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Ist Materialbeschaffung aus Asien anzuraten?

Begonnen von TheWeather, 14.01.2019, 15:26:18

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BUR

#10
Zitat von: TheWeather am 14.01.2019, 15:26:18
Hallo zusammen,

gerade bei Entwicklern stellt sich bei der Suche nach preiswerten und teilweise "exotischen" Bauteilen das Problem, dass einige Komponenten bei uns anscheinend gar nicht oder teilweise total überteuert angeboten werden.

Bei Importen aus Asien werden, je nach Gesamt-Wert der Einzellieferung, erhebliche Zölle erhoben. Bei Kleinteilen unter (keine Ahnung wo die Grenze liegt) vielleicht 40 €, wird anscheinend alles durchgewunken, wobei Lieferzeiten von meherern Wochen in Kauf zu nehmen sind - wenn auch teils "versandkostenfrei" mit dem Hinweis "Kosten des Rücktransports übernimmt der Käufer".

Das ist mir in aller Regel zu windig und ich suche mir lieber einen Verkäufer in der EU, wo ich auch mal ein weniger attraktives Bauteil zu knapp 50% höheren Kosten bekomme, aber der Versand in die EU bereits abgewickelt ist.

Wie haltet ihr es denn mit Bauteileversand (Kleinmengen) aus dem EU-fremden Ausland? Hat sich das bewährt oder gibt es doch hin und wieder Schwierigkeiten (von Lieferzeiten mal ganz abgesehen).

Das würde mich einfach mal interesieren, welche Erfahrungen da vorliegen.

Gruß Hans

Ich habe verschiede Gadgets aus Asien kurz getestet. Mehr im Bereich Amateurfunk. Trotzdem gibt es einen kleinen Anhaltspunkt über Qualität und Angebot. Grunddsätzlich würde ich trotz des niedrigen Preises eigentlich abraten Teile aus diesem Bereich zu kaufen. Die Erwasrungen sollten auch dem Preis entsprechnd sein dann ist ok.
Einige Tests findet man hier: https://bucherfoto.net/Video/index_DMM.html

Für meine Wetterstation habe ich einige Sensoren aus Asien gekauft. Beim Vergleich mit CH Lieferanten musste ich , nicht erstaunt, feststellen, dass sie aus ähnlichen Quellen stammen. Die Lieferzeit ist viel kürzer und der Preis in der Regel x10.

wneudeck

Hallo BUR,
warum ein Doppelzitat? Lösche bitte eine Kopie.

falk

In der aktuellen c't gibt es hierzu einen Artikel https://www.heise.de/select/ct/2019/7/1553596048164014

Ich selbst habe immer gute Erfahrungen mit AliExpress gemacht. Meist habe ich dort Produkte bestellt, die es bei europäischen Händlern gar nicht oder erheblich teurer gibt.

Zum Beispiel Sensoren für die Wetterstation. Ersatzdisplays für das Smartphone meiner Tochter  :)

Meistens bin ich beim Warenwert unter der Zollgrenze geblieben. Teure Ware würde ich dort auch nicht bestellen.

Geduldig muss man natürlich auch sein. Es kann schon einmal 6 Wochen dauern, bis die Ware ankommt.

TheWeather

Ich teile die Ansicht aus dem von falk zitierten Titel aus der c't.

Gerade das eine Beispiel hier im Forum selbst, man könne 100 LEDs aus asiatischen Quellen bestellen, die dann auch (mit einiger Lieferzeit) ankommen, anscheinend einwandfrei funktionieren und nicht von minderer Qualität sind, könnte einen für Lieferungen direkt aus dem asiatischen Raum begeistern.

Ich bleibe dennoch skeptisch. Ich frage mich, wer noch daran verdienen soll, wenn ein Packerl mit 100 Bauteilen aus Asien (das zwar meist locker durch den Zoll kommt), für 3,45 € inkl. Versand letztendlich bei einem zuhause eintrifft. Für eine "ordentlich geplante" Produktion ist die Menge von 100 Stück zu gering, für Hobby-Bastler meist zuviel. Zum anderen fehlen meist Nachweise, wie "konform" die Bauteile für den europäischen Einsatz wären. Zum Basteln, klar, kann man auch ohne "näher ausgeführte Spezifikationen" riskieren.

Gleiches gilt natürlich auch für ander Plattformen, z.B. eBay oder Amazon, über welche man Produkte, welche bei uns nicht (oder nicht mehr) vertrieben werden (oder dürfen), von ausländischen Quellen beschaffen kann. Bei eBay gibt es "inländisch" geführte "Unternehmen" mit Sitz in Deutschland und asiatisch hinterlegter Liefer- oder Herstelleradresse. Bei Amazon weiß man oft nicht mal, woher geliefert wird und nur bei 6 Wochen Lieferzeit könnte einem "dämmern", dass ein Produkt nur über Umwege zum Adressaten findet.

Klar, würde auch ich 100 Teile aus einer eher anonymen Quelle zunächst vorziehen, wenn ich keinen in Deutschland angesiedelten Händler finde, der das Gleiche, wenn auch 50% teurer, anbietet - aber nur dann.

Ich gehe beim Betrieb einer deutschen Niederlassung (auch wenn's nur ein ein Händler oder ein Briefkasten mit angeschlossenem 12 m²-Büro in Deutschland ist, davon aus, dass der Import gesetzeskonform abgewickelt wurde. Da bestelle ich dann eher mal was, auch wenn ich dort, um beim obigen Beispiel zu bleiben, anstatt 3,45 € nun 6 € bezahlen müsste.

