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Wettervorhersage nach Bayes-Prinzip?!

Begonnen von Heinz, 06.08.2017, 07:27:59

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Heinz

Hallo,
Wer den Emailfilter nach Bayes-Prinzip kennt, wird gleich wissen was ich meine. Hat denn jemand mal versucht die Vorhersage von Wetter zu verbessern, indem sämtliche Sensoren berücksichtigt werden? Bisher wird nämlich nur der Barometersensor berücksichtigt, in seinen Steigungen und Gefällen. Diese können aber auch andersum sein.  Da Wetter eine Vorhersage hat, kann man bestimmt auch feststellen, wie die Vorhersage mit dem eingetroffenen Wetter im Nachgang parallelisiert und man kann  damit die Vorhersage anpassen.
Zeigt es Wolken an oder wieder Sonne, kann man das im Nachgang mit dem Lichtsensor feststellen und die Software kann ihren Algorhythmus auf das Verhalten des Luftdrucksensors anpassen und feststellen, wenn der Sensor so arbeitet kommt Regen, wenn er so arbeitet ist der Regen vorbei oder kommt gar nicht erst. Mit dem Regensensor kann im Nachgang auch Beweis geführt werden und dieser genau so mit einprogrammiert werden. Regen beginnt auch verschieden. Beginnt schwach, wird stärker, endet schwach oder es kommt ein Platzregen der auch aprupt endet und dann vorbei ist, nicht wieder kommt, Beweis dafür dass er aufhört und es zudem heller wird. Auch der Wind teilte oft mit, wenn es stürmt, dass er das Wetter "wechselt", also bestehendes gegen das bessere oder schlechtere eintauscht, selbst also auch ein gutes Zeichen um Windböen mit einzurechnen. Ein Genauer Luftdrucksensor ist dabei denke ich auch Bedingung, am besten unter 0,5 Toleranz, die meisten Billigen haben 3 Toleranz, können sich also aus "langeweile" bewegen ohne das sich der Druck ändert und zeigen schon damit falsche Werte an. Stationen die 0.1er Bereiche im Druck anzeigen aber +/- 1,5  oder eben 2 bis 3 Toleranz haben sind da leider nicht genau genug, wenn das Wetter 5-10 Digits nur hin und her wechselt.
Das Hygrometer abhängig von der Temperatur betrachtet, kann Regen oder Sonne ankündigen aber auch ob frühest die Temperatur schneller oder langsamer ansteigt und mit den letzten Tagen vergleicht, wo dei Werte Wind, Licht, Regen erst recht beweisen wie diese tage waren und sich diese Tage früh 3-5 Uhr die Temperatur gemerkt haben, welche in ihrem Anstiegsverlauf Basis für "heute" sein könnten.

Eine der wichtigsten Fragen ist nämlich, dass man früh schon im dunkeln weis wie der Tag wird, um ihn bis zur Dunkelheit so oder so einzuplanen.

Auch April oder Sommer oder Winter verhält sich anders und braucht spezielle Algorhythmen. Dann dürfte doch der Versuch einer besseren Wetterprognose möglich sein, oder?

Nach allem was ich mal Programmieren gelernt hatte, weit damals, dürfte das aus meiner Sicht kein Problem darstellen.
Das wichtigste am Bayes ist, er ist selbstlernend und passt sich an.

Wer kann sowas und gibts sowas bereits?
Bei einer Station IQ-WS hätte man die Vorhersage schon mal von 70% auf 85% gebracht.
Grüße

Holli

Bayes kann beim Wetter nicht funktionieren, weil gleichartige lokale Bedingungen nicht zu gleichartigem nachfolgenden Wetter führen. Die Wahrscheinlichkeiten liegen nur bei 50-70%, bei bestimmten Wetterlagen noch schlechter.

Ich denke auch nicht, daß jemand Lust hat, sowas zu programmieren, wenn es freie Wettervorhersagen aus Flächendaten mit einer Trefferquote von deutlich über 90% gibt.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

falk

Zitat von: Holli am 06.08.2017, 15:38:03
Bayes kann beim Wetter nicht funktionieren, weil gleichartige lokale Bedingungen nicht zu gleichartigem nachfolgenden Wetter führen. Die Wahrscheinlichkeiten liegen nur bei 50-70%, bei bestimmten Wetterlagen noch schlechter.

