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so sieht erfrohrener Wein aus

Begonnen von Nette, 01.05.2016, 12:58:51

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Nette

Liebes Wettervolk,

so sieht erfrohrener Wein aus.

Viele Teile Österreichs wurden Donnerstag- und Freitagnacht von einem heimtückischen Frost heimgesucht, die Landwirtschaft hat es mit geschätzen 200 Mio Schaden fruchtbar getroffen. Wein, Spargel vor allem, diverse Obstsorten hat es zerschlagen. Ich habe heute Morgen auch mit Schrecken meinen erfrohrenen Wein entdeckt, wer hätte gedacht, dass ein Frost von minus 2 Grad so grauslich sein kann? Mir tun die armen Landwirte leid. Mein Hobbywein ist ja verkraftbar und eine Erfahrung wert, doch nicht auszudenken, da gehen einem ganze tausend Hektar vor irgendwas einfach mal so dahin....schrecklich

traurige Grüsse von Nette
alles Wetter oder was?

Gunga

Hallo Nette,

waren bei deinem Wein denn schon die Gescheine erschienen? Wenn nicht dann hast du noch gute Chancen, dass er wieder austreibt und es doch noch etwas wird mit deinem "Heurigen". Bei mir sind noch nichteinmal Blätter vorhanden. Lediglich die Knospen sind geschwollen und trotzdem weis ich, dass ich auch dieses Jahr wieder eigene Weintrauben genießen kann.

Also Kopf hoch!

Anders sieht es bei den Kirschblüten aus. Einmal erfroren oder zu kalt, keine Bestäubung, dann wars das mit der diesjährigen Ernte.

Gruß

Reiner  :) :kaffee: Takt 16,1°C
In Sachen Klimawandel "Wir können nicht die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel setzen in der falschen Hoffnung, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler Unrecht hat"
Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

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Nette

Hallo Reiner,

leider alles verschrumpelt. Gottseidank nicht der ganze Stock, einige Triebe scheinen irgendwie noch intakt. Mal abwarten, ich habe die zerstörten Triebe alle abgebrochen, bevor mir noch Parasiten drangehen. .... ich hoffe das war nun kein Fehler? Ist ja noch ein ganz junger, bzw. zwei Stöcke, die ich grad an einem alten Gitter hochziehen möchte. Letztes Jahr gab er schon ein ganzes Kilo her, schöne schwarze Hamburger (amburgo), ein alter Modewein, der mit Hamburg nix zu tun, wär ja nen Ding.

Gruss von Nette
alles Wetter oder was?

TheWeather

#3
Hallo Nette,

Schadensangaben von 200 Mio € zum momentanen Zeitpunkt halte ich für verfrüht. Natürlich trifft Frost vor allem gerade austreibende Gewächse wie Wein, kleine Gemüsepflänzchen (Kopfsalat, Tomaten, ...) und Obstbäume am härtesten. Es wird aber in der Regel genügend Triebe geben,die überleben oder später nochmals austreiben.

Spargelstöcken macht ein kurzer "Frost" so gut wie garnichts, solange einzelne Spargel nicht schon aus dem "Rempel" (so nennen wir bei uns die aufgehäuften Spargelreihen) aus ihren Löchern an die Oberfläche gekommen sind. Einzelne wird man wegwerfen müssen, weil "matschige" Spargelköpfe einfach nicht mehr schmecken und verkaufbar wären, aber im "Rempel" sitzt der Spargelstock weit tief genug unter dem Rempel (ca. 40 - 50 cm), dass der so schnell nicht erfriert. Beim nächsten "Stechen" nach einigen Tagen feuchten und warmen Wetters kommen die nächsten "Guten" schnell nach.