Bei eBay ist mir "Versand aus Deutschland" immer sehr wichtig, auch wenn es asiatisch geführte Anbieter sein sollten. Das hat auch schon immer gut funktioniert. Bei Amazon weiß man tatsächlich nie so recht (ausgenommen man liest das Kleingedruckte, falls vorhanden), woher ein Artikel verschickt werden wird.

Ich kenne gerne meine Lieferanten und bei Lieferanten, welche ich nicht kenne, würde ich eher Dinge bestellen, die zwar "attraktiv" sind, die ich aber nicht wirklich brauche. Das hat die Erfahrung seit über 35 Jahren Materialbeschaffung gelehrt ...

Mein Fazit: Die Hersteller im asiatischen Raum produzieren absolut keinen Schrott. Alle renommierten, ausländischen "Inverkehrbringer", lassen meist im asiatischen Ausland oder osteuropäischen Ländern produzieren. Auf die Produktionskosten dort werden schon mal 800% aufgeschlagen, der Handel und Transport benötigt wenigstens auch noch 25 - 50 %, je nachdem ob Direktvertrieb oder gar (fast veraltet) ein "Ladengeschäft".

Meine ganz eigene Meinung dazu: Wir hätten im eigenen Land bei quasi ähnlichen, aber gut bezahlten Jobs immer noch die Alternative, Ähnliches zu produzieren, wie es auch derzeit im asiatischen Raum produziert wird. Wir haben Wafer-Fabs, wir haben genügend Entwicklungscenter und ambitionierte Entwickler, welche auch bei der neuesten Technologie ganz weit vorne mitarbeiten könnten - allerdings meist gut bezahlt und an die Steuerabgaben im eigenen Land gebunden. Warum dürfen das ander Staaten unterlaufen?

Nur, weil andere Staaten per "Outsourcing" die "billigsten" Herstellerkosten nachweisen? Jetzt wird es langsam politisch und ich mag die Überlegungen nicht weiter verfolgen.

Die Vorstände unserer renommierten DAX-Unternehmen hauen sich die Hucke voll und behaupten, die (ihnen anvertrauten) Unternehmen könnten nicht günstiger produzieren, um den Markt "entsprechend gut" zu bedienen. WER sich da bedient, ist jedem Bürger klar.

Wir sollten langsam mal wieder zu einem Maß finden, welches "laissez faire" zwar wieder zu seinen Grundfesten erklärt, sich aber als europäische Gemeinschaft nicht unbedingt "die Butter vom Brot" nehmen lässt.

Großbritannien sieht das zur Zeit, weil völlig unentschlossen, noch nicht in all seinen Auswirkungen und möchte gerne aus der EU austreten, oder auch nur gemütlich, oder garnicht ... "A Never Ending Story". Eine kleine Debatte am Rande, welche uns in Europa nun wirklich nur peripher tangiert.

Wir müssen uns einer gewissen Weltwirtschaft öffnen, geeignete Partner suchen, nicht alle diejenigen verdammen, die uns "nichts nutzen", sonder einfach nur diejenigen Partner wählen, die uns im eigenen Vorhaben, eine "natürliche Entwicklung" zu unterstützen und die Wirtschaft trotzdem am "Laufen" zu halten, zu bevorzugen.

Die "Russen", oft genug von der Seite U.S.A. ganz, ganz weit westlich von uns, zu "verdammen", sie wollten fremdes Land erobern, ist infam. Wir leben auf einem gemeinsamem Kontinent und kein Russe hätte Interesse daran, Europa zu unterminieren.

Ganz im Gegenteil. Wir bekommen Gas aus Russland und den Ami's passt das nicht. Was jetzt? Verträge mit Russland kündigen, die Pipeline durch die Ostsee unvollendet lassen, nur weil die Amis das so wollen? Weit gefehlt. Wir bestimmen unser Leben und Überleben selbst und wenn da so ein "geleckter" US-Präsident auf der Matte aufschlägt, der die komplette Welt umkrempeln will, ist das Thema "auf seine Anordnung hin" noch lange nicht aus.

Ich habe mich da möglicherweise etwas mehr engagiert, als gewünscht - wollte aber im Rahmen bleiben ...

Gruß Hans   
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

BUR

Zitat von: wneudeck am 01.04.2019, 19:00:13
Hallo BUR,
warum ein Doppelzitat? Lösche bitte eine Kopie.

Entschuldigung, war nicht absicht. Ich lösche sofort

TheWeather

Hallo BUR,

bevor Du versuchst, das Doppelzitat zu löschen, mache ich das für Dich - nach 24 Stunden ist das auch für User nicht mehr möglich ...

Generell aber Danke für Deinen Beitrag.

Gruß Hans
2xTFA Nexus, Sinus, Duo, EOS Max, Klima-Logger, Mebus TE923

Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche Noah von einem Amateur. ...

admod

Zitat von: TheWeather am 02.04.2019, 17:52:22
bevor Du versuchst, das Doppelzitat zu löschen, mache ich das für Dich - nach 24 Stunden ist das auch für User nicht mehr möglich ...
das ist wahrlich vorbildlich Hans. So stelle ich mir einen guten Mod vor, gleich der Fehler behoben und nicht nur den Iuser anmachen und Threadfluss zerstören. Danke Hans!

Oldman

#17
Gruß Udo