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Hardware => Mebus / Irox / Nexus / Cresta => Thema gestartet von: neumi am 09.12.2011, 08:51:15

Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: neumi am 09.12.2011, 08:51:15
Einen freundlichen Guten Morgen in die Runde,

da ich davon ausgehe, dass in der Zwischenzeit eventuell etwas mehr Modelle der Nexus/Cresta/Irox in Betrieb sind (zumindest hoffe ich es) würde mich mal interessieren, wie die Erfahrungen mit dem Windmesser der genannten Modelle sind.

Es geht mir hier nicht darum, dass das Teil aufs Kmh genau messen soll. In dieser Preisklasse bin ich mir bewußt, dass da gewisse Messungenauigkeit vorhanden sind.

Wie würdet ihr die Arbeit und Genauigkeit einschätzen ?

Hintergrund ist der, dass es ja letzte Nacht recht ordentlich gepfiffen hat. Meine Nexus hat als Windböenhöstwert 46,7 ausgegeben. Da ich etwas umtriebig war, war ich draußen und empfand es doch als recht heftig zum teil.

Sollte die Messung der Nexus nun einigermaßen genau sein, dann möchte ich ehrlich gesagt nicht wirklich erleben, wenn es mal mit 90-100 oder mehr pfeift.

Mike
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: zunshiner am 09.12.2011, 09:05:46
Hallo Mike,
ich bin mit dem Windmesser der IROX sehr zufrieden. Er hat auch schon Böen mit über 100km/h überlebt und tut treu seine Dienste.
Ob er genau misst kann ich nicht sagen, für mich persönlich reichts.

Bei deinen 46km/h kommts natürlich auch immer auf den Standort des Windmessers an.
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: neumi am 09.12.2011, 09:36:03
Hallo Matthias,

danke für deine Antwort.
Die Sache mit Standort ist mir klar. Ich stand ja praktisch direkt neben dem Mast und empfand die 46 angezeigten Kmh doch als recht heftig. Von daher meine Frage an euch.

Wenn ich davon ausgehe, dass das gemessene einigermaßen hin haut, dann geht mir der Ars... auf Grundeis, wenn es mal an die 90-100 ran geht.
Auf dem Brocken oder sonstwo mir egal. Aber bitte nicht hier im kleinhügeligen Thüringen.   :oops:

Mike
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: zunshiner am 09.12.2011, 09:58:05
Es gibt hier etliche, die eine Nexus/Cresta/IROX haben und auch bei Orkanwetterlagen nicht mehr als 60km/h messen, weil einfach der Standort der Station / des Windmessers nicht mehr Wind zulässt.

Bei mir ist es am Ortsrand mit freiem Feld für die nächsten paar Kilometer aus der Hauptwindrichtung, somit sind meine Messverhältnisse eher für höhere Windgeschwindigkeiten gut.
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: leknilk0815 am 09.12.2011, 10:25:15
Servus,
eine Windmessung ist mit den Hobbystationen schlicht unmöglich (meine Meinung, ihr könnt mich gerne berichtigen).
Grund: die Datenerfassung - und Speicherung.
Wind ist so dynamisch, daß eine Messung mit genauen, wirklichkeitsgetreuen Werten nur analog oder digital mit einer Abtastrate im Bereich von unter 1s erfolgen müsste. Beides ist wegen des dann entstehenden Datenaufkommens im Hobbybereich nicht möglich, bei Funkstationen kommt noch die Einschränkung der Funkzeit dazu. Somit bleibt alles eine Tendenz- Anzeige, auch wenn im 12s- Intervall gemessen wird und Böen "festgehalten" werden (wie viele eigentlich?). Die Einen beschweren sich über zu hohe Spitzenwerte (KS300) die Anderen über fehlende Spitzenwerte (wie hier). Ich denke, zur einigermaßen korrekten Einschätzung reicht das "Popometer" eines Menschen; bei 40km/h kann man noch einigermaßen gemütlich spazierengehen, bei 100km/h treten bei jedem normalen Menschen bereits Angstgefühle auf. Auch wenn der Windmesser 40km/h sagt...
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: Reinhard 123 am 09.12.2011, 10:26:25
Hallo neumi,
Ich gehe mal davon aus, dass bei einem richtig gewählten Standort die Messgenauigkeit recht gut ist, habe in den letzten Tagen hier an meinem Standort (ist ja nicht weit von dir) bis ca. 75 km gemessen und 50 km war öfters. Der höchste Wert lag bei ca. 80 km und das in der Stadt.
Wenn dein Mast entsprechend gesichert ist mach dir keine Gedanken, der Windmesser hälts aus. ;-)
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: Verdener am 09.12.2011, 10:29:46
es ist mit Sicherheit eine Frage des richtiges Standortes. Ich selbst habe einen Windmesser, der bei meiner TFA-Nexus mit dabei war. Im Wohngebiet und von Häusern und Bäumen umstanden, zwar ziemlich hoch an einem Laternenmast - aber dennoch hinkt er immer hinterher, was die Windangaben betrifft... und zu ändern ist da sicher nicht viel.
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: chorknabe am 09.12.2011, 11:09:33
Hallo Neumi,

ich hatte vor einiger Zeit (muss schon länger als ein Jahr her sein) über einige Monate den Windmesser der Davis und den der Irox am selben Mast in gleicher Höhe installiert. Schon damals gab es hier einen Thread über die Genauigkeit des IROX- (Nexus, Cresta Mebus) Windmessers.

