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Meine erste Wetterstation, in Malschenberg

Begonnen von BF68, 24.06.2018, 16:03:35

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Wetterfrosch1971

#10
Hallo Bernhard,

ich hatte meinen Windsensor anfangs auch mit einem handelsüblichen Telefonkabel verlängert gehabt und dadurch hatte ich in der TEMPERATURMESSUNG die Spikes, d.h. die Temperaturanzeige sprang in regelmäßigen Abständen immer mal um bis zu 2°C für ein paar Sekunden nach oben um danach wieder genauso schlagartig wieder auf den Original-Messwert zurückzukehren.
Wenn man die Temperaturkurve aufgerufen hat, waren da dann in regelmäßigen Abständen senkrechte Striche um bis zu 2°C nach oben zu sehen.

Als ich das Telefonkabel auf ein abgeschirmtes Cat-6 Kabel ausgetauscht hatte, waren diese Spikes weg.

Warum die Spikes in der Temperaturmessung auftraten, die ja eigentlich nichts mit diesem Kabel zu tun hat, kann ich dir nicht beantworten, kann dir nur berichten, was ich bei mir festgestellt hatte.
ich vermute, dass dieses ungeschirmte verlängerte Kabel wie eine "Antenne" wirkt und somit irgendwelche "Störstrahlungen" empfängt, welche sich dann in der Elektronik der Temperaturmessung bemerkbar macht.

Übrigens, hier hat Jemand anderes die selben Erfahrungen gemacht, auch er berichtet davon, wie man den Windsensor mittels Kabel verlängert und worauf man achten sollte:
https://baublog.ozerov.de/2012/06/verlaengerung-fuer-die-sensoren-der-wetterstation-wh1080/

Aber wenn bei dir dieses Problem nicht auftritt, dann kannst die Verlängerung ja weiterhin mit dem Telefonkabel betreiben.

Noch ein Tipp:
Wenn du den Temperatursensor an der jetzigen Stelle belässt, würde ich ihn etwas höher platzieren, damit er nicht mehr so sehr in die Abstrahlwärme der Terrasse/Flachdach kommt.
Außerdem wie weiter oben schon erwähnt, musst du einen anderen Strahlenschutz verwenden, da der bestehende zu unwirksam ist.

Gruß Frank

BF68

So, nach rund 3 Wochen Betrieb gab es die ersten größeren Umbaumaßnahmen und (hoffentlich) Verbesserungen:

1. Windmesser

Den Windmesser habe ich folgendermaßen umgebaut

  • Windrichtungsmesser und Windgeschwindigkeitmesser sitzen im Original auf derselben Höhe und dann ist eigenltich klar, dass die beiden Sensoren sich gegenseitig stören. Deswegen habe ich den Windmesser jetzt so umgebaut, dass der Windgeschwindigkeitsmesser rd 30cm höher sitzt als der Windrichtungsmesser. Damit sollte die Windgeschwindigkeit genauer gemessen werden können.
  • Außerdem habe ich das Kabel vom Windrichtungsmesser zum Außensender, das ich bisher mit einem Verlängeurngskabel für Telefon verlängert hatte, durch ein CAT6 Netzwerkkabel ersetzt. Dazu habe ich das alte Kabel am Sensor abgelötet und das Netzwerkkabel direkt angelötet. Aufder anderen Kabelseite habe ich einen RJ45 Stecker angebracht und dann geht es mit Hilfe eines RJ11 - RJ45 Adapters auf den normalen Sensor
  • Die Fahne des Windrichtungsmessers habe ich nach oben hin erweitert. Als Gegengewicht habe ich auf der Spitze auf der anderen Seite zwei Unterlegscheiben aufgeklebt.  danach war der Windrichtungsmesser so gut balanciert, dass er bei waagerechter Achse in jeder Stellung stehen blieb. Der Effekt der Maßnahme ist allerdings schwierig zu bemessen, da ich vorher keine Anhaltspunkte für Kritik hatte.


2. Mast


  • Der Mast wurde nochmal um 1,20m erhöht. Zusammen mit dem versetzten Anbringen des Windgeschwindigkeitssensors sitzt dieser nun rund 1,5m höher als vorher und überragt damit die umliegenden Gebäude
  • Außerdem habe ich meinen Mast mit Dyneema Leine abgespannt. Er hat schon vor der Erhöhung bei mäßigem Wind deutlich geschwankt und bei einm Gewitter Anfang Juli, als ich weg musste, habe ich dann vorübergehend rd. 3m Höhe rausgenommen. Jetzt ist der Mast in drei Richtungen an Gebäudeteilen abgespannt und das Gute ist, die Leinen sind an den jeweiligen Dachkonstruktionen befestigt und daher noch nicht mal im Weg, also keine Stolperfallen!
Beim Gewitter heute Nachmittag, bei dem es Böen bis über 30 km/h gab, stand der Mast nahezu unbewegt.


3. Regenmengenmesser

Den Regenmengenmesser habe ich mit einem Trichter, der 200mm Innendurchmesser hat, so umgebaut, dass ich die Fläche deutlich vergrößert habe. Damit wird deutlich mehr Wasser gesammelt, als Original. Ich habe die Umrechnung durch Flächenvergleiche abgeschätzt und in weewx eingetragen.

Beim Gewitter heute Nachmittag hat der manuelle Regenmengenmesser ca 7,8mm Niederschlag ermittelt und meine Wetterstation kam auf 7,1mm.

Ich habe meinen Kalibrierungsfaktor auf dieser Basis entsprechend angepasst und werde das weiter beobachten. Mein Regenmengenmesser, der im Original eine Auflösung von 0,3mm Regenmenge hat, kann nun theoretisch 0,05665 mm auflösen.

Nach dem Gewitterregen hatte ich den Eindruck, dass nicht alles Wasser aus meinem Trichter im Sensor gelandet ist und ich habe nun noch eine Gummi-Manschette aus einem alten Schlauch von der Sackkarre ergänzt, so dass zukünftig kein Wasser mehr verloren gehen sollte.


4. Strahlenschutz/Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmesser

Es war ja schon von Anfang an klar, dass meine Temperaturmessung kein Beispiel hoher Genauigkeit werden würde. Ich habe meine Station bei Awekas registriert und dort wurde wohl an die 5 mal in den vergangenen 3 Wochen die Übernahme meiner Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerte gestoppt, da ich zu hohe Temperaturen und zu niedrige Luftfeuchtigkeiten gemessen hatte.

Der Strahlungsschutz von Davis ist mir zu teuer und so habe ich gestern und heute morgen einen eigenen Strahlungsschutz aus Blumenuntersetzern und Gewindestangen gebaut. Ich habe den neuen Strahlungsschutz noch bei prallem Sonnenschein montiert und konnte dann zuschauen, wie zwischen 12:00 und 13:00 die Temperatur um rd 3° absank.

Nach einer kurzen Mail an Awekas, werden jetzt seit etwa 14:30 meine Temperatur- und Luftfeuchtewerte wieder übernommen. Bin mal gespannt, wie nachhaltig die Veränderung am Strahlungsschutz ist.

Neue Fotos mache ich noch bei Gelegenheit und ergänze diese dann hier.