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Wolken / Temperaturen

Begonnen von Leitwolf, 12.02.2020, 01:35:25

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Leitwolf

Hallo

Aus kritischen Überlegungen zum Thema Treibhauseffekt hat mich schon länger die Frage der Rolle von Wolken interessiert. Um das eigenständig fassen zu können habe ich mir Wetterdaten von der NOAA (eigentlich alle Rohdaten der Jahre 2015-2017) runtergeladen und diese nachfolgend recht intensiv analysiert.

Die grundlegende Frage war recht einfach: ist es mit Wolken wärmer oder kälter? Ich meine, es ist nicht gerade so als ob das nicht vorher schon gegoogelt hätte, nur fand ich da keine sinnvollen Antworten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Meteorologen sich das nicht längst vielfach angesehen hätten. Falls da jemand entsprechende Ergebnisse kennt, nur her damit.

Bei meinen Auswertungen jedenfalls hat sich schnell eine positive Korrelation gezeigt. Mit Wolken ist es durchschnittlich (als über das Jahr gesehen) immer wärmer als bei klarem Himmel. Mit immer meine ich in unterschiedlichen ausgewerteten Regionen. Dazu muss ich natürlich anmerken, dass die Daten im METAR Format berichtet werden, also grundsätzlich nur bis 12.000fuss und der Bewölkungsgrad nach 5 Ausprägungen (CLR, FEW, SCT, BKN, OVC).

Zuletzt ist mir dann noch etwas aufgefallen. Die NASA gibt variierende Werte für den CRE (cloud radiative (net) effect) an, je nach Region. Wolken würden demnach global betrachtet kühlend wirken, es gäbe aber Regionen wo der CRE positiv, und andere wo er stark negativ sei. Eine dieser Regionen wäre etwa der nördliche Pazifik, also dort wo Aleuten liegen. Da in den runtergeladenen Datensätzen auch 10 Stationen sind die genau dort liegen habe ich die natürlich ebenfalls ausgewertet. Und das kam dabei raus..





Also abermals eine positive Korrelation. Um so bewölkter, desto wärmer. Und nun grüble ich natürlich wie dieser Widerspruch aufzulösen ist. Jemand Ideen?

Wetterfrosch1971

Wenn ich dein erstes Diagramm interpretiere, trifft deine Aussage aber nur für die Monate mit flacherem Sonnenstand zu, d.h. für die Monate an der die nächtliche isolierende Wirkung der Wolken eine größere Auswirkung hat.

In den Sommermonaten mit hohem Sonnenstand hingegen hat die tägliche Sonneneinstrahlung einen größeren Effekt und somit wirkt sich ein klarer Himmel tagsüber stärker aus was die Erwärmung angeht als die nächtliche isolierende Wirkung der Wolken.

Leitwolf

Gut, das Detail zu erklären habe ich fahrlässiger Weise unterlassen. Ja natürlich, im Frühling wirken Wolken kühlend, im Herbst wärmend und zwar aus dem gleichen Grund da sie das auch am Tag bzw. in der Nacht tun.

Hier geht es um zwei Strahlungsflüsse (SW rein, LWIR raus) und Wolken behindern beide. Je nachdem welcher davon stärker ausgeprägt ist, wirken Wolken dann kühlend oder wärmend. Wenn also in der Nacht nur LWIR raus geht behindern Wolken das und halten die Nacht somit warm.

Jahreszeitlich gesehen ist die Sonnenstrahlung im Frühjahr einfach stärker als die trägen Temperaturen und im Herbst ist es das Gegenteil. In einem maritimen Klima wie auf den Aleuten hängen die Temperaturen dem Sonnenstand sogar besonders lange hinterher, ca. 1 1/2 Monate schätzungsweise, weshalb sich das Schema bis in den August hinein trägt.

All das ist aber zu erwarten und eigentlich ohnehin klar. Die Frage war denn eher wie sich das insgesamt über das Jahr auswirkt, und das zeigt eben der 2te Chart.