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Kabellose Funkwetterstation von Auriol (Lidl)

Begonnen von Nette, 08.03.2018, 08:57:25

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Nette

Liebe Wettergemeinde,

letzten Herbst (2017) standen schon die Weihnachtsgeschenke in Lidls Regalen, darunter wie alle Jahre wieder auch eine Funkwetterstation, diesmal mit Regen-und Windsensor für etwas um die 50 Euro. Da konnte ich natürlich nicht wiederstehen und dachte die mal auszuprobieren, das macht schon neugierig.

Beim Auspacken fand ich nur das Anemometer mit Windfahne und den Regenmesser, irritiert suchte ich den Karton in allen Ecken nach den Temperatur-und Feuchtesensoren ab. Dann nahm ich mir die Gebrauchsanweisung vor und war erstaunt, dass diese Sensoren versteckt in der Halterung für die Windmessgeräte sind, ganz unscheinbar, ohne grosse Lüftungsvorrichtungen in diesem kleinen Plastikkästchen zur Befestigung an einem Rohr oder Halterung. Ich wunderte mich schon, ob das gut gehen wird und bei Sonnenschein natürlich nicht.

Da heizt sich dieses Kästchen dermaßen auf, dass es unrealistische Temperaturen gibt und der Feuchtesensor sehr, sehr trockene Werte gibt. Nur bei bedecktem Himmel und Nachts kann man die Temperaturen mit realen Meßergebnissen anderer Instrumente vergleichen, wie neulich unterm Russenkältehoch bei minus 16 Grad zeigten alle meine Thermometer, die automatische des Wetterdienstes um die Ecke und eben dieses billige Auriol-Dings fast übereinstimmend gleiche Werte an, sehr witzig. Also für das morgendliche Minimum ganz gut zu gebrauchen.
Wenn das Ding mal Lust hat, zeigt es auch den Taupunkt an, aber nur irgendwann mal, ansonsten steht da ein "L" die meiste Zeit.
Der Windsensor ist ne lahme Mühle, sehr unterdimensionierte Werte und der Regenmesser zeigt im Vergleich zum Bauhaus-Regenmesser immer zu wenig an, wobei meine billigen Plastikregenmesser aber mit der amtlichen Station sehr gut liegen.

Na ja, ich kann sie noch nicht einmal als Geschenk für irgendwelche Kids empfehlen, sie müsste immer im Schatten hängen und für den Wind kämen da wieder Fragen auf.

Für das morgendliche Minimum ideal, aber das war´s dann auch schon.

Wer hat damit noch Erfahrungen gemacht?

Gruss von Nette
alles Wetter oder was?

TheWeather

Hallo Nette,

Du bist ja eine erfahrene Wetterexpertin, wenn ich mich an frühere Beiträge erinnere.

So eine "kleine" Wetterstation kann durchaus ihren Reiz haben, vor Allem, wenn man mit Exkursionen im Bereich "Wetter" erste Erfahrungen sammeln möchte. Vielen anderen Anwendern reicht das natürlich auch aus und man bemerkt erst bei zunehmender Beschäftigung mit dem Thema, dass es auch zuverlässigere Geräte gibt, mit denen man Wetterereignisse "messen" kann.

Der Grat besteht darin, dass man für sich selbst entscheiden muss, mit welchem Gerät man die eigenen Bedürfnisse preiswert und dennoch im erwarteten Rahmen umsetzen könnte.

Im Hobbybereich haben sich zahlreiche Stationen bereits bei Kosten unter 200 € etabliert. Wer's besser haben möchte, muss bereits in der Regel um die 1.000 € und mehr rechnen. Eine Profi-Ausrüstung (preislich noch weit darüber) kann und will sich ein Hobbyist meist nicht leisten wollen.

Für einen "groben" Überblick sind solche (von Dir genannten) Stationen als Einstieg sicherlich ausreichend, aber man darf auch nicht zuviel von diesen erwarten.

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

wneudeck

Hallo,
ich würde es anders ausdrücken:
Das ist teurer Schrott. Was soll ein Temperatursensor, der auf diese Art und Weise eingebaut ist? Aber das hat Nette ja auch schon erkannt.  :D

falk

Die Auriol-Wetterstation scheint baugleich zu sein zur Venus Ventus W155 und hierfür gibt es für 15 EUR einen gesonderten Thermo/Hygro-Außensensor (Ventus WO44) zu kaufen. Vielleicht lässt sich der Sensor auch für deine Station nutzen. So könnte man wenigstens etwas damit anfangen.

chris

Ja, es ist richtig. Der Temperatur- und Feuchtesensor ist für diese Station einsetzbar.
Ich hatte auch vor 6 oder 7 Jahren diese Station bei LIDL gekauft. War und bin sehr zufrieden seit ich den externen Temperatursensor habe. Außerdem dreht sich das Windrad schon bei geringem Luftzug.
Der Niederschlagsmesser mit einer Auflösung von 0,25mm pro Wippschlag einzigartig in dieser Preisklasse und sehr genau (Anmerkung: Beim Regenmesser unterscheidet sich diese Station von der Ventus, Ventus hat eine wesentlich kleineren Auffangbehälter und ein Wippschlag entspricht 0,7mm).
Ich kann dies aus guter Beobachtung sagen, dass diese Station kein Schrott ist (Bin mittlerweile auch Besitzer einer Davis (supergünstig erworben). Beim Niederschlag ist der Unterschied zur Davis sehr gering, bei gleicher Auflösung; Der Temperatur und Feuchtesensor ist nicht so genau, aber mit dem Sensorkauf deutlich besser).

MfG
Chris

Nette

Lieben Dank für all die Informationen!

Ok, für all jene, die nun so eine haben und dieser unmöglichen Temperaturmessung  auf die Schliche gekommen sind, ist so ein externer Sensor ja die Rettung! Gut zu wissen. Ich habe mir überlegt ein kleines Lamellengehäuse zu basteln, am besten aus holografischer Goldplastikfolie, die reflektiert das Sonnenlicht ganz ordentlich - die möchte ich dann irgendwie drumherum stülpen, das Anemometer ist ja da leider auch dran......aber ich bin ganz neugierig ob das was bringen wird? Also brauchen tu ich die nicht, aber zum Rumprobieren allemal gut.....ich werd dann mal wieder berichten, obs was gebracht hat.

Gruss von Nette
alles Wetter oder was?