Der Vergleich zeigte, dass sowohl die gemessenen Windwerte (10 min) als auch die gemessenen Böen der Irox ca. 30 % geringer waren als die der Davis. Die Range von 20 % - 40 % Abweichung betraf ca. 80 % der Einzelmessungen. Die größeren Abweichungen wurden bei Spitzenböen gemessen.

Da ich nur jeweils einen Windmesser zur Verfügung hatte, darf man diese Aussage natürlich nicht ungeprüft verallgemeinern. Dazu müssten man den Test mit mehreren Windmessern durchführen.

Mein "Popometer" neigt aber stark dazu, den Windwerten der Davis zu glauben. Ich bin überzeugt, dass zumindestens mein IROX WIndmesser ca. 30 % zu wenig misst.

Gruß Chorknabe
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: neumi am 09.12.2011, 12:32:05
Hallo noch mal,

was den Standort anbetrifft es es das mich optimal machbare. Rund 8 Meter hoch und aus der Hauptwindrichtung (so von NNO bis WNW) im Umkreis von ca. 60-100 Meter frei.

Bin ich ehrlich will ich eigentlich ja genau die Bedingungen messen, welche bei mir am Haus vorliegen. Dabei spielt es für mich nicht die Rolle ob diese Bedingung nun genau denen entsprechen wie irgendwo offiziell gemessen.

Sorgen würde es mir allerdings machen, wenn mein Popometer sagt, dass das angezeigte eigentlich nicht stimmen kann. Der Eindruck einfach der ist, dass es eigentlich mehr sein müßte. Dieses Gefühl habe ich allerdings irgendwie.

Mike
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: leknilk0815 am 09.12.2011, 12:42:14
Zitat von: "neumi"Der Eindruck einfach der ist, dass es eigentlich mehr sein müßte.
Das kann gut sein, wie Trix schon im anderen Windthread schreibt, ist es egal, ob man 100 Umdrehungen in 10s macht und während der restlichen Intervallzeit nichts oder ob man die 100 Umdrehungen gleichmäßig verteilt. Das nennt man "Durchschnitt". Wenn die Polizei mit den Radarfallen nach dem Strickmuster der Windmesser messem würde, gäbs keine Temposünder. Im Schnitt bekommst Du in der Stadt niemals mehr als 50km/h raus. Man muss nur den Messzeitraum lange genug machen. Deshalb ist die Davis scheinbar besser, weil sie eben kürzer (öfter) misst.
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: mimimam am 09.12.2011, 12:56:33
Hallo,

"gefühlt" messe ich hier an meiner Station auch zu wenig.
Wobei ich vergleichen kann:
Der Windmesser der Oregon WMR982NX stemmt sich in zehn Metern Höhe mit 50,8km/h um 04:01 Uhr gegen den Wind,
der Windmesser der Cresta WXR815LM dreht sich in sechs Metern Höhe mit 36,4km/h um 04:06 Uhr(jeweils Tagesmaximum).
Über die letzten Jahre gesehen, meine ich auch, dass ich immer zu wenig Wind messe im Vergleich zu anderen Meldungen.
Ich möchte aber eher Toni recht geben: Die Böenerfassung unserer Hobbygeräte ist nicht fehlerfrei.
Außerdem mag es daran liegen, dass die örtlichen Gegebenheiten nicht optimal sind. Sie sind aber so vorgegeben und nicht zu ändern. Also registriere ich gerne, was bei mir im Garten geschieht.
Ins Auge gefasst habe ich, die Windgeschwindigkeitsmessung(nicht die Böen) der Cresta zu überprüfen: Ich habe mir eine Ersatzstation geordert. Dann wird eine Vorrichtung aufs Autodach gebaut und getestet. Als zweite Geschwindigkeitsanzeige ziehe ich das Navi heran, dass genauer anzeigt als dter Tacho.
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: zunshiner am 09.12.2011, 13:10:12
Im Prinzip ist es bei der Wind"messung" bei uns doch so, daß wir wieder nur Vergleichswerte für unsere eigene Station sammeln, also bspw. war heute mehr Wind als gestern...

