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Allgemein => Wetter-Talk => Thema gestartet von: Jürgen am 30.05.2003, 18:11:54

Titel: Wolkenform
Beitrag von: Jürgen am 30.05.2003, 18:11:54
Hi

Bei Cumulus und verwandten Wolken ist eigentlich immer zu beobachten, daß diese sich sehr hoch nach oben auftürmen, doch an der Unterseite sind die Wolken mehr oder weniger glatt und unterscheiten eine bestimmte Höhe nicht.

Warum ist das so, warum reicht die Wolke nicht bis auf den Boden? Liegt das an bodennaher Warm-/Kaltluft, wie die Wolke zurückhält ?

Jürgen
Titel: Wolkenform
Beitrag von: Lobo am 30.05.2003, 18:43:27
Hallo Jürgen,

das "Phänomen" nennt sich KKN - sprich "Kumulus-Kondensations-Niveau" - also die Höhe bei der die aufsteigenden Luftmassen zu kondensieren beginnen. Und da sich die Temperatur "schichtmäßig" über dem Standort aufteilt - von unten nach oben immer kälter - ist die gleiche Wolkenuntergrenze zu begründen. Ist es zu warm kann die Feuchtigkeit nicht kondensieren sonder nur bei einer bestimmten Temperatur in der Höhe.

Hat man einen Radiosondenaufstieg zur Verfügung, kann man die Höhe abschätzen. Dazu vielleicht später eine kleine Einführung für alle im TEMP-Lesen.

Gruß

Lobo
Titel: Wolkenform
Beitrag von: Wetterwarte am 30.05.2003, 19:21:05
Hallo Jürgen und Lobo,

graphisch erklärt folgender Radiosondenaufstieg den KKN :

(http://www.wetter-express.de/labtemp01.gif)

Hier wäre der KKN in einer Höhe von ungefähr 2 Km. Das bedeutet, dass ab dieser Höhe das Luftpaket zu kondensieren beginnt.

Die orangene Fläche ist die sogenannte Labilitätsfläche. In dieser Höhe können sich die Cumuli gut entwickeln.

In einer Höhe von 6 Km befindet sich die Obergrenze der Labilitätsfläche.

Das Ganze zeigt eine theoretische Wolkengröße von 4 Km.


Das ist natürlich nur die Spitze des Eisberges über Radiosondenaufstiege und Themen über die Atmosphäre.


Gruß
Thomas