Kreuzschale und Windgeschwindigkeit

[beeblebrox]

Ich hatte ja in einem anderen Thread gefragt ob ich den Windmesser TX23 and meine WS2300
anschließen kann. Jetzt weiß ich definitiv das der kompatibel ist und mein TX23 einfach
kaputt ist. A) war ein Kabel ab und B) ging er auch nach anlöten des Kabels nicht.

Jetzt habe ich in einer Not OP aus meinem alten TX20 (mit Kreuzschale) und dem neuen kaputten
einen heilen gemacht. Mein Alter war nur mechanisch hin.

Jetzt die Frage : Die  Kreuzschale vom TX23 ist ja deutlich größer als die vom TX20.
Da ich jetzt die alte Elektronik drin habe frage ich mich natürlich ob die Werte stimmen können.

Was ich angezeigt bekomme sieht stimmig aus und korreliert auch mit anderen Informationen.

Dreht sich jetzt die große Kreuzschale bei gleiche Windgeschwindigkeit genau so schnell wie die kleine ?

Gruß
Ulli

[gargamel]

Die windgeschwindigkeit wird ja in Umdrehung pro min Gemessen. Die ws rechnet es ja dann in m/s , km/s, oder kn/s um.
eine Umdrehung isz eine Umdrehung, ob kleines oder großes Windrad.
Der einzige unterschied bei der größe ded Windrades ist der Anlaufpunkt des Windrades.
Bei der VP2 gibt es auch 2 Windrad Größen. Bei der kleinen wird halt der Wind etwas später angezeigt und (vieleicht) auch etwas niedriger, als bei den großen Schalen.
Für uns Hobby metereologen aber völlig tolerant.

[beeblebrox]

Erst mal Danke für die Antwort.
Bist du dir da ganz sicher ? Gibt es einen Link auf eine Seite mit mathematischen Erklärungen ?

In meiner Vorstellung ist es so das das größere Rad langsamer dreht.
Warum ? Die gleich Windgeschwindigkeit muss die Schale über ein viel größere - ich sag mal -
Umlaufbahn schicken. Gleiche Geschwindigkeit bei längerer Bahn gibt kleiner Winkelgeschwindigkeit
-> kleinere Umdrehungszahl -> weniger Impulse / Zeit -> Messung gibt mit gleicher Software
zu kleine Geschwindigkeit. Ich habe noch zu wenige Vergleichswerte um diesen Verdacht zu erhärten.

Oder irrt der Dichter hier vollkommen ?

Gruß
Ulli

[Tex]

Grundsätzlich muß man 2 Dinge unterscheiden: Schalendurchmesser (SD) und Windraddurchmesser (WD). Je größer SD und WD desto besser lassen sich niedrige Windgeschwindigkeiten erfassen (niederige Anlaufgeschwindigkeit). Je keiner SD und WD desto besser lassen sich hohe Windgeschwindigkeiten sauber messen.
Bei gleichem WD und großer/kleiner Schale ändert sich in 1. Linie die Anlaufgeschwindigkeit, geringfügiger die Drehzahl bei gleichem Wind. Erst ab sehr hohen Windgeschwindigkeiten messen größere Schalen potentiell eine geringere Windgeschwindigkeit.
Etwas anders verhält es sich, wenn der WD stark abweicht: Ein großer WD produziert eine erheblich niedrigere Drehzahl, als ein kleiner(er) WD.
Und je nach Kombination von SD und WD kann es schon zu erheblichen Abweichungen kommen.
Es gibt also kein Anemometer, daß wirklich sauber alle Bereiche abdeckt. Deshalb haben sich im Alltagsbetrieb Kombinationen durchgesetzt, die besser im unteren Bereich ansprechen. Meist wird dann per Software ab einer gewissen Drehzahl nach oben korrigiert.

(Vereinfacht ausgedrückt: Der Widerstand der Außenschale steigt quadratisch mit der Umlaufgeschwindigkeit - irgendwann wäre dann der Schalenwiderstand so groß, daß ein praktischer Endpunkt bei der Drehzahl erreicht wäre.)

[beeblebrox]

Also auf hochdeutsch. Mit dem neuen Windmesser in den ich die alte Elektronik eingebaut habe mache
ich falsche Messungen !?

Ulli

[Tex]

1) Bei gleichgroßem SD und größerem WD -> niedrigere Windgeschwindigkeit.
2) Bei kleinerem SD und größerem WD -> könnte evtl. passen.

Bei 1) kann man ja ausrechnen (Kreisbahnverhältnis) und dann in der Software einen Korrekturfaktor eingeben.
Bei 2) schwierig zu berechnen ->Glückssache/Gefühl....

[beeblebrox]

Na ja, beides ist größer. Sowohl SD als auch WD.

Ulli

[Tex]

Wir haben früher sowas mit nem Käfer auf der Landstraße "geeicht". Aber da konnte man ja auch noch Fensterscheiben runterkurbeln, ohne daß es eine Warnung von der Motosteuerung gab.