Für mich reicht das.
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: mimimam am 09.12.2011, 13:59:43
Hallo Mathias,
du hast es auf den Punkt gebracht: Wir messen immer an derselben Stelle mit guter relativer Genauigkeit und sehen so die Veränderungen in unserer direkten Umgebung. Das gilt nicht nur für die Windmessung.
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: neumi am 09.12.2011, 15:04:08
Hallo,

nun gut belassen wir es dabei.
Allerdings kann es einem schon schwer fallen eine rund 30%ige Abweichung als relative Genauigkeit aufzufassen.   :regen:

Mike
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: mimimam am 09.12.2011, 15:31:04
Mike,
deshalb möchte ich ja die gemessene Wind-Geschindigkeit überprüfen, um zu wissen, ob diese Anzeige wenigstens stimmt. Das sagt aber noch lange nicht über die Böen aus, um die du dir Gedanken machst.
Wir wissen noch nicht einmal, wie die Werte für Wind und Böe (bei den verschiedenen Stationen) zustande kommen. Oder kann das mal jemand hier erklären?
Wenn ich so etwas zu entwickeln hätte, würde ich bei der Windgeschwindigkeit die Umdrehungen des Propellers über einen gewissen Zeitraum (Intervall) zählen und entsprechend auswerten. Für die Böengeschwindigkeit dann die kürzeste Umdrehungszeit im Intervall auswählen und daraus die Geschwindigkeit bestimmen. Vielleicht liege ich aber auch vollkommen falsch.
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: Buxi am 09.12.2011, 16:46:07
Hallo,

an meinem sehr schlechten Standort des Windmessers (Hinterhof umgeben von hohen Häusern) messe ich generell viel zu geringe Windgeschwindigkeiten. Deshalb nutze ich in WsWin die Funktion eines Korrekturfaktors aus, den ich auf die max. mögliche von Größe ,,3.899" einstelle.
Somit sind die Windwerte generell entsprechend höher, doch immer noch zu wenig – in jedem Fall realistischer.
Gestern konnte ich erstmals eine Böe von 83 km/h verbuchen, die jemals gemessene Durchschnittsgeschwindigkeit ging niemals über 42 km/h hinaus und liegt im Mittel etwas über 20 km/h.

Bei normalen Standorten sollte man mit dem Korrekturfaktor jedoch vorsichtig sein, denn damit kann man seine Werte auch stark verhunzen! Allein davon auszugehen, "Mann das war heute aber extrem windig und mein Windmesser misst nur mickrige Werte", das allein berechtigt in keinem Fall den Faktor zu verändern. Wir Menschen können einfach Geschwindigkeit nicht richtig einschätzen, dazu fehlt uns das nötige Sinnesorgan – das sieht man schon alleine an den Rasern, die meinen nicht schnell zu fahren!
Klaus wird uns ja mal irgendwann sagen können wie es um die Genauigkeit gestellt ist, dann können Andere ja u. U. auch mal etwas an der "Schraube" drehen. ;-)
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: neumi am 09.12.2011, 17:35:56
Hallo,

ja fänd ich ehrlich gesagt auch prima, wenn Klaus seine Testergebnisse hier mitteilen würde.

Mike
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: Reinhard 123 am 09.12.2011, 17:40:38
Hallo Buxi,
das mit der Korrekturfaktorverstellung bei WsWin ist aber meines Erachtens nur Möglich, wenn man am Ort Vergleichwerte hat. Das ist bei mir nicht gegeben (nächste Station ca. 20km entfernt), weshalb ich lieber mir einen Verhältnismäßigen guten Standort gesucht habe (bei dir vermutlich nicht möglich), denn es spielt ja nicht nur die Höhe eine Rolle, sondern auch ob der Wind von allen Richtungen ran kann.
Wenn ich aus der Stadt raus komme und in den Garten fahre muss ich über eine sehr freie Fläche laufen und hier sind die Verhältnisse ganz anders, da nimmt es einem manchmal die Luft weg und zu Hause habe ich gerade mal 30 km Windböen und ich nehme an das betrifft viele von uns.
Allerdings würde mich auch mal interessieren, wie die Nexus, Cresta und Co. Zwischen Windböen und Normal unterscheidet, außer das der Messintervall verschieden ist.
Titel: Nexus Windmessergenauigkeit
Beitrag von: Buxi am 09.12.2011, 18:44:06
Hallo Reinhard,

das meinte ich doch, dass man unter normalen Bedingungen den Korrekturfaktor nicht anwenden soll, denn es fehlt einem ja (wie du selber sagst) ein Vergleichswert, den von woanders kann man keinesfalls verwenden! Anderer Ort = andere Bedingungen und die jeweiliege Aufstellung als solche spielt auch eine große Rolle!