Ich denke auch nicht, daß jemand Lust hat, sowas zu programmieren, wenn es freie Wettervorhersagen aus Flächendaten mit einer Trefferquote von deutlich über 90% gibt.

Sinnvoll wäre das vielleicht für eine Prognose einzelner Ereignisse. Zum Beispiel die Prognose ob es in der Nacht Frost gibt anhand der Sensorendaten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windstärke, Windrichtung und vielleicht auch Luftdruck. In unserer Tallage wird es häufig kühler als von den Wetterdiensten vorhergesagt und hier könnte man vielleicht eine bessere Vorhersage erreichen.

Auf die Sonne-Wolken-Regen-Vorhersagen aufgrund einer Luftdruckmessung, welche man vielfach noch bei den billigsten "Wetterstationen" sieht, kann man getrost verzichten. Dann kann man auch gleich einen Frosch ins Glas setzen.

Holli

Zitat von: falk am 06.08.2017, 17:26:09
Sinnvoll wäre das vielleicht für eine Prognose einzelner Ereignisse. Zum Beispiel die Prognose ob es in der Nacht Frost gibt anhand der Sensorendaten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windstärke, Windrichtung und vielleicht auch Luftdruck. In unserer Tallage wird es häufig kühler als von den Wetterdiensten vorhergesagt und hier könnte man vielleicht eine bessere Vorhersage erreichen.
Nächtliche Abkühlung entsteht in der Regel durch Abstrahlung. Die Abstrahlung ist von der Bewölkung abhängig. Wie will man mit lokalen Werten feststellen, ob in einigen Stunden eine Wolkendecke heranzieht oder nicht?

Und wenn die Abkühlung nicht durch Abstrahlung entsteht, sondern durch herangeführte Kaltluft, kann man das erst recht nicht an lokalen Werten erkennen.

ZitatAuf die Sonne-Wolken-Regen-Vorhersagen aufgrund einer Luftdruckmessung, welche man vielfach noch bei den billigsten "Wetterstationen" sieht, kann man getrost verzichten. Dann kann man auch gleich einen Frosch ins Glas setzen.
... oder Schwalben beobachten.  :D

Natürlich besteht eine Korrelation zwischen der Luftdrucktendenz und dem kommenden Wetter, aber die hat zu viele Ausnahmen, um verläßlich zu sein. Es kann sowohl bei steigendem Luftdruck regnen als auch bei fallendem Druck die Niederschlagsfront hunderte von Kilometern entfernt vorbeiziehen. Und man kann der Tendenz nie ansehen, wann sie sich umkehrt. Es gibt keine Anzeichen, an denen man erkennen kann, ob der Scheitel- oder Tiefpunkt in wenigen Minuten oder erst am nächsten Tag erreicht wird.
Dietmar

Eine Aussage, die durch ein Ausrufezeichen bekräftigt werden muß, ist zumindest zweifelhaft.
Eine Aussage, die durch mehrere Ausrufezeichen bekräftigt wird, ist definitiv falsch.
Der aktuelle Deppensport: Wir töten ein Akkusativ.

Gunga

Hallo,

die gemessenen Sensordaten oder wie oft jetzt von den großen Wetterdatenanbietern errechneten Daten für einen einzelnen Standort sagen nicht viel aus über die Entwicklung des Wetters und damit über die Vergleichbarkeit im kleinflächigen Bereich. Dazu gehören vorallem unvorhersehbare Ereignisse, wie Luftmengenbewegungen und vor allem auch topografische Gegebenheiten deren Einfluss einfach nicht einfach zu bewerten ist. So sind bei uns zum Beispiel Ortschaften im Mittelgebirge, die nur wenige Kilometer auseinanderliegen mit verschiedenen Höhen und topografischen Lagen, wie nach Westen oder Osten offen usw. im Schatten von Höhenlagen usw. die ganz verschiedene Wetterlagen ergeben. Teilweise so krass, dass es in wenigen Kilometern Entfernung doppelt starke Niederschlagsereignisse oder Temperaturunterschiede von etlichen Graden ergeben kann. Man sieht also es ist nicht so einfach kleinflächige Wetterereignisse vorhersagen zu können.

Gruß

Reiner  :) :kaffee: Takt 20,3°C am Standort Rehau/Ofr ;)
In Sachen Klimawandel "Wir können nicht die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel setzen in der falschen Hoffnung, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler Unrecht hat"
Rehau ab 1947

50° 14′ 59.25″ N, 12° 2′ 12.80″ E    528 m ü NN

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