftdruckänderungen und Feuchteänderungen auswertet, um Wetter für die kommenden Stunden (oder gar Tage) zu prognostizieren, soweit irren, dass ich nach all der langen Zeit auf knappe 98% Trefferquote komme? Doch nur weil nicht sein darf, was nicht sein kann ...  :wirr: .. oder weil's noch keiner erlebt hat, dass es meist passt, was diese alte WS vermeldet ...

So -  :-D nun dürft ihr wieder ...

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Holli

Zitat von: "TheWeather"Warum soll sich eine WS aus dem Jahre 1905, die gleichzeitig "nur" Luftdruckänderungen und Feuchteänderungen auswertet, um Wetter für die kommenden Stunden (oder gar Tage) zu prognostizieren, soweit irren, dass ich nach all der langen Zeit auf knappe 98% Trefferquote komme? Doch nur weil nicht sein darf, was nicht sein kann ...  :wirr: .. oder weil's noch keiner erlebt hat, dass es meist passt, was diese alte WS vermeldet ...
Was vermeldet sie denn? Wenn die Aussage hinreichend ungenau ist, stimmt sie natürlich in mindestens 98%. Die Aussage "Morgen gibt es Wetter" stimmt sogar zu 100%.

Hat sie gestern abend bei steigendem Druck und ziemlich konstanter absoluter Feuchte tatsächlich den Regen heute vormittag vorhergesagt? Und bei weiter steigendem Druck, lockerer Bewölkung mit viel Sonnenschein und steigender absoluter Feuchte die gewittrigen Regenfälle heute abend?

Und wie wird das Wetter morgen?

Auf 98% kommen nicht einmal die aktuellen Modelle, die vollflächige Meßdaten und einen riesigen Pool von Soll/Ist-Vergleichen zur Verfügung haben. Auf 98% kann man nur kommen, wenn die Aussagen so ungenau wie Tageshoroskope sind und so ziemlich jedes eintreffende Wetter auf die Prognose paßt. Solche Prognosen sind aber völlig wertlos, weil man damit trotzdem nicht schlauer ist als vorher.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

TheWeather

:-D Genau DAS wollte ich als nächstes lesen ...

Zitat von: "Holli"... Was vermeldet sie denn? Wenn die Aussage hinreichend ungenau ist, stimmt sie natürlich in mindestens 98%. Die Aussage "Morgen gibt es Wetter" stimmt sogar zu 100%.

Hat sie gestern abend bei steigendem Druck und ziemlich konstanter absoluter Feuchte tatsächlich den Regen heute vormittag vorhergesagt? Und bei weiter steigendem Druck, lockerer Bewölkung mit viel Sonnenschein und steigender absoluter Feuchte die gewittrigen Regenfälle heute abend? ...

Du bist aber echt sehr genau!

Also - die Station wohnt in Mainz und nicht in Essen!

Bei uns gab's heute vormittag keinen Regen und abends guck' ich eh' nicht mehr drauf, erst morgens wieder, weil mich nachts nicht interessiert - da schlaf' ich sehr häufig.

Der Luftdruck ist bei uns tagsüber nur leicht gestiegen, der Taupunkt ging aber gegen 15:00 Uhr rapide nach oben. Das hat auch die Station bemerkt! Daher zunehmende Regenneigung und "Gewitter drohend". Mit so lapidaren Dingen wie "mehr oder weniger bewölkt" darf man dabei nicht rechnen, dazu ist sie zu träge, aber "Gewitterneigung" hat sie richtig erkannt und um Schlag 17:00 (+/- 10 min) hat's gedonnert! OK - ein richtiges Gewitter war's auch nicht wegen dem einen Mal. "Geregnet" hat's übrigens auch nicht - ausser ein paar Tropfen - das kann man nun SO oder SO interpretieren - ein Wetterdienst hätte es regional nicht treffender hinbekommen und nur darum geht's mir hier - lokal halt und nur für die nächsten paar Stunden! Ich wär' jetzt schon wieder bei 100%, aber ich lass' ja auch mit mir reden ...  