Bei Wein und Obst regiert der Handel ebenso das Geschäft, wie in allen anderen Sparten auch.  Wenn der Ertrag geringer ausfällt, dann steigt auch der Preis. Bei der Sauerkirschsorte "Schattenmorellen" hatten wir vor einigen Jahren ebenso in der Region erhebliche Frostschäden, allerdings lag der Preis dann im Verkauf bei knapp 7 €/kg, was einen möglichen Schaden beim Erzeuger wieder relativiert hat. *) Nachtrag: Damals gab's für den Erzeuger, der in der Markthalle abgeliefert hat, ca. 1,68 €/kg - der Rest war Handelsspanne. In "guten" Ertragsjahren bekam der Erzeuger dagegen nur ca. 58 Ct/kg bis 74 Ct/kg.  Ähnliches auch bei Aprikosen, Pfirsichen, Äpfeln und Birnen, die ja alle zu den früh blühenden Sorten gehören und selbst bei kurz einsetzendem Frost "gehörig" mitgenommen werden könnten. Einen Ernteausfall mit 100% gabt's deswegen aber noch keinen.

Ich bin schon froh, dass Du nur Summen um mehrere Mio nennst und nicht, wie heute anscheinend schnell üblich, gleich zu Mrd greifst. Zudem betrifft es meist nur eine kleine Region, die dann tatsächlich betroffen ist, weil andere Regionen "normale" Erträge haben und man in diesen Regionen bei "Missernten" natürlich preislich nicht mit angemessenen, "erhöhten Preisen" auf dem Markt bestehen kann.

Die weniger vorhandenen Trauben an einem Weinstock werden möglicherweise dicker und ertragreicher, als das kleine "Gezäppels", das ansonsten am Weinstock groß geworden sein würde. Lassen wir der Natur ihren Lauf.

Persönlich mag man vom Erscheinungsbild des eigenen Weinstocks oder Obstbaums erschüttert und traurig sein, aber deswegen geht die Welt nicht gleich unter. Nächstes Jahr läuft's eventuell wieder besser.

Gruß Hans

Edit *) Nachtrag zur Handelsspanne: Speziell bei Spargeln ist es momentan so, dass man bei uns (wir sind ja eine Spargelhochburg) Spargel (Klasse III oder IV) beim Bauern bereits ab ca. 4,50 €/kg bekommt, bei Edeka, Rewe, Tegut ,... aber die gleichen heimischen Spargel für noch wenigstens 15 €/kg angeboten werden. Selbst verbrauchsfertige, geschälte Spargel (sehr schöne Stangen), werden mittlerweile beim Bauern direkt teils unter 10 €/kg angeboten. Im letzten Jahr fiel der Preis für geschälte Spargel zuletzt sogar auf unter 5 €/kg. Wenn man die beim Bauern kauft, sind die auch immer frisch und am "Storzen" (auch wieder ein nettes Wort bei uns für das Spargelende) brauch man vielleich nur 5 mm abzuschneiden, bis man wieder auf ideal frisches Pflanzengewebe trifft. Bei uns gibt's in der gesamten Saison bis 24.06. (Johannistag) wenigstens jeden zweiten Tag frischen Spargel: Mal mit Galatiner Kartoffeln und in Butter geschwenkt, mal mit Sauce Hollandaise und gek. Schinken, mal mit Lachs oder als Spargeltoast - mit Käse überbacken, oder in gek. Schinken eingerollt und paniert, oder, oder ...
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

Nette

Hallo Hans,

schön, doch so optimistisch zu sein. Klar, die Presse bauscht auch gern auf, das denk ich mir schon. Lassen wir uns überraschen. Viele Landwirte haben hier mit Brandfässern und STrohballen versucht Nebel zu erzeugen, das ging angeblich voll daneben, vieles ist zudem nun noch verrust und Autounfällte wegen verqualmter Sicht hat es auch schon gegeben. Wir hatten in besagten STrahlungsnächten ja unglaublich trockene Luft, weniger als 70% Luftfeuchte und das in der Nacht, wie soll man da Nebel erzeugen? Woran sollten die Wassertröpfchen kondensieren, wenn kaum welche vorhanden sind?
Im Herbst könnten sich Winzer ja freuen auf den frühen Frost ....die einzigen Beeren denen der Frost gut tat und die an Süsse gewonnen haben sind die reifen, schwarzen Efeubeeren, auf die sich grad die Stare und Amseln hermachen.

Gruss von Nette
alles Wetter oder was?