Wenn Du magst, kannst Du jetzt einen Strich für Dich machen ...  :-D

:-D Gruß Hans

P.S.: @Holli: Du selbst hast mich dazu genötigt, die Verlässlichkeit der Prognosen in einer Zahl wieder zu geben. So: Wenn das Jahr 365 Tage hat, ich seit 50 Jahren mit diesen Prognosen lebe und so ca. 5 mal im Jahr behaupten kann "das passt ja nun garnicht", welchen Prozentsatz hättest Du denn jetzt raus bekommen? Die Anzahl der statistischen Beobachtungen dürfte ausreichend sein ... Ein Rechenfehler meinerseits war's nicht! Dass es bei "Regenneigung" nicht tatsächlich regnen muss und bei "wenig Änderung des herrschenden Wetters" auch mal zu "irgendwas" kommen kann, was gerade zur Wetterlage passt, sollte jedem klar sein. Wenn Dir also die 98% nicht passen, mach' halt 90% draus, das reicht mir immer noch für eine "gute" Vorhersage für die nächsten paar Stunden ...  :-) Dass 98% nicht sein können, leuchtet mir bei aller Euphorie um heutige Wetterprognosen auch ein, aber was soll ich anderes sagen, wenn's halt so ist ... ich kann halt nur bewerten, wie's bei mir vorhergesagt wird und wie's bei mir eintrifft - lokal halt! Was nutzt mich eine Warnung zu "Nachtfrost" in einer "amtlichen" Region von vielleicht 2.500 qkm Ausdehnung, mit Höhenunterschieden von bis zu 600 m, wenn ich nur an der lokalen Entwicklung für meine 2.500 qm auf ca. 180 m Höhe interessiert bin? Genau da liegt nämlich der Vorteil der lokalen Vorhersage, selbst wenn sie nur für Stunden Bestand hat oder gar nur 80% Trefferquote hätte. Jetzt klarer?
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

icke

Mensch Hans. Wenn DU eine Wetterstation hast, welche Luftdruck und Feuchte zu einer Vorhersage benutzt, sei froh. :-) Die ist allen anderen überlegen: Alle heutigen Wetterstationen (meines Wissens)  berechnen nur aus dem Luftdruck, mit den angesprochenen, lustigen, Vorhersagen.
Das ist ja auch meine rede: Nur mit einem Wert auf ein so extrem kompliziertes System wie das Wetter, eine Wetterlage vorauszuberechnen, kommt nicht mal Würfeln nahe.

Mir würde ja schon eine  grobe Vorhersage von 6 bis 3 Stunden reichen: Kommt Regen? Wird es windig? Ob nur die Sonne scheint oder Wolken dabei sind ist mir dabei ziemlich egal.
Da ich aber keine Fundierten Kenntnisse habe wie man ein Computerprogramm schreibt, welches örtliche Parameter und Werte von Luftdruck, Feuchte und Temperatur in ein selbstständiges Auswerten verquirlt, bleibt mir nur das würfeln bzw. Bauernregeln.

Wir haben hier auch so einige Bauerregeln, teilweise übernommene aus Deutschland. Nur, diese sind eben auch nur bedingt anwendbar, da das hiesige Klima sich doch etwas vom Mitteleuropäischen unterscheidet. Ursprüngliche, also von den Ureinwohnern entwickelte Bauernregeln gibt's nicht. Angepflanzt haben die nie was, die sind einfach mit dem Wild oder ihren Viehherden von A nach B weitergezogen, immer dem Regen und damit der Weide hinterher. Und die Farmer aus Europa, die tatsächlich einen festen Platz besitzen, haben bei 0 angefangen. Bauerregeln sind in Jahrhunderten gewachsene Beobachtungen. Und was sind schon 100Jahre, seid Bauern aus Europa mit Feldbearbeitung und Stationärer Viehzucht begonnen haben?
Wir (meine Frau und ich) haben ein paar eignende Beobachtungen zusammengetragen, aber es sind nur rund 20 Jahre, seid wir angefangen haben uns mit ernsthafter mit dem Wetter zu beschäftigen:
Wenn Regenwürmer wie Nägel senkrecht aus dem Boden ragen, sind sie A, dabei dem niederprasselnden Regen zu entkommen, oder B, sie betteln nach Wasser. Das ist dann zwar keine Vorhersage, aber es ist gut zu wissen das es noch Regenwürmer im Garten gibt, oder?
(Es darf gelacht werden, das sollte ein Witz sein, denn: Regenwürmer stehen bei mir nie senkrecht aus dem Boden, sie werden immer gleich mit dem Hammer zurück ins Erdreich gehämmert.)
  :-D
MfGaNAM

Thomas

Trix

Hi

Zitat von: "icke"...Mir würde ja schon eine  grobe Vorhersage von 6 bis 3 Stunden reichen: Kommt Regen?

Ja, genau, und dafür muß man schonmal auf das Regenradar schauen und den Verlauf so ein wenig im Auge behalten. Genau das ist nämlich recht schwer punktuell vorherzusagen.

Ich möchte nur mal so anmerken: Die professionellen Wettervorhersager haben Möglichkeiten ohne Ende. (Serverfarmen, Berechnungsmodelle) Und auf welche Trefferquote kommen die?

Das was die eigene Wetterstation als Vorhersage so von sich gibt ist nett, mehr aber auch nicht.

Selbst die professionellen Modelle verarbeiten nicht wirklich alle NÖTIGEN Parameter. (Kondensationskeime, Säuregehalt der Atmosphäre usw.) Sonst hätten, in jüngster Zeit, nicht erst noch Messflugzeuge die Wolke messen müssen.

Gruß Steffen
WS2000 Sensoren, ELV Testempfänger,WS444PC, KS555, WSWin auf Futro S400 und viel VB6

(ohne VB6 hätte die Welt lauter Ecken und Kanten, mit ist sie schön rund)

Holli

Zitat von: "TheWeather"So: Wenn das Jahr 365 Tage hat, ich seit 50 Jahren mit diesen Prognosen lebe und so ca. 5 mal im Jahr behaupten kann "das passt ja nun garnicht", welchen Prozentsatz hättest Du denn jetzt raus bekommen?
Einen erheblich niedrigeren, weil ich nicht alles, was nicht zu 100% falsch ist, als richtig zähle :-D

ZitatDass es bei "Regenneigung" nicht tatsächlich regnen muss und bei "wenig Änderung des herrschenden Wetters" auch mal zu "irgendwas" kommen kann, was gerade zur Wetterlage passt, sollte jedem klar sein.
Dabei ist eben die Frage, was man noch als "leichte Änderung" ansieht. Und bei der Regenneigung hätte ich gern eine Abstufung der Wahrscheinlichkeit und Stärke, denn zwischen "möglicherweise fallen vielleicht ein paar wenige Tropfen, vielleicht aber auch nicht" und "garantiert stundenlanger Dauerregen mit mittleren Niederschlagsraten" besteht noch ein himmelweiter Unterschied. Wenn man einfach beides unter "Regenneigung" packt und beide Augen zudrückt, wenn es dann zwar nach Regen aussieht, aber trotzdem nicht regnet, kommt man natürlich auf hohe Trefferquoten.

Genau so wischiwaschi sind die Sonnenvorhersagen. Kommt die Sonne mal gelegentlich zwischen hohen Wolken hervor (4-6 Achtel Bedeckung) oder muß ich mit durchgängiger Dauerbestrahlung mit entsprechenden UV-Werten rechnen und mich davor schützen? Die Vorhersage "sonnig" trifft mit ausreichend gutem Willen auf beides zu. Was man tatsächlich zu erwarten hat, weiß man bei dieser Vorhersage trotzdem nicht.

ZitatWas nutzt mich eine Warnung zu "Nachtfrost" in einer "amtlichen" Region von vielleicht 2.500 qkm Ausdehnung, mit Höhenunterschieden von bis zu 600 m, wenn ich nur an der lokalen Entwicklung für meine 2.500 qm auf ca. 180 m Höhe interessiert bin?
Hier werden die ungefähre Höhe (z.B. ab 200m) und zusätzlich fördernde Bedingungen (in Senken und Tallagen) bei solchen Warnungen mit angegeben, und nach meiner Beobachtung passen diese Warnungen.

ZitatGenau da liegt nämlich der Vorteil der lokalen Vorhersage, selbst wenn sie nur für Stunden Bestand hat oder gar nur 80% Trefferquote hätte.
Deine Vorhersage berücksichtigt Muldenlagen und den Einfluß urbaner Bebauung? Wow.

Ich kenne hier in der Gegend Dutzende von Stellen mit außergewöhnlichem Mikroklima, das schon bei der Interpretation der allgemeingültigen Wettervorhersage berücksichtigt werden muß: Senkenlagen, großflächige Versiegelung mit entsprechender Aufheizung bei Einstrahlung, extrem dichte Bebauung mit entsprechender Abwärme während der Heizperiode... Für alle diese Stellen muß man Zu- oder Abschläge auf die allgemeinen Vorhersagen machen, und schon 250m weiter und 30m höher trifft eine Nachtfrostvorhersage nicht mehr zu. Diese Eigenheiten soll eine lokale Wettervorhersage noch besser berücksichtigen?
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Cato

Moin,

wie ich feststellen muss, hat sich das Thema von einer Entwicklerfrage zum Wetter-Talk entwickelt. Ich möchte euch bitten, wieder auf die Ausgangsfragen zurückzukommen, ansonsten verschiebe ich das Thema in den Wettertalk.

vG
Cato :-)
Alle reden über das Wetter, aber keiner ändert irgendetwas daran. (Mark Twain)